Bevor es Spotify gab, zahlten die Leute so gut wie nie für Musik aus dem Internet. Illegale Downloads und Streaming waren immer und wird wohl auch immer ein Teil des Netzes sein. Musiker können da auch nicht viel dran ändern. Wird eine Seite mit illegalem Content geschlossen, macht sie ein paar Tage später auf einem neuen Server wieder auf.
Es klingt eigentlich unglaublich, aber wenn Musiker nach einer Bezahlung für ihre Musik fragen, bekommen sie immer öfter zu hören: „Verschenk sie doch! Das machen alle und du bist ja nicht mal berühmt. Außerdem habe ich kein Geld für Dinge, die ich nicht anfassen kann. Und was ist, wenn ich sie kaufe und nicht mag?“ Und so geht es immer weiter mit den angeblichen Argumenten.
Du kennst solche Diskussionen bestimmt und hast sie mindestens einmal auch schon selbst geführt. Als Hobbymusiker, der lange für seine Instrumente spart und sich kaum einmal eine Aufnahme im Profi-Studio leisten kann, gerät dein Blut bestimmt auch in Wallung bei Sprüchen wie: „Musik zu machen ist doch sowieso nicht so schwer, also warum sollten wir fürs Zuhören bezahlen?“.
Um dich ein bisschen zu beruhigen, liefern wir dir hier 9 gute Argumente für deine nächste Diskussion …
1. Musik ist günstig
Du zahlst über 5 Euro für ein paar „Juwelen“ in Clash Royale und hunderte von Euros für ein Smartphone und erzählst mir, dass du keine 99 Cent für einen Song hast? App-Entwickler verdienen Millionen mit simplen, angeblich kostenlosen Spielen, während der Musikmarkt komplett am Boden liegt – Zufall? Ich denke nicht.
2. Musik komponieren ist ein Beruf
Musik erscheint dir nicht über Nacht unterm Kopfkissen im Austausch für einen Milchzahn. Die Musikfee gibt’s ebenso wenig wie die Zahnfee. Ein Album (oder auch nur einen einzigen Song) aufzunehmen und zu produzieren, ist richtig VIEL Arbeit. Eine Menge Menschen sind dabei involviert. Die verdienen es, bezahlt zu werden. Und sie verwenden schlussendlich Equipment, sei es Hard- oder Software, das eine Stange Geld kostet. Und am Ende des Tages regst du dich über den Preis eines Coffee-To-Go auf.
3. Musik hält ein Leben lang
Mal essen gehen oder ein Urlaub mit deinen Liebsten sind schon eine tolle Sache. Viele Erlebnisse bleiben einem im Gedächtnis – und später mal sind das die „guten alten Tage“, an die wir uns so gerne zurückerinnern. Aber mal ehrlich: Wenn ein Urlaub vorbei ist, dann ist er vorbei. Aber ein Song, der nur einen Bruchteil davon kostet, bleibt bei dir (oder zumindest in deiner Cloud) und du kannst ihn wieder und wieder anhören. Du hörst immer neue Details und ein Lieblingssong wird auch niemals alt. Musik nimmt dich mit an Momente in deinem Leben, die du damit verbindest.
4. Ein Like lässt sich nicht in etwas Essbares verwandeln
Müssen wir das wir das wirklich erklären? Konstruktives Feedback und ein Like auf der Facebook-Seite deines Lieblingsmusikers wird ihn freuen. Aber mit Likes und netten Worten kann er immer nicht seine Miete bezahlen. Unterstütze den Musiker, um ihm die Möglichkeit zu geben, noch mehr tolle Musik zu kreieren.
5. Musik verbindet Menschen
Wie wäre wohl ein Leben ohne Musik? Wahrscheinlich ziemlich traurig. Denk mal an all die Momente, als du dich mit Freunden getroffen hast und da irgendwie auch Musik war. Überall wird Musik gemacht. Sei es die Straßenmusiker in der Fußgängerzone, Bands auf Konzerten, Festivals oder die Fangesänge im Fußballstadion. Nichts auf der Welt verbindet die Menschen mehr als Musik und ich bin mir zu 101 % sicher, dass die Welt ohne Musik nicht existieren könnte.
6. Deine Internetverbindung ist keine Musik-Flatrate
Viele legale Streaming-Anbieter wie Spotify, Apple Music, Deezer und Co. bieten ihren Usern Premium-Pakete und bezahlen die Künstler. Klar, wir wissen alle, dass die ausgeschütteten Tantiemen schon fast kriminell niedrig sind, aber das ist immer noch besser als überhaupt nichts dafür zu bekommen, weil irgendjemand ein Album zum kostenlosen Download anbietet. Nur weil man so was leicht im Netz findet, heißt das nicht, dass es auch moralisch in Ordnung ist, nichts dafür zu bezahlen.
7. Musiker geben irre viel Geld aus
Und zwar nicht für Alkohol und dicke Autos! Ein Musiker bezahlt für sein Instrument, seinen Unterricht (– ja, tatsächlich, Musiker üben), die Miete für den Proberaum, Studiomiete, Live-Equipment, Verstärker … die Liste geht unendlich weiter. Und glaub mir: 99 Cent für einen Song ist nichts im Vergleich zu dem, was auch ein durchschnittlicher Musiker ausgibt.
8. Die GEMA ist böse, die macht Musik nur teuer
Ein typisches Argument von Leuten, die irgendwo was Falsches aufgeschnappt haben. Klar, das Abrechnungssystem der GEMA ist auch für die meisten Musiker nicht perfekt. Aber sie sorgt dafür, dass die Leute, die sich die Musik ausdenken, auch dafür bezahlt werden. Es gibt viele Leute, die können tolle Songs schreiben und interessante Lyrics texten. Und die müssen auch bezahlt werden, denn auch denen fliegt ein Song nicht einfach so zu. Genau dafür sorgt die GEMA. Und ohne Songs stehen die Musiker auf der Bühne rum und wissen nicht, was sie machen sollen.
9. Eigentlich verschenken Musiker ihre Musik doch
Wer die niedrigen Ausschüttungen, die wir in Punkt sechs angesprochen haben, nicht glauben will, sollte sich mal eine GEMA-Detailaufstellung zeigen lassen. Vielleicht wachst du dann auf, wenn du siehst, dass man nur ein paar Cent bekommt, obwohl ein Song 1.000 Mal oder mehr auf Spotify gestreamt wurde. Da wird tatsächlich mit 0,0-irgendwas Cent abgerechnet! Selbst ein Discounter-Brötchen kostet mehr. Musik ist so günstig wie noch nie zuvor zu haben!
Was ist eure Meinung zu diesem Thema? Wir freuen uns auf eure Kommentare! ✍
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