
💥 Als Beatgrids bezeichnet man die automatisch von einer DJ-Software in einer Wellenform senkrecht gesetzten Marker. Sie werden jeweils auf der Bassdrum und der Snare beziehungsweise den Claps eines Tracks platziert.
Anhand der Beatgrids berechnet die DJ-Software nicht nur die BPM-Zahl, sprich das Tempo, sondern dank ihnen können die Tracks per Knopfdruck gesynct, also mit gleicher Geschwindigkeit und phasentreu gemixt werden.
🎧 Wer sich allerdings blind und ohne musikalisches Hintergrundwissen auf diese Hilfe verlässt, wird bei manchen Blenden von holpernden Beats überrascht, da DJ-Software die Beatgrids nicht immer richtig auf den Impulsen der Wellenform platzieren kann …
„Hochrechnen“ der Beatgrids
An und für sich setzen DJ-Softwares die Beatgrids anhand der Frequenzpeaks im ersten Takt. Fortführend kopiert das Programm das dort platzierte Grid auf den restlichen Track. Ändert sich im weiteren Track die Beatstruktur, liegen die Grids nicht mehr über den eigentlichen Beats.
Auch bei sogenannten Shuffle-Beats kommen die DJ-Programme mit dem Doppelschlag der Bassdrum immer mal durcheinander und setzen den Marker für den zweiten Takt zu spät, sodass die Grids gänzlich nicht passen und auch ein Tempo beispielsweise von 97 BPM statt 130 BPM analysiert wird. Mittlerweile gibt es aber Tools wie flexibles Beatgrid-Editing in Native Instruments Traktor Pro 4, die dieses Problem beheben.
Weiche Anschlagsdynamik der Drums
Die DJ-Software erkennt die Beats anhand von Lautstärke-Peaks in der Wellenform. Der Marker wird meist zu Beginn des als Beat interpretierten Signals gesetzt. Allerdings besitzen sowohl Bassdrums als auch Snares oder Claps nicht zwingend einen sehr harten Anschlag und damit einen hohen Attack. Je weicher der Anschlag, desto länger zieht sich – auch optisch – der Schlag in der Wellenform – und das lässt Toleranzen beim Positionieren der Beatgrids zu.
Auftakte und Intros
Nicht jeder Song beginnt auf der sogenannten „1“, dem Downbeat, sondern oft mit einem Intro oder Fill, die davor platziert sind. Allerdings deutet das DJ-Programm dies fälschlicherweise als Downbeat, wodurch das gesamte Grid nicht richtig auf den Beats sitzt.
Laid-Back
Damit ein Beat groovy klingt, greifen Produzenten zum sogenannten Laid-back. Das heißt, die Kick beziehungsweise die Snare sind minimal hinter der eigentlichen Zählzeit des Beats platziert, wodurch sich der Groove leicht verschleppt anhört und in Sync zum anderen Beat etwas versetzt spielen könnte.
Swingende Beats
Kommt der Beat von einem Schlagzeuger, der nicht nach Metronom beziehungsweise nach Click spielt, wird das Tempo leicht schwanken. Seine getrommelten Kicks und Snares hört man nicht immer auf der eigentlichen Zahlzeit eines Taktes, sondern auch etwas davor und danach. Man spricht auch von einem freigespielten oder auch swingenden Beat, der allerdings dadurch weniger marschmäßig und damit gefälliger klingt, was sich auch viele Produzenten bei Computer-komponierten Tracks zu eigen machen. Damit treffen die Beatgrids oft nicht den eigentlichen Beat, ein fehlerfreies Mixen mit Sync wird kaum ermöglicht.
Okay, wir wissen also nun, was alles bei automatischen Beatgrids schiefgehen kann und können uns an die Arbeit machen. So werden die Beatgrids korrigiert und angepasst:
- Nach dem Analysieren der Tracks in der Library ist in der jeweiligen Software das Beatgrid-Edit-Fenster zu öffnen, mit dem das bisherige Beatgrid gelöscht, neu gesetzt und verschoben, dazu gestreckt und gestaucht wird.
- Im Fall von Intros oder Auftakten und einem damit zu zeitig gesetzten ersten Marker, verschiebt das komplette Grid manuell mit der rechten Pfeil-Taste bis zum tatsächlichen Downbeat. Auch bei Beats ohne klaren Anschlag beziehungsweise mit einem Laid-Back kontrolliert das Grid, wie es auf den Kicks und Snares sitzt. Am besten spielt ihr dazu auf dem zweiten Deck einen weiteren Track und synct beide, um zu hören, ob die beiden Beats wirklich zeitgleich oder leicht versetzt spielen. Im letzteren Fall verlasst euch auf eure Ohren und verschiebt das Grid zu der Position, wo die Beats am besten übereinander liegen.
- Bei Shuffle-Beats platziert den ersten Marker des zweiten Taktes manuell, häufig mit der gedrückten X-Taste wie in Serato DJ Pro. Serato DJ Pro https://www.thomann.de/intl/serato_dj.htm. Sofort erkennt die DJ-Software die tatsächliche Beatstruktur, damit auch das richtige Tempo, und alle weiteren Beatgrids sitzen perfekt. Dagegen lösen die „Anpass“-Pfeile des Beatgrid-Edit-Modus zum Strecken und Stauchen des Gitters nicht das Problem.
- Swingende Beats erfordern die Kontrolle der Grids im gesamten Track und eventuell das manuelle Setzen jedes ersten Beats eines Taktes mit Hilfe der X-Taste, sofern die Beatgrids nicht mit dem Rhythmus des Songs übereinstimmen. In Traktor Pro 4 setzt du vor driftenden Beats neue Marker und die Software passt alle folgenden an.
Wem dies zu aufwendig ist, der grenzt es nur auf die Parts und deren Takte ein, die für die Blende genutzt werden, vorrangig Intro, Outro, Chorus, Middle 8 beziehungsweise Bridge.
Aber nicht nur für das Mixing sind die Beatgrids ausschlagend, sondern auch für Live-Remixing mit Digital Audioworkstations wie Ableton Live oder Native Instruments Maschine.
Denn auch Ableton Link, eine Technologie zum Synchronisieren von Hardware und Anwendungen wie Serato DJ Pro und Traktor Pro über ein drahtloses Netzwerk oder per Kabel, erfordert akkurat gesetzte Beatgrids. Denn sie verknüpft die Tracks der DJ-Programme mit den Spuren von DAWs, sodass diese nicht nur vom Tempo, sondern selbst von der Taktposition synchron gehalten werden.
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Auch DJ.Studio Pro, eine auf KI basierende Software zum automatischen Generieren von Mixes, benötigt ein sauberes Beatgrid-Editing, das gleichermaßen manuell angepasst werden kann, sofern erforderlich.
Dank künstlicher Intelligenz ist dieses Programm anderen DJ-Anwendungen sogar einen Schritt voraus, denn selbst bei swingenden Beats erkennt DJ.Studio Pro die Beats an der richtigen Position und platziert die Beatgrids entsprechend.
Demnach wird es wohl nur eine Frage der Zeit sein, bis die KI auch bei anderen DJ-Softwares das Beatgriding übernimmt und Korrekturen der Vergangenheit angehören.
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DJing: Beatgrids – euer Feedback
Nutzt du Beatgrids und hast du noch weitere Ideen für eine schnelle Korrektur und ihren kreativen Einsatz? Lass es uns in einem Kommentar wissen!
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