So, nach 6 Jahren mit meiner Yamaha LLX6 (nebenbei erwähnt auch eine super Gitarre in ihrer Preisklasse, ebenfalls gekauft bei Thomann) musste endlich mal etwas neues her. Lange habe ich überlegt, welche Gitarre es sein soll. Mindestanforderung: Cutaway; Dreadnought; Massivhölzer; tolles Design mit wenig Blingbling - ich habe es lieber schlicht, guter Klang, leichte Bespielbarkeit. Preisklasse: Zwischen 1000 und maximal 2000 Euro. Nach intensiver Recherche blieben diverse Modelle folgender Marken übrig: Cole Clark, Guild, Martin, Lakewood und Takamine. Ich war erstaunt, dass die wenigsten Gitarren in der Preisklasse bis 2000 Euro vollmassiv sind - die einzigen wirklich Vollmassiven waren von Guild, Lakewood, Cole Clark und Martin. Takamine Gitarren sind erst ab über 2000 Euro vollmassiv. Der ideale Weg wäre nun gewesen, nach Treppendorf zu fahren und die verschiedenen Modelle anzuspielen. Das konnte ich aus beruflichen Gründen in diesem Jahr aber leider nicht einrichten. Ich konnte es aber einfach nicht mehr abwarten. Also habe ich mir einfach die Takamine online bestellt, 30 Tage Moneyback-Garantie sei Dank. Aber wie sich herausgestellt hat, werde ich von der Garantie nicht Gebrauch machen müssen.
Bleibt nur noch die Frage: Warum habe ich mich nun also doch für die P3DC und nicht für eine der anderen Gitarren entschieden, obwohl diese Gitarre nicht vollmassiv ist, was für mich eigentlich ein must have gewesen wäre? Ich habe erst mit 28 Jahren mit dem Gitarre spielen angefangen. Jetzt bin ich 35 Jahre und würde mich höchstens als ambitionierten Fortgeschrittenen bezeichnen, aber ein Rockstar werde ich sicherlich nicht mehr ;-) Ich habe es dann schlicht und ergreifend doch nicht eingesehen, für große Namen und Massivhölzer weit über 1500 Euro auszugeben. Zumal ich nicht glaube, dass massive Zargen so einen großen, hörbaren Unterschied auf den Klang ausüben würden. Die Takamine ist ein ehrliches Instrument und gefällt mir in ihrer Schlichtheit, kein überflüssiges Blingbling, keine übermässigen Verzierungen, keine Spielereien. Einfach nur eine schlichte Schönheit, das mag ich sehr. Und ich denke, dass man bei einer Takamine in der Preisklasse über 1000 Euro nicht viel verkehrt machen kann, zumindest nicht als Hobby-Musiker, wie ich es einer bin. Die Gitarre klingt, im Vergleich zu meiner Yamaha LLX6 sehr viel klarer und metallischer. Sie hat mehr Höhen und mehr Bässe und ist viel lauter. Ich finde den Klang sehr schön und kann mir nicht vorstellen, dass eine teuerere Gitarre für meine Ohren viel besser geklungen hätte. Sie lässt sich leicht bespielen und ist super verarbeitet. Einziges Manko war bei meinem Modell der Steg. Dieser hat links und rechts jeweils einen Dot aus Perlmutt, der oberer Dot, also der linke, ist bei meinem Modell nicht sauber eingearbeitet, er steht etwas heraus und ist auch nicht perfekt abgerundet, so wie der andere Dot, welcher auch plan in den Steg eingearbeitet ist. Das wäre nicht so schlimm, wenn es nicht der Dot wäre, welcher direkt in meinem Blickfeld ist. Mich stört so was sehr, ich bin eben ein Pedant. Und der Palisander-Steg selbst hat an der rechten Seite eine dunkle, fleckige Stelle. Ich hoffe, dass diese Stelle mit der Zeit verblasst, oder dass sie sich heraus polieren lässt. Vielleicht ist das jammern auf hohen Niveau, aber ich finde schon, dass bei einem 1200 Euro Instrument eine perfekte Verarbeitung selbstverständlich sein sollte, gerade bei einem Traditionsunternehmen wie Takamine eines ist. Sonst ist die Gitarre aber top. Und zu guter Letzt, großes Lob an die Versandabteilung von Thomann: Donnerstag abends bestellt, Samstag war die Gitarre schon da. Unglaublich.
Fazit: Kaufempfehlung.