Sound Bass Tipps Blog
Soundeinstellungen für E-Bass – der perfekte Ton für jede Situation

Soundeinstellungen für E-Bass – der perfekte Ton für jede Situation

Jede Bassistin und jeder Bassist kennt es: Man schraubt am Equalizer des Bassverstärkers, dreht hier ein bisschen an den Höhen, senkt dort die Mitten ab, nur um am Ende festzustellen, dass der Sound entweder zu matschig, zu dünn, zu plärrig und irgendwie einfach nicht durchsetzungsfähig im Bandmix ist. Keine Sorge, ihr seid nicht allein da draußen!

Fender Standard P Bass LRL BPG 3TS

Fender Standard P Bass LRL BPG 3TS

Der E-Bass ist ein wundervolles Instrument, aber die Schritte zu einem perfekten Bass-Sound sind eine Wissenschaft für sich, deren Parameter sich zudem abhängig vom jeweiligen Venue, Proberaum etc. verändern. Doch verzaget nicht, liebe Tieftöner: Es gibt zum Glück ein paar allgemeingültige Tricks und Kniffe, um den perfekten Klang für jede Situation zu schaffen! 🎸👌

Fender Am Pro II Jazz Bass RST PINE

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1. Die „goldene Mitte“: Warum die Mitten so wichtig sind

Die Bassfrequenzen sind fett und wuchtig, doch warum hört man so häufig trotzdem den Bass nicht differenziert? Die Antwort: Der Schlüssel liegt nicht in den Bässen, sondern in den Mitten! Dieser Frequenzbereich entscheidet darüber, ob der Bass-Sound im Mix versinkt oder sich klar und präzise durchsetzt.

Markbass Little Mark Tube 80078

Markbass Little Mark Tube 800
78

Besonders in lauten Bands, aber auch im Falle einer „matschig“ klingenden PA-Anlage oder in einer akustisch schwierigen Location ist es generell hilfreich, es am Bassverstärker mit dem Bassbereich nicht zu übertreiben. Stattdessen machen häufig die Mitten den entscheidenden Unterschied zwischen einem undefinierten Wummern und einem präzisen und gut ortbaren Bass-Signal.

Fender Mark Hoppus Jag Bass RW SFMG

Fender Mark Hoppus Jag Bass RW SFMG

Hier eine kleine Übersicht über den Mittenbereich, der bei den meisten Bassverstärkern auf zwei Regler aufgeteilt ist:

– Tiefmitten (200-500 Hz; bei Bassverstärkern meistens bei ca. 500 Hz): Dieser Frequenzbereich sorgt für Wärme und „Körper“ – nicht umsonst gibt es das schöne geflügelte Wort des „Basses, den man in der Magengrube spürt“. Aber Vorsicht: Zu viel dieses Frequenzbereiches macht den Sound „topfig“, mulmig und zu drückend.

– Hochmitten (800-2.500 Hz; bei Bassverstärkern meistens bei ca. 800 Hz): Hier liegt die Definition des gespielten Tons. Nicht nur, wer sich gegen laute Gitarren durchsetzen muss, sollte diesen Bereich daher unbedingt im Auge behalten. Gleichzeitig gilt aber auch hier:

Allzu viel ist ungesund, denn ab einem gewissen Punkt entsteht eine unangenehme „Plärrigkeit“ im Sound. Und wer einen edlen Scoop-Sound für Slapping etc. benötigt, sollte diesen Bereich sogar absenken.

tc electronic BQ500 Bass Head

tc electronic BQ500 Bass Head

Ein schönes Feature ist übrigens ein parametrischer Mittenregler am Amp: Hier kann man sich mit dem Frequenz-Poti exakt die gewünschte oder benötigte Frequenz heraussuchen und diese dann mit dem zweiten Regler boosten oder cutten. Man kann den Mittenbereich also quasi je nach Bedarf „maßschneidern“.

EBS Reidmar 502

EBS Reidmar 502


Genzler Magellan MG350

Genzler Magellan MG350

 

 

2. Soundeinstellungen für verschiedene musikalische Styles

Je nach Genre braucht euer Bass-Signal wahrscheinlich ein etwas anderes Klangprofil. Hier eine kleine Starthilfe für eure eigenen Experimente:

Rock & Punk: Knackig und druckvoll, bitte!

– Bässe: Mittel bis hoch einpegeln, aber nicht übertreiben, damit der Ton nicht schwammig wird.

