Guitar Cab: Closed Back vs. Open Back

Entdecke die Unterschiede zwischen Closed Back und Open Back Guitar Cabs. Erfahre, wie sie den Sound, den Klang und deinen Spielstil beeinflussen. Finde es jetzt heraus!

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Es wird mal wieder etwas nerdig an dieser Stelle und wir widmen uns dem Thema Closed Back oder Open Back bei Guitar Cabs und deren klangliche Auswirkungen. Auf den ersten Blick ist doch die Rückseite eines Guitar Cabs relativ unwichtig, denn der Lautsprecher ist ja auf der Front eingebaut und strahlt auch nach vorne ab. Was hat denn dann die Art der Rückseite damit zu schaffen? Schon einiges, vor allem, wenn man den Klang der Gitarrenbox im Raum als Maßstab nimmt. Es hat natürlich mit der Ausbreitung von Schallwellen und diversen Frequenzauslöschungen zu tun, aber keine Angst, die haarkleinen physikalischen Details werden wir hier nicht erörtern. 🤘


Guitar Cab: Closed Back vs. Open Back – das Wichtigste in Kürze

  • Closed Back – die Gitarrenbox ist auf der RĂźckseite geschlossen
  • Open Back – die Gitarrenbox hat eine Öffnung auf der RĂźckseite
  • Closed Back – druckvoller Sound mit strafferen Bässen, deutlicher Abstrahlwinkel
  • Open Back – fĂźlliger Sound im Raum, verteilt sich mehr, leichte HĂśhenabsenkung

 

Guitar Cab – Aufbau

Guitar Cab, Gitarrenbox, Lautsprecherbox fĂźr Gitarre – alles Bezeichnungen fĂźr ein und dasselbe, nämlich eine Lautsprecherbox, die fĂźr Gitarrensounds optimiert und mit einem (oder mehreren) spezifischen Gitarrenlautsprecher(n) bestĂźckt ist. Im weiteren Verlauf werde ich die internationale Bezeichnung Guitar Cab benutzen. Die Konstruktion ist prinzipiell einfach, es ist ein Holzgehäuse mit vier Seitenwänden, einer RĂźckwand und einer Frontplatte, wo der Gitarrenlautsprecher montiert ist. Vor dieser Frontplatte befindet sich in der Regel ein Schutz in Form eines Gitters oder schalldurchlässiger Stoff (Front Grill). Die Konstruktion der RĂźckwand ist dann Ermessenssache des Herstellers – entweder ist sie komplett geschlossen, oder teilweise offen. So sehen die Einzelteile eines 4×12 Guitar Cabs aus:

Image courtesy of www.rockprojekt.de - Rolf Esser
Image courtesy of www.rockprojekt.de – Rolf Esser

Die gewählten Lautsprecher sind natßrlich am wichtigsten fßr den Sound. Aber auch andere Komponenten tragen zur Veränderung des Sounds bei:

Anzahl der Lautsprecher

Guitar Cabs gibt es in der Regel mit einem, zwei oder vier Lautsprechern. Und als grobe Richtung kann man sagen, je mehr Lautsprecher im Einsatz sind, desto „fülliger“ ist der Sound. Dann ist natürlich die Größe (Durchmesser) der Lautsprecher wichtig – auch hier gilt die grobe Regel, je größer, desto kräftiger. Guitar Cabs sind primär mit 12-Zoll-Lautsprechern ausgestattet, es gibt allerdings auch welche mit 10-Zoll oder 8-Zoll-Speakern.

Holzart und Holzstärke

Mit der Bezeichnung Holzstärke ist die Wanddicke gemeint, also wie dick das Holz an den Seiten oder auch an der Rßckwand ist. Ein Lautsprecher erzeugt Schwingungen und das Holz der Lautsprecherbox sollte im besten Fall mit dem Speaker resonieren und diese vom Lautsprecher erzeugten Schwingungen optimal beeinflussen. Bei Guitar Cabs hat sich recht stabiles Multiplex-Holz etabliert. Der Industriestandard ist dabei 18 mm starkes Birken-Multiplex. Dieses Holz resoniert besser, vor allem bei geschlossenen Cabs. Wichtig dabei ist, dass sich keine Luft zwischen den Holzschichten befindet, um eventuelles Klappern des Gehäuses zu vermeiden.

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Guitar Cab: Closed Back

Bei einem geschlossenen Gehäuse wird der komplette Schall nach vorne „gedrückt“, er kann ja nirgendwo anders aus dem Gehäuse heraus. Das führt dazu, dass der Sound aus diesem Guitar Cab sehr fokussiert und direkt auf den Zuhörer trifft. Die Bässe sind klar, straff und definiert und auch die Mitten sind etwas stärker im Klangbild enthalten. Mit diesem Design von Guitar Cabs hat man eine leicht erhöhte Durchsetzungskraft im Bandkontext. In der Regel sind 4 x12 Cabs mit einer geschlossenen Rückwand konzipiert, auch die meisten 2 x12 Cabs sind Closed-Back-Typen.

 

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Guitar Cab: Open Back

Bei einem Open Back Guitar Cab ist auf der Rückwand eine Öffnung. In der Regel hat man oben und unten eine kleine Rückwand eingebaut, wo an einer Wand die Anschlussbuchse befestigt ist, in der Mitte ist dann Luft und man sieht auch die Rückseite des Speakers. Je nach Größe dieses offenen Spaltes kann dann mehr oder weniger Schall auf der Rückseite austreten.

