10 Tipps für ein geiles Demo-Tape

10 Tipps für ein geiles Demo-Tape

Okay, ihr habt also eine Menge Songs geschrieben und möchtet die Charts stürmen … oder zumindest eine Menge Gigs an Land ziehen? Dann braucht ihr selbstverständlich ein gutes Demo-Tape, das eure Musik von ihrer besten Seite zeigt. So manche Band scheitert an diesem Vorhaben, denn eine Demo-Produktion ist in der Praxis manchmal gar nicht so einfach umzusetzen wie es auf den ersten Blick scheint. Wir stellen euch 10 Tipps vor, mit denen ihr eure Demo-Produktion garantiert von Anfang bis Ende im Griff habt.


1. All killer, no filler!

Sucht wirklich nur eure angesagtesten Songs heraus, um sie auf Festplatte zu bannen. Am besten befragt ihr vor der Auswahl der Recording-Stücke Freunde und Familie, Fans und Follower dazu, welche Stücke ihnen am besten gefallen und bei welchen Tracks ihnen die Füße einschlafen. Ach, ebenso wichtig ist es, dass ihr euch so früh wie möglich als Musik-Produzent versteht: Entwickelt eine Vision davon, wie ihr welche Parts in der Demo-Produktion umsetzen möchtet.

2. Von Meilensteinen und Deadlines
Auch wenn es auf den ersten Blick total langweilig und so überhaupt nicht nach Abenteuer klingt: Setzt euch Fristen für die groben „Meilensteine“ eurer Demo-Produktion, dann werdet ihr irgendwann ein fertiges Demo in den Händen halten können und nicht über Jahre hinweg an Details feilen, die nie ein Musikfreund zu hören bekommen wird. Am besten richtet ihr euch zumindest für Recording, Mix und Mastering Deadlines ein, die ihr auch strikt einhaltet.

3. Entspaaaaannt recorden
Endlich: Das Recording ist der Fun-Part eurer Demo-Produktion. Wichtig dafür ist aber nicht nur, dass ihr das bestmögliche Equipment an den Start bringt, damit die Audioqualität exzellent wird. Nehmt euch auch die Zeit, euch mit den Geräten und Tools vertraut zu machen, sodass euch die Technik nicht bei der Performance im Weg steht. Ansonsten gilt: Lasst auch mal Fünfe gerade sein und versucht den Moment einzufangen. Denn nichts klingt besser als der pure Spielspaß!

4. Zeit fürs Editing nehmen
Bevor ihr euch ans Abmischen begebt, solltet ihr euch die Mühe machen (und auch den Spaß gönnen), das aufgezeichnete Tonmaterial zu bearbeiten. Bei diesem Editing-Schritt müsst ihr noch nicht ans kreative Eingemachte gehen. Sorgt einfach dafür, dass ihr hier und da störende Nebengeräusche herausschneidet, grobe Tonhöhenkorrekturen bei den Vocals vornehmt (jaja, die Sänger …) oder das Timing der Rhythmusinstrumente verbessert, damit ihr wie die Profis klingt.

5. (Don’t) fix it in the mix
Jetzt seid ihr bestens fürs Abmischen eurer Songs gewappnet. Habt ihr bei Aufnahme und Editing keine groben Schnitzer eingebaut, könnt ihr den Sound eurer Songs nun solide und kreativ aufpolieren. Solide, weil ihr in einem ersten Schritt einen Rough-Mix eures Materials anfertigen solltet. Dabei richtet ihr Kanalpegel, Panorama und die wichtigsten Effekte grob ein. Dann könnt ihr euch umso freier einem zweiten, kreativen Mix widmen, bei dem ihr jede Menge klangliches Lametta darüber werft.

6. Mastering @ Home
Seid ihr mit eurem Mix zufrieden, solltet ihr euch die Zeit für das Mastering eurer Stücke nehmen. Am besten lest ihr euch dafür zumindest in das Thema Loudness War ein, damit ihr als Anfänger bei der Audio-Kompression nicht mit allzu grober Dynamik-Axt zu Werke geht. An diesem Punkt eurer Demo-Produktion könnt ihr nicht nur die Lautstärke optimieren, sondern auch das Frequenzbild mit einem Mastering-Equalizer verbessern oder das Stereobild anpassen.

7. Eure Story entwickeln
Um ein wirklich richtig geiles Demo-Tape verschicken zu können, braucht ihr mehr als erstklassige Songs, emotionale Performances und einen aufgemöbelten Sound. Überlegt, was euch einzigartig macht. Genau das ist eure und nur eure Story. Ganz egal, ob ihr alle Veganer seid, eure Texte von süßen Haustieren handeln oder ihr exzessiv dem Biergenuss frönt. Macht ihr eure Story lustig, absurd, interessant und spannend zu lesen, wird euer Demo-Tape umso wahrscheinlicher Gehör finden.

8. Die Optik zählt – Cover und Band-Foto gestalten
Okay, ihr habt eure abgefahrene Story gefunden? Dann könnt ihr euch nun um ein Cover kümmern, das die Story bestmöglich rüberbringt. Bei den Beispiele von oben könnte das ein Teller Spinat sein, ein Kaninchen mit Kopfhörern oder einfach ein Foto mit Leergut aus eurem Proberaum. Alles, was eure Story transportiert, ist auch erlaubt. Die gleichen Gedanken macht ihr euch bei eurem Bandfoto und schwupps, habt ihr erstklassiges Info-Material, das wie aus einem Guss wirkt.

9. Professionelles Info-Material erstellen
Am besten zurrt ihr ein kleines Datei-Paket aus MP3-Dateien, PDF-Info und hochauflösendem Pressefoto und dann kann es nach einem kurzen gegenseitigen Schulterklopfen aller Beteiligten auch schon losgehen mit der Bemusterung von Veranstaltern, Labels und so weiter. Damit euer Demo-Tape nicht in deren Ablage „P“ („Papierkorb“) verschwindet, solltet ihr vorab checken, wer der richtige Ansprechpartner ist und ob euer Stil überhaupt von Interesse ist.

10. Grund zum Feiern
Und schließlich der beste Tipp überhaupt: Plant ein Release-Party! Denn wenn ihr euer Demo-Package in den Händen haltet, habt ihr echt eine Menge geleistet und schon etwas geschafft. Das ist natürlich ein Grund zum Feiern. Ladet alle Beteiligten ein, lasst eure Mucke bei einem kleinen Live-Gig ertönen und spielt zur Krönung euer eigenes Demo-Tape über die PA ab. Ihr habt es euch verdient!

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Meon ist Gitarrist und Blogger. Er arbeitet seit 7 Jahren bei Thomann und ist permanent von Musik, Musikern und Instrumenten umgeben.

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