IK Multimedia Miroslav Philharmonik 2

Ok, man muss unterscheiden zwischen Installation und Nutzung dieser Orchester-Soundbibliothek. Wenn man Philharmonik 2 dann erst einmal zum Laufen gebracht hat, ist die Nutzung wirklich simpel und die Sounds mehr als brauchbar. Tatsächlich ist die Flexibilität absolut super. Und wenn man die unterschiedlichen Spieltechniken der Streicher einzusetzen weiß, dann klingt das Ergebnis klasse - keine Frage.
Doch jetzt kommt das große ABER:
Liebe Leute von IK Multimedia,
muss man die Registrierung und Aktivierung des Produktes so unnötig kompliziert machen? Muss es gefühlt ungezählte Mausklicks und Passworteingaben erfordern, bis man endlich am Ziel ist? Und vor allem, muss man dann wirklich am Ende feststellen, dass die Software nach korrekter Installation nicht lauffähig ist? Muss man erst nach intensiver Recherche feststellen, dass der Bug bekannt ist und man zunächst eine alte Version installieren und ausführen muss, bevor man das Update zur neuesten Version durchführen kann? Also, Fazit: Installationstechnisch eine absolute Katastrophe. Sound und Nutzung sind klasse. IK Multimedia muss da dringend nacharbeiten. Als IT Administrator kennen ich solchen Murks sonst nur aus einem Softwarehaus aus Redmond, WA.

Nachdem man sich registriert und dann viele GB an Dateien runterlädt stellt man fest, dass nix geht. Setup installiert einen Custom-Shop und ein Authorization Manager zusätzlich. Custom-Shop meckert sofort er sei zu alt. Also Update und danach hat man zwei Custom Shop auf dem Rechner. Die Standalone-Version produziert sofort Fehler. Die DAW (Presonus Studio One) sieht nix obwohl die DLL im VST-Ordner liegt. Laut IK-Forum soll die Vorversion das Problem lösen. Also die auch installiert, dann die neue und jetzt ging der Fehler in der Standalone-Version tatsächlich weg. Aber die Instrumente können nicht geladen werden. Die Datei die angeblich fehlt ist aber definitiv da. Das VST wird noch immer nicht angezeigt. Nach 4 Stunden gebe ich jetzt auf und lasse rückabwickeln. Auch 99 EUR sind dafür zu viel :-( Schade.

Klanglich und auch was die Bedienung betrifft, ist dieses Orchester klasse und wertet die Audioproduktion auf jeden Fall auf. Man findet sich gut zurecht und kann das Orchester ohne Probleme bedienen. Die Prozessorauslastung ist nicht perfekt, aber für ein so großes Programm auf jeden Fall ok.
Einzig die internen Bearbeitungsmöglichkeiten gefallen mir nicht so gut. Die eingebauten EQs und die Kompression gefällt mir nicht so gut, da nehme ich lieber meine eigenen Plugins. Und diese sind manchmal auch notwendig um den besten Sound aus den Samples heraus zu holen.
Trotzdem ist dieses Virtuelle Orchester top und auf alle Fälle weiter zu empfehlen!

Die Installation ist umständlich und nervig, und stellt dem Benutzer tausend Fallen:

- Erst Account bei IK eröffnen
- Dann Produktmanager downloaden
- Dann Miroslav VST und Standalone aus Manager downloaden
- Dann Bibliothek auf IK-Seite finden und
- 16 Dateien a 2,5 GB downloaden (danke liebes Glasfaser)
- ALLE Zip-Files EINZELN(!) entpacken, die hängen nicht zusammen!
- SampleTank3 Ordner in C:\ Pfad verschieben, um zu lange Dateinamen zu vermeiden
- alles installieren, erster Installationsordner verwendet auch zu lange Namen, vor Installation in Root verschieben
- Miroslav stecken, wo die Bibliothek ist
- geht endlich los

War noch was? Die entsprechenden gegoogelten Links zur IK Multimedia-Seite sind broken, weil die irgendwann die Seite verschoben haben. Musste erstmal die neue FAQ selber durchsuchen.

Das Standalone ist zu klein für 4K, DAWs wie Reaper können zwar (das Plugin) selber skalieren, brauchen dafür aber eine entsprechende Extraaufforderung, irgendwo in den Untiefen ihrer Menüs versteckt.

Das ganze Verfahren hat mich drei Stunden Zeit, eine Menge Flüche und 89,- Euro gekostet.

Fazit: Völlig aus der Zeit gefallen, nicht geupdatet, umständlich, optisch viel zu klein, schlecht dokumentiert, nur mit Nerdfaktor in den Griff zu bekommen, und dafür zu teuer. Aber klingt dann so geil wie eh und je.