– Mitten: Hoch! Damit habt ihr gute Chancen, gegen die lauten verzerrten Gitarren zu bestehen.

Markbass Mark Vintage Pre

Markbass Mark Vintage Pre

– Höhen: Mäßig! Sowohl beim Plektrumspiel, aber auch beim Fingerstyle können sie den Anschlags-Attack unterstützen, was der Ortbarkeit im Bandgefüge zuträglich ist.

Two Notes ReVolt Bass Preamp

Two Notes ReVolt Bass Preamp

Extra-Tipp: Ein leicht angezerrter Sound sorgt für mehr Aggressivität. Experimentiert also nach Lust und Laune mit Röhren-Preamps oder Zerrpedalen, wenn ihr euch nicht gleich ein Röhrenboliden-Topteil wie die Klassiker Ampeg SVT oder Orange AD 200 zulegen möchtet oder könnt!

Orange AD200

Orange AD200


Boss ODB-3 Overdrive Fußpedal

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Darkglass DFZ Duality Fuzz

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Darkglass Alpha Omicron Bass Distortion

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Funk & Soul: Warm und knackig zugleich

– Bässe: Moderat, damit der Sound zwar satt, aber nicht wummerig wird.

– Tiefmitten: Maximal ein kleiner Boost für etwas „Knurr“.

– Hochmitten: Gerne leicht zurückgenommen für den authentischen Scoop-Sound (Marcus Miller lässt grüßen!).

– Höhen: Gerne einen guten Schuss, damit Slaps und Pops schön strahlend klingen. Aber bitte nicht an die Schmerzgrenze gehen! Und: Bei Oldschool Soul müssen die Höhen selbstverständlich weit zurückgeregelt werden – dann lächelt der selige James Jamerson von oben auf euch herab!

Extra-Tipp: Ein Bass-Kompressor kann helfen, Dynamikspitzen vor allem beim Slap-Spiel in den Griff zu bekommen.

tc electronic SpectraComp Bass Compressor

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Darkglass Hyper Luminal Compressor

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Origin Effects Cali76 V2 Bass Compressor

Origin Effects Cali76 V2 Bass Compressor

 

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Metal: Tief, aber definiert und drahtig

– Bässe: Geboostet, aber – ihr ahnt es bereits – bitte keinesfalls matschig!

– Tiefmitten: Leichter Boost für Straffheit im Ton.

– Hochmitten: Je nach Gusto entweder Boost für gute Ortbarkeit zwischen den Gitarren, oder Cut für einen Scoop-Sound mit viel metallischem „Click“ im Anschlag.

– Höhen: Boost, um die Anschläge klarer zu machen. Vor allem das Plektrumspiel kann davon sehr profitieren.

Extra-Tipp: Beim Metal ist generell die ganze Bandbreite an Zerrsounds für E-Bass erlaubt. Je nach Stil und klanglichen Vorlieben könnt ihr hier nur eine leichte Zerre à la Dave Ellefson (Megadeth) oder das krasse Overdrive-Brett im Stile von Motörheads Lemmy Kilmister abfeuern.

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Jazz & Fusion: Warm, aber klar 

– Bässe: Mittel bis hoch.

– Mitten: Hochmitten betonen, um die Definition bei schnellem Pizzicato-Fingerspiel zu erhalten.

– Höhen: Mäßig, je nach Geschmack.

Extra-Tipp: Vor allem Fretless-Bässe profitieren sehr von einem satten Hochmitten-Boost!

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3. Soundprobleme auf der Bühne – und wie man sie löst

Manchmal passt der Sound im Proberaum perfekt, doch auf der Bühne klingt alles einfach nur furchtbar. Hierzu reicht mitunter eine mitvibrierende Holzbühne, die vor allem die tiefen Bassfrequenzen leider allzu gerne aufnimmt und sich plötzlich verhält, als sei sie selbst eine Bassbox!

Hier sind einige typische Probleme und ihre Lösungen:

Problem 1: „Ich höre mich nicht!“

– Erhöhe die Hochmitten und ggf. die Höhen.

– Drehe die Bässe runter – laute tiefe Frequenzen führen häufig dazu, dass der Bass-Sound im Raum verschwindet.

– Positioniere deine Box anders: Lieber nicht direkt auf den Boden, sondern auf einem Stuhl, Hardcase etc. Remember: Knie haben keine Ohren!

