Der Autor hat sich sichtlich viel Mühe gemacht, ein Konzept zur Erarbeitung des Blues zu verfassen. Der Blues ist und bleibt allerdings eine (technisch gesehen) einfache Musik-Richtung und darüber hinaus die "Ur-Mutter" aller Popularmusik, weshalb es mir grundsätzlich schwer erscheint, eine Anleitung für eine Sache zu erstellen, die man mMn nur mit Hören, Hören und nochmals Hören erlernen kann. (Ähnlich wäre es, eine Anleitung für das Erlernen des Fahrrad-Fahrens schreiben zu wollen). In diesem Sinne schießt der Autor etwas übers Ziel hinaus. Besser ist es, sich einfach mal die Hauptvertreter im Blues anzuören und deren Melodien und licks zu kopieren: Muddy Waters, Robert Johnson, Sonny Boy Williamson etc. pp. Mit diesem Buch entsteht ein wenig der Eindruck, der Blues sei eine hoch-komplexe Angelegenheit, die man nur mit gewissen Studien erlernen kann. Geht doch mal her und fragt E-Gitarristen, wie sie den Blues gelernt haben: viele von denen spielen erstklassigen Blues und haben nicht ein einziges Buch dafür benutzt.