Die Siebzigerjahre waren eine Zeit des Umbruchs. Eine Zeit, in der die Musik härter, lauter und zuweilen experimenteller wurde. Nachdem aus der Beatmusik der Rock’n’Roll geworden war, mauserten sich daraus der Rock- und Hardrock, Bluesrock, Psychedelic-Rock und mehr. 🎸 Es war die Zeit nach Woodstock, in der sich einflussreiche Acts felsenfest etablierten und neue geborgen wurden. Hier kommen 10 der größten Rockbands der 70er.
1. Led Zeppelin
Mit mehr als 300 Millionen verkauften Alben gehört Led Zeppelin zu den erfolgreichsten Bands der Rockgeschichte. Und das nicht nur der 70er-Jahre. Kurioserweise sorgte eine Ballade der Rockband um den Ausnahmegitarristen Jimmy Page, Sänger Robert Plant, Bassist John Paul Jones und Drummer John Bonham für weltweite Bekanntheit: „Stairway to Heaven“ aus dem Jahr 1971.
Fun Fact am Rande: Der Name geht eigentlich auf ein Statement von Keith Moon, Drummer von The Who, zurück. Der hatte bei Session-Aufnahmen gesagt, eine Band um Jimmy Page würde „(…) abstürzen wie ein bleiernes Luftschiff“. Sie tat es nicht, ganz im Gegenteil. Die Band füllte ganze Stadien und tourte rund um die Welt.
Der letzte Auftritt in Originalbesetzung fand am 07. Juli 1980 in der Berliner Eissporthalle statt, Drummer John Bonham war am 25. September in seinem Bett in Page tot aufgefunden worden, im Schlaf an seinem Erbrochenen erstickt. Led Zeppelin wurde daraufhin aufgelöst.
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Led Zeppelin – Stairway To Heaven (Live at Earls Court 1975) [Official Video]
2. Pink Floyd
Musikalische Meilensteine setzte Pink Floyd Anfang der siebziger Jahre zunächst mit Alben wie „Atom Heart Mother“, „Meddle“ und „Obscured by Clouds“. Dann landeten sie als herausragende Vertreter des Psychedelic Rock absolute Kracher mit „The Dark Side of the Moon“ von 1973, zwei Jahre später mit „Wish You Were Here“ und vor allem im Jahr 1979 mit „The Wall“.
Die Zeit mit Gründungsmitglied und ursprünglich kreativem Kopf Syd Barret war aufgrund seines exzessiven Drogenkonsums problematisch. Nachdem die Band sich 1968 von ihm trennen musste und David Gilmour als Gitarrist und Sänger an Bord geholt wurde, ging die Karriere der Psychedelic-Rocker steil nach oben.
Die Light- und Lasershows, die komplexen Installationen als auch die Kunstform der Zusammenarbeit mit klassischen Orchestern wurden auf ein absolut faszinierendes, collagenartiges Niveau mit sphärischen Sound gehoben.
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Pink Floyd – Another Brick In The Wall (HQ)
3. Rolling Stones
Die Rolling Stones sind Kult. Kaum eine Band hat eine dermaßen imposante und vor allem dauerhafte Karriere hingelegt. Bereits 1962 wurde der rockende Stein ins Rollen gebracht. Die Stones waren dem Rock von Beginn an näher als die Beatles, zumal ihr Sound und ihre Songs sich eher am Blues orientierten und deutlich dreckiger klangen.
Die Stones rocken die Bühnen seit 62 Jahren. Laut eigener Aussage hätten sie selbst angesichts des Lebenswandels selbst nicht daran geglaubt, so lange zu überleben. In den 70ern zementierten sie ihren legendären Ruf mit Songs wie „Angie“, „It’s Only Rock ’n‘ Roll (But I Like It)“, „Brown Sugar“, „Wild Horses“ und zahlreichen weiteren. Mick Jagger ist mittlerweile 81 Jahre alt; Keith Richards – noch – schlappe 80 Jahre, Küken Ron Wood hat erst 77 Jahre auf dem Buckel.
Drummer Charlie Watts ist leider 2021 verstorben. Die Stones spüren die Emotionen im Publikum, greifen die Erwartungen auf und gehen ihm dann an die Gurgel. Die Fans spüren, dass die Musiker unmittelbar bei ihnen sind, obschon sie dabei vor Hundertausenden bis zu Millionen gleichzeitig performen.