Problem 2: „Der Boden/Raum wummert und dröhnt!“

– Reduziere die Bassfrequenzen und ggf. auch die Tiefmitten.

– Rücke stattdessen die Hochmitten und Höhen etwas mehr in den klanglichen Fokus.

– Falls du auf einer Holzbühne spielst: Stell deinen Amp auf einen Stuhl, eine Bierkiste, ein Case, eine Antivibrationsmatte etc.

Problem 3: „Verschiedene Töne meines Basses klingen ungleichmäßig!“ 

– Reduziere auch hier die Bässe, um Klangbrei zu vermeiden.

– Nutze ggf. einen Kompressor, um ein homogeneres Signal zu generieren.

– Ein häufiges Problem ist, dass die hohen Bass-Saiten leiser klingen als die tiefe. Hier kann es helfen, die Tonabnehmer so in ihrer Höhe zu justieren, dass sie näher an den hohen Strings liegen bzw. von den tiefen weiter entfernt im Korpus sitzen. Es ist gar kein Problem, wenn die Pickups leicht asymmetrisch aus dem Bassbody herausragen.

– Arbeite zudem an einem sauberen und homogenen Anschlag deiner Schlaghand.

– Falls du mit den Fingern spielst, probiere ruhig einmal andere Spieltechniken aus, wie das Plektrumspiel (nein, Pick-Bass ist nicht „bähbäh“!).

Electro Harmonix Bass Big Muff Distortion Fuzz Bodeneffektgerät

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4. Was tun mit der aktiven Klangregelung eines Aktivbasses?

Hierzu existieren verschiedene Ansätze, doch gerade am Anfang würde ich empfehlen, die Regler des Onboard-EQs eures Instruments eher als letztes Glied in der Klangkette zu verwenden.

Die meisten Equalizer-Potis an E-Bässen verfügen über eine Mittenraste, welche die Neutralstellung anzeigt. Belasst die Regler daher zunächst in dieser Stellung und stellt erst einmal am EQ des Bassamps ein gut klingendes Signal ein.

Nur in dem Fall, dass euch anschließend noch bestimmte Klanganteile fehlen, würde ich als letzten Schritt die Potis des aktiven Bass-Preamps bemühen. Und: Auch als schnelle Nothilfe im Live-Betrieb kann der Onboard-EQ am Instrument gute Dienste leisten!

 

5. Das wichtigste Tool seid ihr selbst!

Egal, welche EQ-Einstellungen ihr nun wählt – am Ende kommt der größte Sound-Unterschied aus euren Fingern! Ein weicher Anschlag sorgt für einen wärmeren Ton, ein harter Anschlag sorgt für gesundes Attack. Versucht, euch eine gleichmäßig agierende Schlaghand anzutrainieren.

Bass Sandberg

Bass von Sandberg

Auch die Anschlagsposition spielt eine immens wichtige Rolle: Spielt ihr nah am Steg, so wird der Klang klar und drahtig, näher am Hals wird er rund und voluminös. Hier lohnt sich ein Experiment: Spielt einmal euer Lieblingsriff mit verschiedenen Anschlagspositionen und -stärken. Ihr werdet staunen, wie viel Sound allein in euren Fingern steckt!

 

Fazit: Soundeinstellungen für E-Bass

Der perfekte Bass-Sound ist kein Hexenwerk!

Ob Rock, Jazz oder Funk – ein guter Bass-Sound lebt von den richtigen Einstellungen am Amp und der Art, wie ihr euer Instrument spielt. Die wichtigsten Zutaten: Genug Mitten, eine gute Balance zwischen Bässen und Höhen, sowie eine flexible Anpassung an die jeweilige Bühnensituation.

Auch ganz wichtig: Der perfekte Bass-Sound ist nicht nur das, was auf dem heimischen Sofa gut klingt, sondern auch das, was in der Band und im Mix funktioniert. Also ran an die Regler, euer Instrument und viel Spaß bei euren Experimenten!

Soundeinstellungen für E-Bass: dein Feedback

Findest du immer den richtigen Bass-Sound? Hast du noch weitere Tipps? Lass es uns in einem Kommentar wissen!

4 Kommentare

    Vielen Dank, für diese guten Tipps 😉 Wir werden im Proberaum den „Tag des Basses“ einführen und Eure Lektionen lernen.

    Hi Steffen,

    gerne. 😉 Dann wünschen wir beste Grooves!

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