Als ich überlegte, mir ein neues Tasteninstrument zuzulegen, wollte ich damit folgendes erreichen:
- Tastatur soll besser sein, als bei meinem Yamaha PSR S-970 Keyboard
- Pianosound soll gut und authentisch klingen
- Gewicht soll möglichst klein sein
- Batteriebetrieb möglich (Straßenmusik geplant)
- eingebaute Lautsprecher, so dass ich nicht unbedingt einen Verstärker brauche
- Preis möglichst niedrig
- soll es auch ermöglichen, mal einen Auftritt als Pianist zu machen
Mittlerweile hatte ich das Instrument mehrfach im Einsatz und kann folgendes sagen:
1) Die oben genannten Vorgaben erfüllt das Instrument weitestgehend, Sound und Tastatur könnten besser sein, aber dann hätte ich ein höheres Gewicht und einen höheren Preis in Kauf nehmen müssen.
2) Die eingebauten Lautsprecher haben keine tiefen Frequenzen, bei den beiden E-Piano-Sounds hört man die tiefen Tasten nicht mehr, bei den beiden Akustik-Pianos geht es ganz gut. Ich würde grundsätzlich immer, wenn möglich, über einen externen Verstärker spielen, aber es geht auch mal so. In einem Raum, in welchem so um die 30 Leute Platz haben und 15 anwesend waren, konnte ich deren gemeinsames Singen ohne zusätzliche Geräte gut begleiten (war so nicht geplant, aber der dort vorhandene Kofferverstärker klang einfach nicht gut). Im Batteriebetrieb aber ist der im Piano eingebaute Verstärker deutlich leiser, für mich ist die Konsequenz, beim nächsten Mal im Freien einen Verstärker dabei zu haben.
3) Beim Geburtstag kam es gut an, dass ich auf dem E-Piano spielte und später mit meinem Arrangerkeyboard Tanzmusik darbot. Ich spielte das Piano über meine Anlage, es klang nicht hyperrealistisch, aber auch nicht billig, sondern recht angenehm und war nicht sehr leicht als Imitat zu erkennen.
4) Transport geht leicht, Instrument ist lediglich ein bisschen sperrig, lässt sich aber gut mit Bus und Bahn transportieren.
5) Die meisten Keyboardstative haben für das Instrument eine zu große Tiefe, es liegt nicht gut auf. Zum Glück hatte ich einen billigen Z-Ständer gekauft, der für die meisten Keyboards eine etwas kleine Auflagefläche bietet, aber im Falle des Piagerro ideal ist, das Instrument lässt sich sogar am Stativ festschrauben. Inzwischen merkte ich, dass dies nicht die Lösung ist und ein Keyboardtisch doch die bessere Variante darstellt.
6) In der Bedienungsanleitung etwas versteckt ist ein Hinweis, dass man vor dem Einschalten die tiefste Taste drückt und hält und so die Abschaltautomatik deaktiviert, hätte ich lesen sollen, denn das Teil war immer, als ich es brauchte, ausgeschaltet, Transpose war wieder auf null, was ungünstig war, da ich für Leute spielte, welche zum Singen alles 3 bis 5 Halbtöne tiefer brauchen.
7) Ungewohnt ist, dass viele Funktionen sich nur über Tastenkombinationen erreichen lassen.
Fazit ist, den Kauf des Instruments bereue ich nicht, das Instrument, welches alle meine Vorgaben perfekt erfüllt, kann es so nicht geben. Jedenfalls ist es gut für alle Anlässe, bei denen mein Arrangerkeyboard ein fauler Kompromiss wäre oder gar nicht erst zum Einsatz kommen könnte.
Update: Inwischen haben schon andere über mein Instrument gespielt und kamen recht gut damit klar, in einem Fall punktete das Instrument durch sein niedriges Gewicht, im anderen durch den Batteriebetrieb.