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The Rolling Stones – It’s Only Rock ‚N‘ Roll (But I Like It) – OFFICIAL PROMO
4. Queen
Kaum eine Band der 70er-Jahre genießt bis heute einen derartigen Kult wie Queen. Zur Rocklegende wurde die Band mit Hits wie „Bohemian Rhapsody“ oder „We Will Rock You“ und zahlreichen weiteren.
Zu den Markenzeichen gehörten die Stimme mit unfassbar breiter Range von Freddie Mercury bei zugleich charismatischer und schillernder Bühnenpräsenz, das virtuose Gitarrenspiel mit selbstgebauter Gitarre und geradezu orchestralem Sound über gleich eine ganze Wand von VOX AC 30 Combos von Brian May und die absolute Perfektion am Instrument als auch den Backing-Vocals von Drummer Roger Taylor und Bassist John Deacon.
Dass Freddie Mercury im Grunde genommen eine tragische Figur war; ein Mensch, der sich zeitlebens zwischen den Welten bewegte, endete mit seinem viel zu frühen Tod aufgrund der Folgen seiner Aids-Erkrankung. Letztendlich war es die „Crazy Tour“ durch Großbritannien, die den Schlussakkord zu den extrem erfolgreichen 70er-Jahren für Queen darstellen sollte.
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Queen – We Will Rock You (Official Video)
5. The Who
Anfangs galt die britische Rockband The Who als „Radau-Combo“, bekannt dafür, dass die Fernseher aus den Fenstern der Hotelzimmer flogen und Pete Townshend seine Gitarre gerne mal auf der Bühne zertrümmerte. 1969 eröffnete ihnen die grandiose und stilprägende Rockoper „Tommy“ den Eintritt in den Rockolymp. Sie avancierten zu internationalen Superstars.
Der exzentrische Drummer Keith Moon, starb bereits vor 46 Jahren, Bassist John Entwistle im Jahr 2002. Roger Daltrey und Pete Townshend machen seither mit einer erweiterten Band weiter, nehmen gelegentlich Alben auf und gehen auf Welttournee.
Im Frühjahr hatte Townshend über das Ende von The Who gesprochen. Die Rockband plant offenbar einen Abschied für ihre Fans, zumindest von der Bühne: „Für mich fühlt es sich an, als würde es noch eine letzte Tour geben, auf der wir jedes Gebiet der Welt bespielen, und dann kriechen wir ins Grab.“ Haben The Who damit das letzte Kapitel ihrer Rockgeschichte geschrieben?
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The Who – Behind Blue Eyes (HQ)
6. AC/DC
1973 wurde in Australien eine starkstrom-verdächtige Hardrock-Band gegründet, die irgendwie alles bis dahin Gehörte straight auf den Kopf stellte. Angus und Malcom Young, beide ursprünglich in Schottland geboren, nahmen die Rolle als Gitarristen ein, Angus mit energiegeladenen Auftritten an der Lead-Gitarre, in Schulkleidung und mit Rucksack auf dem Rücken; Malcom als Rhythmusgitarrist.
„TNT“ aus dem Jahr 1975 war einer der früheren Hits von AC/DC. Ebenso gehörte „High Voltage“ – die zweite Single – zu den absoluten Meisterwerken mit Ohrwurmfaktor. Der Song „It’s a Long Way To The Top“ ist einer der am meisten gefeierten ihrer Bandgeschichte – und wahrscheinlich einer der ganz wenigen Rocksongs mit Dudelsack!
„Highway To Hell“ aus dem Jahr 1979 ist der mit Abstand bekannteste Song von AC/DC. Das gleichnamige Album markierte den endgültigen internationalen Durchbruch der Band, damals noch mit der markanten Stimme von Bon Scott.
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AC/DC – Highway to Hell (Official Video)
7. Aerosmith
Im Rampenlicht standen bei Aerosmith hauptsächlich der schillernde Sänger Steven Tyler und der Gitarrist Joe Perry. Mit ihrem speziellen Stilmix gelten sie als eine der einflussreichsten als auch erfolgreichsten Bands der Rockgeschichte. Die 70er rockten sie mit Songs wie „Dream On“. Die Band brauchte etwas Anlaufzeit.
Doch spätestens mit ihrem dritten Album „Toys In The Atlic“ mit Rock-Klassikern wie „Sweet Emotion“ und „Walk This Way“ hatten sie es geschafft. Allerdings rutschten Tyler und Perry nach dem Erfolg tief in die zerstörerische Drogensucht und erarbeiteten sich den Spitznamen „The Toxic Twins“.
Das vierte Album „Rocks“ ging ab Mai 1976 dann noch deutlicher durch die Decke. Aerosmith haben weltweit mehr als 150 Millionen Tonträger verkauft. Erst kürzlich wurde aufgrund einer nicht reversiblen Stimmbanderkrankung von Steven Tyler das Ende der Band bekannt gegeben.
