Schon seit einigen Jahren habe ich diese Snare auf meiner Wunschliste gehabt. Ich weiß gar nicht wieviele Reviews und YouTube Videos ich mir darüber reingezogen habe. Ewig gespart und noch kurzem Zögern gekauft...
...ausgepackt, grob gestimmt und ein wenig hin und her probiert. OK. NOT BAD!
Im Bandkontext und im Vergleich zu meiner 13"x6,5 Black Panther (Maple) natürlich ein mega Unterschied. Tatsächlich im ersten Moment eher etwas ernüchternd, da die Black Panther und auch andere meiner Snares (alle 13" oder 12") einen wahrscheinlich tieferen Grund- oder Oberton haben. Somit klingt die Bell Brass Snare auch in tieferen Stimmungen gefühlt immer höher. Außerdem hab ich mit einem Lautstärkeunterschied gerechnet. Den gab es. Allerdings nur minimal und! tatsächlich ist die Bell Brass sogar etwas leiser als meine 13" Black Panther.
Ich sag's mal so:
Wenn man etwas Ahnung vom Stimmen hat und sich Zeit nimmt sich auf das Material und das Klangverhalten einzustellen, merkt man einfach, dass das ein High-Class-Instrument ist. Ich war ehrlich gesagt am Anfang kurz davor die Snare (vor allem auf Grund des Preises von 1350,-) wieder zurückzuschicken, bin aber echt froh, dass ich es nicht gemacht habe.
Nach der zweiten Bandprobe habe ich nun eine gute Stimmung gefunden, die im Bandkontext passt und wenn ich ehrlich bin, war das bei den anderen Snares ähnlich. Das Schlagfell, das vom Werk aus drauf ist (Remo mit nem weißen Dot... keine Ahnung, ob es das so auch serienmäßig von Remo gibt?), ist schon ganz vernünftig für den Anfang. Meine anderen Snares sind mit Ambassador, Ambassador X oder Emperors befellt. Da werd ich sicher auch nochmal rumprobieren müssen.
Ich bin eigentlich auch ein Befürworter von etwas Oberton, da die Snare im besten Fall auf mich noch etwas musikalischer im Bandkontext wirkt. Die Bell Brass ist da diesbezüglich allerdings schon echt ganz schön harsch. Dafür gibt es ja Moongel. Zu trocken mag ich's auch nicht... auch hier gilt ein bisschen rumprobieren.
Da ich auch viel recorde, war das Aufnehmen natürlich ein enorm wichtiger Test, der mich letztlich von der Snare überzeugt hat.
Das Ding klingt wirklicht richtig gut. Viel besser als meine Black Panther, mit der ich eigentlich happy war! Der 42-spiralige Snareteppich macht sich vor allem an dieser Stelle bemerkbar. Kannte ich von meiner Grestch Mark Schulman Snare schon und ist wirklich empfehlenswert, für alle die, die bislang die "Standartteppiche" an der Snare haben. Das war für mich ein absoluter Game Changer!
Fazit:
Echt teuer und wahrscheinlich auch was für Liebhaber. Aber gerade im Recordingbereich und für Nerds eine klare Empfehlung.
Eigentlich würde ich am liebsten nen Stern für den Preis abziehen, aber das wäre aufgrund des Sounds und der Verarbeitung nicht fair. Trotzdem ist es kein Instrument für arme Leute und JA!... es geht auch günstiger und gut.
Wenn man nach ner Snare sucht, die abliefern soll und Mensch das nötige Budget hat, ist die Grestch Bell Brass Snare "the way to go"!
DO IT!
EDIT*
Nach ein paar Jahren möchte ich noch etwas ergänzen.
Die Teppichabhebung sieht zwar schön aus ist aber sehr minderwertig. Sie funktioniert recht ungenau und hat sich auch schon einige mal gelöst, so dass ich denke, dass ich sie jetzt austauschen werde.
Nach einiger Zeit habe ich festgestellt, dass sich das Evans Genera Dry sehr gut für diese Snare eignet. Das als kleiner Tipp, um den krassen Oberton etwas zu kontrollieren. Wer es noch trockener will nutzt das Hd Dry oder Moongel.
Mein zweites Fazit: Klingt echt gut, aber die Abhebung ist eine Beleidigung für alle, die so viel Geld für ein Instrument ausgeben.
(ACHTUNG, ich habe die Snare noch für 1350 gekauft und empfinde das schon als frech. Für den aktuellen Preis, würde ich die Snare nicht kaufen.)