Tech 21 SansAmp QStrip

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Tech 21 QStrip
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Gute DI-Box mit EQ, aber ohne Vintage-Mojo
Wernie 30.07.2018
Ich suchte nach einer DI-Box mit EQ-Funktion für meine Gitarren auf der Bühne und im Studio. Der Q-Strip ist ist eine DI-Box mit einem semiparametrischem EQ. Der Hersteller erhebt den Anspruch, im kompakten Gehäuse einer DI-Box den EQ eines hochwertigen Mischpult-Kanalzuges verfügbar zu machen, und zwar mit dem Klang eines Vintage-Pults. Außerdem soll es noch eine Speakersimulation ermöglichen. Der Q-Strip ist handwerklich tadellos in USA gefertigt und mit hochwertigen Bauteilen bestückt, so dass der relativ hohe Preis gerechtfertigt ist. Von richtigen Studiogeräten unterscheidet sich das Gerät hinsichtlich Größe, Gewicht und Kaufpreis erheblich, aber erwartungsgemäß auch im Klang. Den Hauptvorteil sehe ich in den kompakten Abmessungen und der sehr praktischen Kombination mehrerer Funktionen. Hauptnachteil gegenüber Profigeräten ist das deutlich wahrnehmbare Rauschen bei schwachen Signalquellen, was vermeidbar gewesen wäre, und - preisbedingt - das Fehlen eines Übertragers am DI-Ausgang.

Das Signal durchläuft zunächst einen schaltbaren Hochpass-Filter der Frequenzen unterhalb 45 Hz mit 12dB/Oktave absenkt. Dann geht es in einen Tief-Mittenfilter mit einstellbarer Mittenfrequenz von 40 bis 700 Hz. Die Filtergüte ist nicht veränderbar (Q=1). Der nachfolgende Hoch-Mittenfilter geht von 300 - 6000 Hz und überlappt somit den anderen ein wenig. Anschließend folgt noch das übliche Baxandall-Filter für Bässe und Höhen (Kuhschwanz). Die Filter haben einen großen Regelbereich von +/- 18 dB. Am Schluss der Signalkette kommt noch ein schaltbarer Tiefpass mit 3000 Hz Grenzfrequenz. Dieser soll mithelfen, beim Einsatz als Speaker-Simulator den Höhenabfall von üblichen Gitarrenlautsprechern zu imitieren. Zu guter Letzt gibt es noch einen Gain-Regler zum Ausgleich der Lautstärkenänderung, die der EQ mit sich bringt.

Der Eingang besitzt einen parallelen Ausgang zum Durchschleifen des Signals z.B. an einen Gitarrenverstärker. Auch der Ausgang ist doppelt vorhanden: Einmal als symmetrische XLR-Buchse mit Line-oder Mikrofonpegel (umschaltbar), dazu noch als unsymmetrische Klinkenbuchse mit Instrumenten- oder Line-Pegel (umschaltbar). In Normalstellung aller Regler und Schalter ist die Verstärkung 1 (= 0 dB). Was die ansonsten recht gute englische Anleitung verschweigt, ist die maximale unverzerrte Ausgangsspannung. Da das Gerät mit 9 Volt betrieben wird, liegt diese bei knapp 3 Volt RMS. Das ist weniger als die Hälfte der Ausgangsspannung von üblichen Studiogeräten, die intern mit 30 Volt versorgt werden und in der Regel mindestens 7 Volt RMS schaffen. Übersteuert man den Q-Strip, so quittiert er das mit äußerst harschen Verzerrungen.

Zur Technik: Intern arbeitet das Gerät mit sechs Micropower-CMOS-Operationsverstärkern vom Typ TLC 2262, die für den geringen Stromverbrauch von nur 5 mA sorgen. Somit ist der Betrieb mit einem 9 Volt-Block für lange Zeit möglich. Das Gerät arbeitet aber auch mit 48 Volt-Phantomspeisung. Dass die CMOS-Chips für besonderen Vintage-Klang sorgen sollen, halte ich für ein Werbeversprechen. In der Tat klingt das Gerät weitgehend neutral und verglichen mit meinem Studio-EQ, einem Röhrengerät von TL-Audio (EQ1), sogar etwas hart. Das Gerät hat wegen der DI-Funktion natürlich keinen True Bypass. Im Bypass-Betrieb sind alle Regler außer Funktion, nur die interne Verstärkungsanpassung (Mic/Instrument/Line) bleibt erhalten.

Ich habe den Q-Strip zuerst mit verschiedenen Gitarren (Single-Coil, Humbucker, Piezo aktiv und passiv) getestet. Dabei stellt sich heraus, dass der Regelbereich mit 18 dB für fast jede sinnvolle Verbiegung des Frequenzgangs ausreicht und für geringfügige Veränderungen schon fast zu groß ist. Man muss da schon recht feinfühlig an den kleinen Knöpfen drehen, was auf der Bühne eine Herausforderung darstellt. Sehr gut kann man zum Beispiel bei einer Akustikgitarre die Korpusresonanz eliminieren, indem man den Low-Mid-Regler voll aufdreht und dann mit dem Frequenzregler auf maximalen Feedback einstellt. Dann dreht man den Mittenregler zurück, bis es nicht mehr koppelt. Eine Strat kann man so einstellen, dass sie wie eine Les Paul klingt oder wie eine Jazzgitarre. Was allerdings nur annähernd funktioniert, ist der Einsatz als Speaker Simulator. Eine Lautsprecherbox macht halt doch mehr mit dem Signal als nur den Frequenzgang verändern.

Eigentlich würde sich der Q-Strip hervorragend als DI-Box für Gitarre eignen. Tech 21 empfiehlt es wegen der Eingangsimpedanz von 4,7 MegaOhm besonders auch für passive Piezo-Tonabnehmer. Leider stellt sich heraus, dass sich bei Signalen mit niedrigem Eingangspegel (single coils oder passive Piezos) das Rauschen der Eingangsstufe bereits bei geringer Anhebung der hohen Frequenzen unangenehm störend bemerkbar macht, besonders bei Aufnahmen direkt ins Pult. Dafür gibt es einen Punkt Abzug beim Klang.
Mit geringem Mehraufwand hätte man eine FET-Vorstufe einbauen können, die 12 mal weniger rauscht. Auf der Bühne, bei ausreichender externer Vorverstärkung, wie z.B. im Einschleifweg eines Verstärkers oder hinter entsprechenden Vorstufen, Verzerrern oder anderen Pedalen fällt das Rauschen aber kaum auf. Alle anderen Eigenschaften sind in Relation zum Preis tadellos und machen das Gerät durchaus empfehlenswert. Allerdings darf man nicht unbedingt zum Beispiel des Klang eines Neve-Kanalzuges erwarten.
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Tech 21 SansAmp QStrip