Was zum einen den Schalldruck nach vorne etwas reduziert und wodurch das Klangbild dadurch offener und weniger fokussiert ist. Lapidar ausgedrückt liefert das geschlossene Cab einen Schallstrahl nach vorne und das Open Back Guitar Cab eher eine Schallwolke um das Cab. Der Schall verteilt sich großflächiger im Raum, weil auch nach hinten abgestrahlt wird. Dabei ist natürlich eines zu bedenken:

Wenn man das Open Back Cab direkt an die Wand stellt, dann ist diese Klangwolke eher geringer, als wenn das Cab etwas weiter von einer Wand platziert wird und sich der Schall großräumiger ausbreiten kann. Der Sound ist dabei etwas wärmer mit mehr Höhenreduzierung, denn es entstehen leichte Frequenzauslöschungen bedingt durch das Austreten des Schalls nach vorne (Vorwärtsbewegung des Speakers) und auf der Rückseite (Rückwärtsbewegung des Speakers). Auch der Bassbereich ist etwas weicher.

Orange PPC212-COB - Front View - Guitar Cab
Orange PPC212-COB – Front View
Orange PPC212-COB - Back View - Guitar Cab
Orange PPC212-COB Back View

In den 1950er- und 1960er-Jahren wurden die Combo-Amps in der Regel mit Open-Back-Design hergestellt, weil dadurch das Gesamtgewicht reduziert wurde. Andererseits haben viele Gitarristen in dieser Zeit die Amps vor sich gestellt um das Publikum ordentlich zu bestrahlen und haben sich selbst ßber die Rßckseite des Speaker Cabs gehÜrt. Beim Recording wird auch ab und zu mal das Signal von der Rßckseite des Open Back Cabs zusätzlich per Mikrofon abgenommen. Das Klangbild sorgt in der Mischung mit der Frontabnahme des Lautsprechers fßr einen noch wärmeren Klang. Bei den Combo Amps mit Open-Back-Konstruktion wird ßbrigens gerne ein Pinien-Gehäuse benutzt, weil das Holz leichter ist und durch die Open-Back-Konstruktion mit nach hinten austretendem Schall ist das generelle Schwingverhalten des Gehäuses nicht so gravierend wichtig wie bei den Closed Back Cabs.

Harley Benton G112 Celestion V30 - Guitar Cab Open
Harley Benton G112 Celestion V30
Vox BC 112 Cabinet - Guitar Cab Open
Vox BC 112 Cabinet

Open Back Guitar Cab Modelle

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Guitar Cab: Variable Modelle (Closed Back & Open Back)

Wer sich nicht entscheiden kann, bzw. alle Optionen offen haben mĂśchte, der kann sich fĂźr eine variable Variante entscheiden. Bei diesen Cabs kann die RĂźckwand teilweise entfernt werden um so den gewĂźnschten Sound und das entsprechende Abstrahlverhalten zu bekommen.

Harley Benton G212Plus V30/Creamback - Front View
Harley Benton G212Plus V30/Creamback – Front View
Harley Benton G212Plus V30/Creamback
Harley Benton G212Plus V30/Creamback – Back Panel

 

Guitar Cab: Closed Back vs. Open Back: Fazit

Ein besser oder schlechter beim Thema Closed Back versus Open Back bei Guitar Cabs gibt es nicht. Es ist wie immer Geschmacksache. Aber man kann gewisse Dinge schon mal grob eingrenzen: Wer auf tiefergelegte Gitarren steht und eher im High-Gain-Bereich unterwegs ist, dem wird ein Closed Back Guitar Cab mit Sicherheit mehr Freude und Druck auf der Bühne erzeugen. Wem ein geschlossenes 4 x12 Cab irgendwie zu hart klingt, der sollte mal ein 2 x12 Cab mit Open Back ausprobieren, das etwas luftiger im Raum klingt. Das Thema Open Back oder Closed Back fällt beim Recording oder der direkten Abnahme des Lautsprechers nicht so drastisch ins Gewicht – ein leichter Unterschied ist aber schon vorhanden. Sobald ein Raummikrofon ins Spiel kommt wird es dann auch etwas deutlicher.

Hier ist auch noch ein interessantes Video mit Kris und Guillaume zu diesem Thema.

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Kommentare 2

  1. Christoph Heckmann sagt:
    ich hab einen 1x12" Combo mit offener Rßckwand und eine 2x12" Box, ebenfalls hinten offen und beim combo hab ich mit einem Brett experimentiert. Ich muss sagen, das beim combo die geschlossene Rßckwand fßr deutlich mehr Druck in unteren Frequenzbereich sorgt, während bei der 2x12" Box der Klang eher insgesamt fetter wird...
  2. Roland sagt:
    Ich benutze beides. Je nach BĂźhne. Auf der grĂśsseren BĂźhne kann ich mit der geschlossenen 4/12er den Sound genau ausrichten, da die Boxe fĂźr mich auch immer Monitor ist. Die offene 2/12er mag ich an den kleineren Orten. Der Raum wird mit dem Sound besser bedient.

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