Die 1957 Epiphone Les Paul Goldtop Reissue DG ist Epiphones Verneigung vor einem echten Gitarrenklassiker. Die goldene Paula bringt die erste Generation der Les Pauls mit Humbuckern zurück auf die Bühne – ein Meilenstein der Gitarrengeschichte. In Kooperation mit dem Gibson Custom Shop entwickelt und gebaut, kombiniert dieses Reissue-Modell originalgetreue Specs von damals mit moderner Fertigungspräzision von heute. Vom „Patent Applied For“-Sound der Custombucker über die “Luxe Bumblebee Paper in Oil”-Kondensatoren, dem 50s-Rounded-Medium-C-Halsprofil bis hin zur akkuraten Platzierung der Side Dots: Hier wurde nichts dem Zufall überlassen. Und das Ganze zu einem Preis, der deutlich unter dem von Originalen oder der Custom Shop Modelle liegt.
Was die Epiphone 1957 Les Paul Goldtop Reissue DG kann? Kurzum: rocken! Die beiden AlNiCo-3-Humbucker liefern alles von bluesigem Crunch bis hin zu cremigen und dynamischen Leadsounds. Das Spielgefühl ist dank des 50s-Medium-C-Halsprofils und des Long-Tenon-Halsfußes authentisch und komfortabel zugleich. Auch die Hardware stimmt: ABR-1-Tune-O-Matic-Brücke, Stoptailpiece aus Aluminium, CTS-Potis, Switchcraft-Dreiwegeschalter, Black Beauty Caps: Das liest sich fast so wie das Verzeichnis des Gibson-Ersatzteillagers der 50er-Jahre. Auch die Verarbeitung ist erstaunlich hochwertig, dabei wirkt die neue Vintage-Gloss-Lackierung edel, ohne jedoch ins “Überpatinierte” abzudriften. Noch dazu kommt diese Epiphone mit der stilechten Open-Book-Kopfplatte, die man ansonsten von Gibson kennt.
Die Epiphone Goldtop richtet sich an Gitarristen, die einen klassischen Look, satte Sounds und spürbare Qualität suchen, ohne gleich zu den sündhaft teuren Instrumenten aus dem Gibson Custom Shop greifen zu müssen. Besonders Les-Paul-Fans, die den Übergang von P-90 zu Humbuckern feiern, kommen hier auf ihre Kosten. Aber auch Vintage-Neulinge finden mit der Epiphone 1957 Les Paul Goldtop Reissue DG eine Einstiegsmöglichkeit in die Klangwelt der 50er, ohne auf moderne Spielbarkeit, eine gute Verarbeitung oder präzise Intonation zu verzichten. Der Hals liegt angenehm in der Hand, die Ansprache der Pickups fühlt sich organisch an und die Dynamik belohnt ein sensibles Anschlagsgefühl. Wer jedoch extreme Vielseitigkeit oder High-Gain-Performance erwartet, wird sich möglicherweise anderswo besser aufgehoben fühlen. Diese Goldtop bleibt bewusst nahe am Original – mit allen Stärken und Schwächen.
Man kennt Epiphone heute als den asiatischen Budget-Ableger von Gibson. Dabei waren beide Firmen einst unabhängig, ebenbürtig und zudem Rivalen. Die Wurzeln von Epiphone reichen zurück bis in die 1870er Jahre und zu Anastasios Stathopoulo, einem Instrumentenbauer griechischer Herkunft, der zusammen mit seinem Sohn Epaminondas (kurz „Epi“) 1903 nach Amerika auswandert. Der ändert nach der Übernahme des Familienbetriebs 1928 den Namen in „Epiphone Banjo Company“. In diesem Jahr beginnt Epiphone, auch Gitarren herzustellen. Diese sollen schnell zur Stütze des Umsatzes werden. 1957 wird Epiphone von der Firma C.M.I., zu der auch Gibson gehört, aufgekauft, aber bis 1970 eigenständig weitergeführt, bevor die Herstellung nach Asien ausgelagert wird. Bekannte Modelle von Epiphone sind beispielsweise die Casino, die von den Beatles gespielt wird, sowie die Sheraton, die das Instrument der Wahl von John Lee Hooker ist.
Ob Blues, Classic Rock, Indie oder Hardrock: Die 1957 Epiphone Les Paul Goldtop Reissue DG ist eine echte Bank für dynamische und organische Sounds in vielen Stilistiken. Ihre besten Freunde sind ein guter Röhrenamp, ein hochwertiges Kabel und vielleicht noch ein dezenter Booster im Signalweg. Im Studio punktet sie mit direkter Ansprache sowie angenehm weicher und sahniger Kompression bei einem präzisem Attack. Im Proberaum und auf der Bühne überzeugt sie mit kräftigem Sustain, hoher Durchsetzungskraft und der gewissen Prise Vintage-Flair. Auch visuell ist sie ein Statement: In Videos, Akustiksets oder auf kleinen Clubbühnen wirkt sie stilsicher und edel. Ob pur gespielt oder mit ein paar wenigen Effekten kombiniert – ihr Charakter bleibt stets präsent und eigenständig dazu. Eben typisch Les Paul!
Custombucker mit AlNiCo-3-Magneten
Die verbauten Gibson Custombucker sind den Originaltypen der späten 50er-Jahre nachempfunden und sind dieselben, die man auch in den teuersten Modellen aus Gibsons Customshop findet. Das ist kein reines Marketing, sondern tatsächlich hör- und spürbar. Die AlNiCo-3-Magnete sorgen für ein ausgewogenes Verhältnis aus Wärme, Transparenz und dem “gewissen Biss”. Kein Matschen und keine überzogenen, aufdringlichen Mitten. In Kombination mit der handverdrahteten Elektrik (CTS-Potis, Switchcraft-Switch, Black Beauty Caps) entsteht so ein Ton, der sich zwischen Klarheit und Vintage-Kompression bewegt. Wer den berühmten "Burst-Tone" liebt, wird hier garantiert fündig. Die Kombination dieser Bauteile sorgt für einen offenen, sensibel reagierenden Klang, der Nuancen im Spiel differenziert wiedergibt.