Ich nutze den Pinnacle für zwei Gitarren, eine Düsenberg Starplayer und eine Framus Billy Lorento, also eine "modern" und eine "altmodisch" klingende Gitarre. Mit der Düsenberg spiele ich harte oder sphärische Stücke, mit der Billy Lorento eher Country oder Rock & Roll. Die Gitarren sprechen sehr unterschiedlich auf einen Verzerrer an, die Düsenberg verzerrt auf Grund der leistungsstarken und lauten PickUps wesentlich früher und auch wesentlich tiefer als die Billy Lorento. Um diese beiden verschiedenen Anforderungen unter einen Hut zu bekommen, habe ich einen möglichst flexiblen Verzerrer gesucht und in dem Pinnacle auch gefunden.
Zunächst die Verarbeitung: Die ist, wie bei Wampler üblich, absolut tadellos. Das Gerät wirkt sehr wertig, die Fußschalter machen keinen "Klack", wenn man sie bedient, die Potis laufen sehr schön und nutzen auch den vollen Weg gleichmäßig, wenn man Einstellungen vornimmt. Das Gehäuse hat einen roten Lack mit leichtem Metallic-Look, sehr schön auf dem Pedalboard! Das Gerät ist makellos.
Nun zum Sound: Es ist schon toll was man aus dem Gerät herausholen kann. Ich habe in den letzten Tagen viel damit experimentiert, auch mit diesen beiden sehr unterschiedlichen Gitarren und staune, wie unterschiedlich die Gitarren zum einen auf das Gerät reagieren und welche Varianz man beim Einstellen des Sounds erzeugen kann.
Hier ist insbesondere der eingebaute Equalizer sehr hilfreich, der spricht wirklich sehr gleichmäßig an und eignet sich zum Feinabstimmen auf die restliche eingesetzt Hardware.
Der Boost gefällt mir auch irgendwie besser als andere Boosts, ich frage mich, woran das liegt. Bei der Billy Lorento beispielsweise kann man mit dem Boost unglaubliche Ergebnisse erzielen. Irgendwie spricht der Verstärker super auf den Boost an und macht auch brav, was er soll: Verzerren. Die Kombination von Distortion und Boost macht richtig Lärm. Nutzt man beide zugleich, kann man wirklich extreme Verzerrungen provozieren.
Der Umschalter Vintage / Modern liefert wieder unterschiedliche Sounds, die mit dem Grad der Verzerrung und dem Equalizer bearbeitet werden können, wieder erreicht man erstaunliche Vielfalt.
Noch ein Wort zu dem SAG-Schalter auf der Seite: Bei meiner Düsenberg macht das einen deutlichen Unterschied. Es ist, als ob man mehr "Attacke" auf die Saiten bekommt, was ich auch nutze. Auf der Billy Lorento hingegen habe ich Probleme, überhaupt einen Unterschied zu hören. Für mich ist das wieder ein Indiz, wie unterschiedlich eben Gitarren auf Effekte ansprechen und wie unterschiedlich sie klingen.