Klar gibt es bekannte Bands, die von Anfang an in nahezu identischer Besetzung ihre Karriere gestartet haben. Doch zahlreiche Megastars haben sich beispielsweise in der Schülerband oder regionalen Szene erste Erfahrungen gesammelt und sind dann auf vollkommen anderen Wegen auf den Olymp der Berühmtheit gestiegen. Hier kommen 10 Beispiele – Stars mit ihren ehemaligen Bands.
1. Bruce Dickinson – Samson
Der längst legendäre Iron-Maiden-Sänger Bruce Dickinson begann seine Karriere bei der englischen Band des New Wave of British Heavy Metal „Samson“. Damals war er noch bekannt als „Bruce Bruce“. Doch er stellte alsbald fest, dass sie seinen Ansprüchen nicht genügten. Er selbst sagte dazu: „In meiner Naivität dachte ich, Leute in Rock’n’Roll-Bands wären großartige Künstler“. Ein großer Schock sei es für ihn gewesen, als er merkte, dass sie es nicht waren, dass sie es nicht einmal sein wollten. Nach 1981 verließ Dickinson die Band und wurde Sänger bei Iron Maiden.
2. Lemmy – The Rockin‘ Vicars
Sein Vater war als Geistlicher bekannt, dennoch sollte der Name der Band von Lemmy Kilmister „Rockin‘ Vicars“ kein Seitenhieb auf seinen alten Herrn sein. Zunächst hatte er aus Liebe zum Rock’n’Roll einige Jahre bei weniger bekannten Bands aus Manchester gespielt, bevor er 1965 in den Norden zog und bei den vergleichsweise professionellen „Vicars“ die Gitarre übernahm. Zwei Jahre später zog es ihn nach London, wo er als Roadie für Jimi Hendrix arbeitete und nach weiteren Stationen schlussendlich Motörhead gründete.
3. Dave Grohl – Dain Bramage
Ein gewisser Dave Grohl sah sich als 15-Jähriger eher als Gitarrist, denn als Schlagzeuger. Doch nachdem sie ihn hinter dem Schlagzeug losgelassen sahen, formierten die Bandkollegen der Washingtoner Highschool-Band, die sich mehrmals umbenannte und schlussendlich den Namen „Dain Bramage“ trug, die Besetzung neu. Im Sommer 1986 nahmen sie ihr einziges Album „I Scream Not Coming Down“ mit jugendlicher Ausgelassenheit auf. Bereits 1987 begann dann Daves geradezu schwindelerregender Aufstieg mit gerade einmal 17 Jahren.
4. Ronnie James Dio – Vegas Kings
Bevor er zum Rainbow- und Black Sabbath-Frontmann und zur Allround-Metal-Legende wurde, war Ronnie James Dio Schüler an der Highschool in Cortland, New York. 1957 gründete er mit den „Vegas Kings“ seine erste Band. Nix mit Metal, sondern eine Popband, bei der er zunächst Bass und Trompete spielte, bevor er leicht unfreiwillig den Gesang übernahm. Der Grund: Niemand sonst wollte den Job. Die Band wechselte öfter ihren Namen als andere ihre Gitarrensaiten. Spätestens als sie sich in die „Electric Elves“ verwandelten, hatten sie dann aber doch Metal-Geschichte geschrieben.
5. Corey Taylor – Smakdab
Gerade kürzlich gab es ein echtes Kuriosum. Erst war der Song „Shadowed“ der einstigen Nu-Metal-Hoffnungsträger „Smakdab“ lange verschollen. Dann wurde er im Web wiederentdeckt und ging unmittelbar viral: Niemand anderes als Slipknot- und Stone-Sour-Star Corey Taylor war als Gastsänger auf dem 1998 gelaunchten Song zu hören. Zwar hatte er bereits ein Jahr zuvor sein erstes Konzert mit Slipknot gespielt. Diese Aufnahme allerdings zeigte auch im Nachhinein nochmals eine vollkommen andere Seite aus den frühen Tagen des geradezu motorisiert plappernden Musikers, der sich wohl nicht grundlos auch den Namen „The Great Big Mouth“ an die Visitenkarte heften kann. Die Fans hoffen, dass er seine psychischen Probleme übersteht.
