JH
Leider sehr unausgewogen!
Ich habe mir die Saiten für einen halbmassiven 3/4-Bass gekauft,
den ich in einer 50er Jahre Rock'n'Roll-Band spiele.
Der Anteil von Slap zu Pizzicato ist ca. 60 / 40,
abgenommen wird der Sound mit dem Rockabilly Pro-System von Shadow, mit dem ich sehr zufrieden bin.
Montage
Beim Aufziehen der Saiten müssen - wie bei echten Darmsaiten auch - die unteren Enden geknotet werden. Das ist bei G und D kein Problem, wegen der höheren Spannung und Dicke bei A und E aber etwas kniffelig. Zur zusätzlichen Sicherung habe ich mir noch Unterlegscheiben gebastelt.
Für das Einfädeln der Saitenenden in den Löchern der Mechanikachsen musste ich das Ende der dicken E-Saite mit einem Cutter etwas zurechtschnitzen, weil es sonst nicht hinein gepasst hätte. Das ist mitunter allerdings auch bei anderen Kunststoffsaiten der Fall.
Stimmung
Die beiden hohen Saiten sind mit einem Kevlarkern ausgestattet und waren in der Praxis oft schon nach einem Song deutlich zu tief,
hier war also leider sehr häufiges Nachstimmen angesagt. Die Saiten reagieren auf große Bewegung der Mechaniken eher recht gutmütig bis träge.
Bei den übrigen beiden Saiten mit Stahlkern (A und E) war das völlig anders: schon kleinste Drehungen führten zu drastischen Unterschieden in der Tonhöhe. Insgesamt waren die beiden tiefen Saiten somit zwar stimmstabiler, aber auch deutlich sensibler beim Stimmen selbst.
Bespielbarkeit
Der Hersteller spricht von einer Oberfläche, die echten Darmsaiten extrem nah kommen soll. In der Praxis konnte ich das zwar nicht bestätigen, fand aber die leicht angeraute Haptik durchaus gut.
Leider war die Differenz der Saitenspannung von G und D zu den viel strafferen E- und A-Saiten sehr stark. Beim Spielen habe ich deshalb nicht das Gefühl erlangen können, es mit EINEM Saitensatz zu tun zu haben. Sondern eher mit ZWEI HALBEN Sätzen, die nicht so recht zusammenpassen wollen. So waren G und D für Slap ganz gut, A und E eher für Pizzicato. Die Dicke der Saiten fand ich aber - für einen Satz dieser Art - durchaus okay.
Klang
Der Eindruck der Saiten beim Stimmen und Bespielen schlägt sich auch im Klang nieder: die zwei hohen Saiten klingen deutlich dünner, weicher und mehr nach Kunststoff, als die beiden tiefen Saiten. Diese fetzen deutlich mehr, ein ausgewogenen Klangbild gibt es hier also nicht. Das Versprechen, "extrem nah an Darmsaiten" zu sein, hatte ich sowieso nicht ernst nehmen können.
Fazit
Nach nur zwei Gigs habe ich die Saiten wieder entfernen müssen, weil ich unter keinem Aspekt zufrieden war. Schade.
den ich in einer 50er Jahre Rock'n'Roll-Band spiele.
Der Anteil von Slap zu Pizzicato ist ca. 60 / 40,
abgenommen wird der Sound mit dem Rockabilly Pro-System von Shadow, mit dem ich sehr zufrieden bin.
Montage
Beim Aufziehen der Saiten müssen - wie bei echten Darmsaiten auch - die unteren Enden geknotet werden. Das ist bei G und D kein Problem, wegen der höheren Spannung und Dicke bei A und E aber etwas kniffelig. Zur zusätzlichen Sicherung habe ich mir noch Unterlegscheiben gebastelt.
Für das Einfädeln der Saitenenden in den Löchern der Mechanikachsen musste ich das Ende der dicken E-Saite mit einem Cutter etwas zurechtschnitzen, weil es sonst nicht hinein gepasst hätte. Das ist mitunter allerdings auch bei anderen Kunststoffsaiten der Fall.
Stimmung
Die beiden hohen Saiten sind mit einem Kevlarkern ausgestattet und waren in der Praxis oft schon nach einem Song deutlich zu tief,
hier war also leider sehr häufiges Nachstimmen angesagt. Die Saiten reagieren auf große Bewegung der Mechaniken eher recht gutmütig bis träge.
Bei den übrigen beiden Saiten mit Stahlkern (A und E) war das völlig anders: schon kleinste Drehungen führten zu drastischen Unterschieden in der Tonhöhe. Insgesamt waren die beiden tiefen Saiten somit zwar stimmstabiler, aber auch deutlich sensibler beim Stimmen selbst.
Bespielbarkeit
Der Hersteller spricht von einer Oberfläche, die echten Darmsaiten extrem nah kommen soll. In der Praxis konnte ich das zwar nicht bestätigen, fand aber die leicht angeraute Haptik durchaus gut.
Leider war die Differenz der Saitenspannung von G und D zu den viel strafferen E- und A-Saiten sehr stark. Beim Spielen habe ich deshalb nicht das Gefühl erlangen können, es mit EINEM Saitensatz zu tun zu haben. Sondern eher mit ZWEI HALBEN Sätzen, die nicht so recht zusammenpassen wollen. So waren G und D für Slap ganz gut, A und E eher für Pizzicato. Die Dicke der Saiten fand ich aber - für einen Satz dieser Art - durchaus okay.
Klang
Der Eindruck der Saiten beim Stimmen und Bespielen schlägt sich auch im Klang nieder: die zwei hohen Saiten klingen deutlich dünner, weicher und mehr nach Kunststoff, als die beiden tiefen Saiten. Diese fetzen deutlich mehr, ein ausgewogenen Klangbild gibt es hier also nicht. Das Versprechen, "extrem nah an Darmsaiten" zu sein, hatte ich sowieso nicht ernst nehmen können.
Fazit
Nach nur zwei Gigs habe ich die Saiten wieder entfernen müssen, weil ich unter keinem Aspekt zufrieden war. Schade.
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