Harley Benton PowerPlant PowerBank+

Ich habe die PowerPlant Powerbank+ zufällig gesehen, als sie noch ganz frisch im Sortiment war und es noch keine Bewertungen gab. Da letztes Wochenende ein kleiner Outdoog-Gig anstand, habe ich kurzentschlossen bestellt und das Teil auch dankbarerweise am Freitag pünktlich erhalten.

Die Verarbeitung wirkt solide, beim Aufladen werden die Box selbst und das beiliegende Netzteil schon ziemlich warm - wenn nicht sogar heiß - aber geschmolzen ist (noch) nichts.

Großartig und bislang (soweit ich weiß bisher auch einzigartig) ist die Mischung aus dem sehr großen Akku (96Wh), einem Ausgang mit Umschaltbarer Spannung (9V, 12V, 18V) und zwei USB-Ausgängen (natürlich standard 5V). Dadruch lassen sich sehr viele Szenarien abdecken. Beispielsweise:

1. Einfache Versorgung eines oder mehrerer 9V-Pedale mit den beiliegenden Kabeln. Die Belastbarkeit bis 2000mAh ermöglicht auch das "Daisy-Chaining" diverser Effekte hintereinander.

2. Versorgung eines Multi-Netzteils, von dem aus man dann wiederum mehrere Geräte mit ggf. unterschiedlichen Spannungen versorgen kann. Auf meinem normalen Pedalboard benutze ich beispielsweise ein Palmer PWT 08. Dieses könnte man mit der PowerBank+ mit 12V versorgen (anstelle des bei Palmer zugehörigen Netzteils) und vom Palmer aus geht es dann mit 9V, 12V, oder 18V weiter. Durch den großen Akku mache ich mir keine Sorgen, dass man auch ein großes Pedalboard mit Analog- und Digitaleffekten für mehrere Stunden sicher betreiben kann.

3. Versorgung eines stromhungrigen Multieffekts mit einer der drei möglichen Spannungen. In meinem konkreten Anwendungsfall am vergangenen Wochenende habe ich mein Hotone Ampero Multieffekt (18V) sowie einen Bluetooth-Empfänger versorgt und gleichzeitig mein Handy aufgeladen. Der Ampero war dabei direkt an der PowerBank+ angeschlossen und diese war entsprechend auf 18V eingestellt. Der BT-Empfänger und das Handy hingen an den beiden USB-Ausgängen. Der Ampero lief insgesamt etwa 1,5 h. Bluetooth und Handy waren einen Großteil des Abends angeschlossen. Am Ende war eine der drei LEDs für den Ladezustand erloschen. Der Akku war also schätzungsweise bei 60-70% Ladezustand. DIeses Setup fand ich ideal. Ich brauchte nur ein Kabel, um aus dem Ampero bzw. dem BT-Empfänger (ich habe in den Pausen einfach umgestöpselt) in die Lautsprecheranlage zu gehen. In Verbindung mit meinem heißgeliebten XVive Drahtlos-Set für die Gitarre war ich damit wirklich sehr komfortabel und flexibel unterwegs.

Alles in Allem bin ich nach dem ersten Einsatz wirklich sehr positiv angetan. Vor allem ist meiner Ansicht nach in diesem Kontext hervorzuheben, dass Thomann mit Harley Benton in diesem Fall wirklich ein neues Produkt herausgebracht hat, das nicht nur eine gute und günstige Kopie von einem etablierten Produkt eines namhaften Herstellers darstellt sondern eine eigenständige und gut durchdachte Idee mit sinnvollen Funktionen, die es in dieser Kombination meines Wissens noch nicht woanders gab. Ich denke, da wird es in Zukunft auch von anderen Größen aus dem Geschäft noch etwas ähnliches geben. Allerdings vermutlich nicht zu einem so guten Preis. Lassen wir uns überraschen.