Thomann E-Gitarren Koffer Tweed

Zuerst mal ist mir völlig klar "You Get What You Pay For", aber ich kann mich leider nicht meinen "Vorrednern" so nicht ganz anschließen.
Mein gelieferter Koffer, und das läuft unter Verarbeitung, hat ziemlich nach Öl und Chemie gestunken und war erstmal 2 Tage auf dem Balkon. Ich weiß, das wäre bei einem Koffer für €150,00 bestimmt anders gewesen, aber das kann man heutzutage bestimmt auch bei preiswerten Artikeln abstellen. Ohne Gitarre ist der Koffer sehr Kopflastig, das heißt, ist jetzt schon nicht so angenehm zu tragen. Mit Gitarre drin, sieht's nochmal anders aus. Der Griff könnte also etwas mehr nach links positioniert sein.
Positiv sind die 4 Verschlüsse zu bewerten, das ist wirklich mal klasse nachgedacht!

Dieses Case ist optisch zunächst ein echter Hingucker! Der Tweedbezug sieht edel aus und erweckt einen Hauch Vintage-Flair.

Jedoch ist die Verarbetung nicht wirklich optimal, da auf der Caseunterseite (die man ja beim Tragen schon sieht) etliche Tackerkrampen zu sehen sind und zudem die Caseverschlüsse erst nach etwas Ruckeln wirklich schließen!

Innen ist die Verarbeitung dagegen sehr gut, da gibt es nicht wirklich etwas dran auszusetzen. Das rote Plüsch sieht auch in der farblichen Abstimmung mit dem Tweedbezug aussen sehr gut aus.

Beim Tragen ist mir dann jedoch etwas aufgefallen, was mich wirklich stört: Mit einer normalen Stratocaster bestückt ist das Case beim Tragen am Griff kopflastig, was bedeutet, dass es nach vorne abkippt. Wenn nun noch Zubehör im dafür vorgesehenen Fach liegt, dann wird dieser Effekt noch verstärkt. Der Griff müsste demnach einfach weiter vorne sitzen. Dieser Effekt trat bei allen mit diesem Case getesteten Stratocaster- und Telecastermodellen auf.

Mal ehrlich: ein Tweed-Case kauft man nur aus einem Grund: wegen der Optik. Wohl bei den meisten derer, die den "Vintage-Style" schön finden, steht ein Tweed-Case ziemlich weit oben auf der Wunschliste. Leider kostet das Original aus Amerika fast 200 Euro. Bei vielen Freizeit-Strat-Spielern ist das schon nahe am Wert des Instruments.
Warum also nicht die Alternative von Thomann nehmen, die nur ein Viertel kostet?
Ganz einfach: wegen der Optik.
Das Thomann Tweed-Case ist ein günstiger Gitarrenkoffer, in dem man sein Instrument relativ sicher transportieren kann. Nicht mehr und nicht weniger. Nur da gibt es auch andere, noch praktischere Lösungen. Das Thomann Kunststoff-Case für nur 4 Euro mehr z.B. ist zudem noch unempfindlich gegen Nässe (wahrscheinlich nicht wasserdicht, aber nen Regenschauer oder ein umgekipptes Bier sollte ihm nichts anhaben) und Flecken.
Der einzige Vorteil des Tweed-Cases - seine schöne Optik - wird leider durch die unsorgfältige Verarbeitung gestört.
In meinem Fall waren es kleine Webfehler im Tweed, kleine Klebstoffflecken und sichtbare Nägel. Offenbar wird bei der Fertigung dieses Cases die Halsauflage von außen durch den Tweed im Koffer festgenagelt. Dadurch bekommt der Tweed natürlich unschöne Löcher und die Nägel sind zu sehen.
Ich habe das Case daraufhin umgetauscht, in der Hoffnung, ein "Montagsmodell" erwischt zu haben. Das zweite Case hatte leider ähnliche Mängel, wie das erste.
Um es klarzustellen: Die Mängel sind relativ gering und beeinflussen nicht die Funktion. Nur wer so ein Case aus optischen Gründen kauft - und das sind wohl die meisten - der könnte enttäuscht sein. Darüber, wie lange die Kunstleder-Besätze an den Kanten einem Road-Einsatz standhalten, möchte ich auch nicht nachdenken...Ich habe mich jedenfalls letztendlich gegen das Case entschieden.
Ich möchte noch hinzufügen, dass ich diese Erfahrungen 2006 gemacht habe. Es kann daher sein, dass der Hersteller mittlerweile beim Fertigungsverfahren nachgebessert oder Thomann die Qualitätskontrollen verschärft hat.

Da meine Band dieses Jahr viel unterwegs ist, wollte ich neben meinen Gigbags auch noch einen richtigen Koffer haben. Und dieser hier sieht mit seinem Tweedlook einfach super aus.
Okay, er sieht auch live gut aus aber die Bilder sind besser. Nichtsdestotrotz: Ein schöner Gitarrenkoffer, anständige Verabeitung, damit kann ich was anfangen.
Was mich wirklich ärgert/nervt/stört ist dieser penetrante Geruch nach Klebstoff, wenn ich den Koffer öffne. Ich weiß, er kommt aus Fernost und ich kann ihn ja auch zurückgeben aber darum geht es nicht. Der Koffer hat jetzt 5 Tage immer wieder stundenweise (1x den ganzen Tag) auf der heimischen Terrasse ausgelüftet und er riecht immer noch, wenn auch deutlich weniger. Tatsächlich habe ich meine Strat immer noch nicht in den Koffer gelegt, aus Angst, dass meine schöne BlackStrat dann diesen "Duft" annimmt. Ich weiß, der Koffer kostet nicht die Welt aber die Frage ist doch: Muss er so stinken ?

Das Case ist von außen ganz gut verabeitet. Die Hardware (Griff, Schaniere und Schließen) sind okay. Das Tweed ist sauber verklebt.Optisch ist das Case (wenn man denn auf Tweed steht) schon ein Hingucker.
Innen kommt einem der schon fast liebgewonnene Geruch von ausdünnstenden fernöstlichen Klebemitteln entgegen, d.h. Auslüften ist angesagt. Leider ist die Verabeitung im Innern nicht so dolle, denn die Wände des Innenfachs sind nur dünn getackert, und die Tackernägel begeben sich schon nach kurzer Zeit auf Wanderschaft, d.h. das Fach geht auseinander.

Fazit: Man bekommt, was man für den Preis erwarten darf. Optisch schön, von außern okay, innen mit Mängeln.

Beinahe hätte ich geschrieben: "Keine weitere Bewertung notwendig, alles paletti. Basta".
Das Case ist wirklich schön, passt optimal für meine Strat und wäre den Preis in jedem Fall wert, aber....es stinkt, stinkt, stinkt. Alles Lüften und Behandeln mit Hausmitteln wie Kaffee etc. hilft nicht. Es gibt permanent einen undefinierbaren Geruch zwischen Gewürzgurke, Kleber und was weiß ich ab. Seltsam ist, dass man das Problem seit vielen Jahren nicht in den Griff bekommt. Erste Kritiken bezüglich des Geruches habe ich 2009 gefunden.
Überlege noch ob ich es behalte. Wenn, dann werde ich dem Instrument nur kurze Aufenthalte darin zumuten. Gesund sind die Ausdünstungen bestimmt nicht. Schade.
Nachtrag: Habe das Case jetzt ein knappes halbes Jahr einfach offen auf dem Dachboden stehen gelassen. Die Ausdünstungen sind jetzt wesentlich geringer. Nun ist es gut benutzbar.