6. Tom Morello – Lock Up
Tom Morello spielte vor „Rage Against The Machine“ bei der aus Los Angeles stammenden Metal-Band „Lock Up“. Verglichen mit dem unkommerziellen, neosozialistischen, multiethnischen Rap-Metal von Rage Against The Machine, so Morello, war Lock Up eine Band, die genau das umsetzen wollte, was A&R-Leute, Manager und Plattenfirmen wollten. Nach der Veröffentlichung der 1989er LP „Something Bitchin’ This Way Comes“ wurden sie jedoch prompt fallen gelassen. Ein Beweis dafür, dass Genie sich nicht planmäßig ausspielen lässt.
7. Zack de La Rocha – Inside Out
„Rage Against The Machine“ haben sogar ihren Namen von einem Song von Zacks vorheriger Band, nämlich den Hardcore-Punks „Inside Out“ aus Orange County. Von 1988 bis zu deren Auflösung 1991 war Zack deren Frontmann. Nachdem die Band eine einzige 7-Zoll-EP – „No Spiritual Surrender“ aus dem Jahr 1990 – veröffentlicht hatte, wurden Kopien der Demos und Live-Shows der Band mehrere Jahre lang online geteilt, wobei in den letzten Jahren zwei Live-Sets aus den frühen 90ern ausgegraben wurden.
8. Jordan Fish – Worship
Bevor Jordan Fish zu „Bring Me The Horizon“ wechselte, um die Synthesizer und den Backgroundgesang der Sheffielder Metalcore-Giganten zu übernehmen, gab es einige Aufregung um die Synth-Rock-Band „Worship“, deren Bassist und „Programmierer“ er bis dahin war. Immerhin hatten die Singles seiner ehemaligen Mitmusiker bereits echtes Potenzial gezeigt und pulsierten in der Szene. Doch die geplanten Heldentaten wurden durch seinen Ausstieg beendet, bevor sie überhaupt richtig beginnen konnten.
9. Trent Reznor – Exotic Birds
Der Output von Trent Reznor bei den „Nine Inch Nails“ war geradezu unvergleichlich und auch musikalisch hatte das bereits 1983 gegründete Synthie-Pop-Kollektiv „Exotic Birds“ mit den späteren Resultaten nicht viele Übereinstimmungen. Außer der Tatsache, dass die Liebe zu bahnbrechender elektronischer Musik tief verwurzelt und für jeden greifbar war. Trent war 1985 dazugestoßen und hatte an Keyboards, Programmierung und Backgroundgesang mitgewirkt. Er war 1986 an der EP „L’oiseau“ und den dazugehörigen Live-Terminen beteiligt. Da Frontmann Andy Kubiszewski jedoch weiterhin die kreative Leitung innehatte, löste sich die Band 1988 auf. Trent wollte mehr.
10. Maynard James Keenan – TexA.N.S. / Children Of The Anachronistic Dinasty
Querdenker, Tausendsassa, Eigenbrötler, Genius, Exzentriker: Der Sänger, Schauspieler und passionierte Winzer Maynard James Keenan passt in so ziemlich jede Schublade abseits des Mainstreams. Heutzutage zwischen „Tool“, „A Perfect Circle“ und „Puscifer“ hin- und herpendelnd, war er als Sänger noch nie lange untätig. Seinen ersten Ausflug in die musikalische Welt hatte er mit „TEXA.N.S.“ gemacht, deren Name ein Akronym für „Tex And The Anti-Nazi Squad“ war. Vor kurzer Zeit wurden zwei Tracks der meinungsstarken Band aus dem Jahr 1986 online veröffentlicht. Maynard setzt seinen funkig-chaotischen Weg konsequent fort.
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