Ich bin durch die Session Steel Seydelfan geworden. Aber ich versuche objektiv zu sein.
Dass die Session Steel so hervorragend anspricht, muss an den Edelstahl-Stimmzungen liegen (die Session Standard mit Messing-Stimmzungen ist billiger und klingt auch so. Ich habe jetzt 6 oder 7 Session Steels und eine Favorite von Seydel, 2 von M.Suzuki und 4 oder 5 von Hohner (Man wechselt ja auch hin und wieder die Tonart).
Zur Charakteristik möchte ich nicht viel schreiben. Sie klingt volltönig und naja-äh - irgendwie "groß" und ich mag den satten Grundsound, wenn ich es crisp haben will änder ich die Spieltechnik oder greife zur Hohner Crossover. Sprich der Sound hat fett Substanz und ist in jede Richtung formbar (saubere Bendings) und kann auch laut und heftig.
ABER WAS ECHT NUR mit diesen Instrumenten von Seydel geht ist, mit gaaanz wenig Luft, quasi von minimalstem Luftanteil, absolut leise in eine Ton zu fahren und das ohne Luftstromrauschen und das ist mein voller Ernst. Viele meiner, auch teuren Harps (M.Suzuki oder die Hohner Crossharp) können das nicht. Da gibt es immer diesen Punkt an dem sie erst starten.
Seit ich die Session Steel habe traue ich mich nicht mehr eine andere Harp zu kaufen (unter 50 Euro kaufe ich sowieso kein Instrument mehr, warum auch) Meine alte Meisterklasse von Hohner ist die einzige die mit den Edelstahlzungen-Seydels mithalten kann.
Zur Session Steel:
- Keine scharfen Kanten (und das ist nicht selbstverständlich).
- Perfekt eingestellter Lösabstand. - also gleichmäßige Ansprache aller Töne (bei allen Seydels die ich habe).
- Sehr wenig Luftverbrauch durch vermutlich präzise Einpassung der Stimmzungen in den Kanzellenkörper. Dadurch volle Kontrolle über den Atem (und der macht den Ton).
- Kleine Lederhülle zum Schutz (ich habe oft eine Harp bei mir (falls ich von Ausserirdischen entführt werde oder der Aufzug stecken bleibt) und meistens in dieser schlichten weichen Lederhülle (passen ja auch die anderen rein;-) Ich hatte früher die Harps ohne Hülle in der krümeligen Tasche, weil ich doch keine spitzige 3cm dicke Plastik-Dose in die Hosentasche stecke. (Mein Harp-Setup habe ich in einem Koffer).
Zur Fa. Seydel:
Meine zweite Session Steel war eine Sonderstimmung. Ich hatte Fragen zur Spielweise und habe deswegen bei Seydel angerufen. Herr Bertram Becher als Ansprechpartner auf der Webseite hat bestimmt 30 Minuten mit mir telefoniert und hat das selbe Instrument geholt und mir am Telefon darauf vorgespielt und mir die Besonderheiten erläutert. Das ist Service. Ich habe später noch mal mit ihm telefoniert, weil die damalige Sommer-Edition mattierte Deckel hatte und diese später im Online-Shop zu kaufen waren. Er hatte noch im Lager und hat sie mir geschickt.
Später, beim dritten Anruf habe ich erfahren, dass man bei Seydel direkt oder auf der Messen auch Sonderstimmungen testen, also ausprobieren kann (das geht in keine Laden).
Zum Angebot:
Sehr viele Sonderstimmungen zum regulären Preis.
Alle Ersatzteile, Ventile etc. und eine Auswahl an Farben (Kanzellen) oder Oberflächen (Deckel - matt ist wieder im Program :-) Jedes Jahr eine Sommer-Edition (Überraschung!).
Relativ günstige Custom-Shop Stimmungen. Mit einzeln wählbaren Stimmzungen.
Zur Webseite:
Viele übersichtliche Infos, Tipps und gut erklärte Erläuterungen zur Musiktheorie, zum Aufbau und den unterschiedlichen Spielweisen und der einzelnen Stimmungen. Reparaturanleitungen etc. etc....
(Die Hohner Webseite ist zum gäääähnen.)
Für alle Anfänger und Anfängerinnen:
Wie soll der Anspruch wachsen wenn das Instrument es nicht hergibt? Session Steel für 50 Steine, voll geil.