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Aerosmith – Walk This Way (Live From Landover, MD 1989)
8. Kiss
Mit auffälliger Kostümierung, geschminkten Gesicherten und individuell geschminkten Gesichtern, erregte die 1973 von Gene Simmons, Paul Stanley, Ace Frehley und Peter Criss gegründete Band Kiss für Aufsehen.
Mit mehreren erfolgreichen LPs fluteten sie in den 70ern die Plattenläden. Dazu zählten die Alben „Kiss“ und „Hotter Than Hell“, beide aus 1974, gefolgt von „Dressed to Kill“, „Destroyer“, „Rock and Roll Over“ und „Love Gun“.
Im Jahr 1979 brachten sie das Album „Dynasty“ mit dem bekanntesten und kommerziell erfolgreichsten Song der Band: „I Was Made for Lovin You“ heraus, der musikalische Grenzen überschritt, zumal Rock- und Disco-Elemente in einen Topf geschmissen wurden. 2023 gaben sie ihr Abschiedskonzert in New York, der Stadt in der sie ein halbes Jahrhundert zuvor ihren ersten Auftritt hatten, und versprachen zugleich: „Kiss wird es immer geben“.
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Kiss – I Was Made For Lovin‘ You (Live From Inner Sanctum)
9. Deep Purple
Deep Purple tauchen im Guinness-Buch der Rekorde mit einem bezeichnenden, aber auch kuriosen Eintrag auf: 1975 wurden sie dank ihrer 10.000 Watt starken Marshall-PA mit bis zu 117 dB als „lauteste Popgruppe der Welt“ benannt. Laut waren sie für damalige Verhältnisse zweifellos; eine „Popgruppe“ war Deep Purple ganz sicher nicht.
Der markante Sound basierte insbesondere auf der Gitarrenarbeit von Ritchie Blackmore und den klassisch angehauchten, oftmals komplexen Passagen von Jon Lord an der Hammondorgel. Sie sind nicht nur Pioniere des Heavy Metal und des modernen Hard Rock. Ursprünglich als Psychedelic-Rock- und Progressive-Rock-Band gestartet, haben Deep Purple im Juni 1970 mit ihrem wegweisenden Album „Deep Purple in Rock“, ihrem fünften Studioalbum aus dem Jahr 1970, einen Schwenk zum härteren Sound geschafft. 1972 erblickte in
„Smoke on the Water“ eines der bekanntesten Gitarrenriffs das Licht der Welt, das zum Synonym des druckvollen Rock wurde. Für viele Gitarrenschüler war das Motiv fortan das erste, das sie auf der Gitarre beherrschten.
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Deep Purple – Smoke On The Water (Live)
10. Status Quo
Status Quo machten der Welt vor, wie mit simplen drei Akkorden und eingängigem Rhythmus reihenweise rockende Hits geschrieben werden konnten. Weltweit bekannt wurden die Briten als Band ohne Skandale mit einfachem Sound. Eingängige Melodien, drei Akkorde, fertig.
Im Laufe ihrer Karriere verkauften sie mehr als 120 Millionen Platten. Dabei waren sie eine echte Tour-Band, die eigentlich permanent auf sämtlichen Kontinenten unterwegs war. Rick Parfitt und Francis Rossi, Bassist Alan Lancaster und Schlagzeuger John Coghlan lieferten in den 70ern einen Partykracher nach dem anderen, zahlreiche davon bis heute unvergessen.
Darunter „Rockin‘ All Over the World“, eigentlich eine Coverversion von John Foggerty, „Caroline“, „Down Down“, „Roll Over Lay Down“ oder „Wild Side of Life“ und „Whatever You Want“ aus dem Jahr 1979. Mit Rick Parfitt verstarb eines der beiden Aushängeschilder der Band im Dezember 2016.
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Status Quo – Rockin All Over The World
Es ist wie immer, wenn eine Liste nach dem Muster von „höher, schneller, weiter“ aufgestellt wird. Zum einen bleibt die Einordnung eine Frage der Kriterien, zweitens eine des persönlichen Geschmacks. Und nicht zuletzt fallen viele durchs Raster, die es ebenso verdient hätten, wie beispielsweise Black Sabbath, U2 oder die ersten Punk-Bands.
Rockbands der 70er: dein Feedback!
Welche Bands fallen die ein, die es auch in diese Aufzählung gehören? Schreib es uns gerne in die rockenden Kommentare!
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