Ein Problemlöser für besondere Ansprüche ‒ absolut empfehlenswert und auch jeden Cent wert. Der Radial Engineering Tonebone Cablink ist sehr einfach zu bedienen und somit ideal für Musiker, die mit Amps und Boxen arbeiten, aber nicht selbst in die (Un-)Tiefen der Technik einsteigen wollen. Es bleibt mehr Zeit für die Musik. Dass mein bevorzugtes Equipment nun also doch so funktioniert, wie ich es will, ist toll!
Ich nutze diesen feinen Speaker Cabinet Verbinder des kanadischen Herstellers Radial Engineering sowohl im Home Studio als auch in Proberäumen sowie auf kleinen und größeren Bühnen. Es gibt viele denkbare Einsatzmöglichkeiten für den Cablink. Im Grunde genommen geht es aber immer darum, dass Amps und Boxen „sich einig werden“. Die Ohmzahlen müssen auf beiden Seiten richtig sein, sonst droht Gefahr.
Ich hatte mir einen neuen Amp für E-Gitarre zugelegt, ein von Hand gefertigtes Topteil für E-Gitarre aus Großbritannien. Bei dem renommierten Hersteller heißt das: „Made In The Custom Workshops, England“; man kann auch „Boutique Amp“ sagen. Der Verstärker hat 2 Ausgänge für Lautsprecherboxen, standardmäßig wäre es 1 Ausgang gewesen (dazu gleich mehr). Daneben der Drehschalter 4/8/16 Ohm ‒ gesamt!
Die Boxen kommen aus Italien bzw. von Thomann: 2 geschlossene Boxen mit jeweils 1x12 Neodym-Speakern, auch wegen des geringen Gewichts (Rücken!). Umgerüstet auf besser passende Celestions, Neo Creamback, genauso leicht, Thomann. Jede Box hat 8 Ohm Widerstand. Ohne Zusatzgerät schließe ich beide Boxen an jeweils einen Output des Amps an, 2x8 Ohm parallel, also den Drehschalter nebenan auf 4 Ohm.
Wozu dann den Cablink? Amps dieser Machart verlieren an 4 Ohm gesamt an Ausdruckskraft, der „luftige“ und „offene“ Charakter wird plattgebügelt. Beim Hersteller des Amps genau die gleiche Meinung: „Sie haben Recht, dass eine 16-Ohm-Verbindung in Reihe ein offeneres und luftigeres Gefühl vermittelt. Es findet etwas weniger Komprimierung statt und insgesamt wirkt der Sound präsenter und druckvoller.“
Tja, nächstes Problem: Die Boxen haben zwar jeweils 2 Anschlüsse, aber es sind jeweils beide reine Inputs. Das wurde mir vom Amp-Hersteller gesagt. Es funktioniert also nicht, für 16 Ohm in Serie vom Amp in die erste Box und von da in die zweite Box zu gehen. Immerhin hatten die Engländer mir 2 Speaker-Outs am Amp spendiert, um überhaupt 2 Boxen mit Sound füttern zu können. Klappt, klar, aber eben nur parallel auf 4 Ohm.
Genau da kommt der Radial Engineering Tonebone Cablink ins Spiel bzw. ins serielle Setup für den Stromgitarristen. Um 16 Ohm seriell zu erreichen, stelle ich den Ohm-Schalter auf 16 Ohm. Dann gehe ich aus nur einem (!) der Speaker Outs in den Eingang „From Amp Series“ des Speaker Cabinet Verbinders. Es gäbe auch „From Amp Parallel“. Und dann hat es eben 2 „echte“ Boxen-Ausgänge, in Serie, exakt für meine jeweils 8 Ohm!
Klingt kompliziert? Ist es aber nicht. Auf dem Cablink sind die verschiedenen Verbindungsmöglichkeiten zwischen Amps und Boxen sauber und gut erkennbar aufgedruckt. Für mich gilt die Variante: von 16 auf 2x8 Ohm, Series. Weiter möglich: von 8 auf 2x4 Ohm seriell, von 8 auf 2x16 Ohm parallel, von 4 auf 2x8 Ohm parallel.
Das Radial-Zauberteil braucht keinen Strom und bietet zudem einen Line-Out. Die Verarbeitung ist hervorragend, da liegen die Kanadier aber auch sonst immer mit in der Spitzengruppe, sagt mein schon älterer Radial Tonebone Trimode Röhren-Preamp gerade zu mir ‒ klar, stimmt absolut. Durchdacht, zuverlässig, preiswert! Ich suche nur noch nach der besten Möglichkeit, das Gerät am Amp zu befestigen; ein Pedalboard benutze ich in diesem Setup eher nicht, weil ich es gar nicht brauche.
Übrigens: Dass die Geräte von Radial Engineerung aus Kanada kommen und der Service des Amp-Herstellers ebenfalls in Kanada ansässig ist, darf tatsächlich als reiner Zufall gelten. Die Amps kommen unverändert aus Großbritannien. Somit nicht nur für mich eine gelungene "transatlantische Lösung"!