Schaller Tremolo (Locking) C

Spiele seit über 30(!) Jahren eine Charvel mod. 6 mit Schaller FR. Niemals ein Problem mit Instabilität. Und ich benutze das FR wirklich heftig bis brutal (Ich liebe das einfach). Hatte dann eine Ibanez RG-Serie mit Edge Pro. So ein Mist, echt! Nach einem Jahr defekt, kaputtgespielt! Nach eingehender Analyse (Bin Maschbauer) folgende Erkenntnis: Nur gehärtete und extra eingelassene Messerkanten halt, alles andere hält bei mir nicht. Auch mit einer Jackson und original FR funktioniert das nicht lange bei mir. Interessant ist, das es verschiedene Zulieferer zu geben scheint, mit entsprechenden Qualitätsschwankungen im FR und dennoch original FR draufschreiben können/tun. Bei einer Epi hatte ich das Problem auch. Die Lösung: Schaller mit extra eingelassenen und gehärteten Messerkanten. Meine Ibanez funktioniert jetzt wie meine Charvel mod. 6. Der Einbau war Problemlos.

Das Schaller-Floyd Rose-Vibrato und nicht Tremolo, wie es seit der Vertauschung der Begriffe durch Leo Fender oft fälschlich genannt wird, vom Typ I 370 CR kaufte ich zwei Mal zur Aufwertung zweier Fender FR Strats. Dies war in jeder Hinsicht ein voller Erfolg: Die vom Original abweichende Schaller-Konstruktion bietet auch bei "lang" eingestellten Saiten, typisch E6 und G3, einen weiten Verstellbereich der Feinstimmer ohne Verstemmen der Klemmbrücke mit der Grundplatte. Der Block ist ein wenig lang - Schaller bietet 37 mm, 42 mm und 47 mm wie bei dem von Thomann verkauften Teil -, passt aber ohne Konflikte mit der Bodenplatte und gestattet die Verwendung von nun vier statt wie vorher fünf Göldo-Standard-Federn bei einem Saitensatz von .010" - .046".

Die höhere Masse und die steifere Konstruktion dürften für den hörbar dichteren Ton und das eindeutig verlängerte Sustain verantwortlich sein. Hinsichtlich der Ansprache beim Anschlag und der Tonentfaltung kommt das System einer Gitarre mit fester Saitenhalterung sehr viel näher als das Original. Die Wirkung lässt sich äußerst feinfühlig dosieren, von leicht schimmernden Tönen bis zur Tauchbombe. Die Stimmstabilität ist hervorragend. Da kann eine Gitarre mit fester Brücke kaum mithalten, von sämtlichen Vibrato-Systemen (oder was sich so nennt) mit nicht doppelt geklemmten Saiten einmal ganz abgesehen.

Zur Montage musste die bassseitige Aussparung des Schlagbretts bei einer der beiden Fender FR Strats etwas weiter gefeilt werden, weil im Unteschied zum Original Floyd Rose-Vibrato das Schaller-Teil beiderseits die gleiche Breite besitzt. Bei der anderen ist für gleiche Saitenlage das Vibrato etwas höher eingestellt; dennoch werde ich das Ausfeilen beim nächsten Saitenwechsel aus optischen Gründen nachholen.

Ich habe ein Floyd Rose Special (also mit Block und Sätteln aus einer Zinklegierung) durch dieses Vibrato ersetzt: Kein Vergleich betreffend Solidität, Präzision und Klang. Das Schaller ist ein vollprofessionelles Vibrato, das eine sehr lange Lebensdauer haben dürfte.

Allerdings Achung: Die Einstellschrauben dieses Vibratos für die Intonation haben keine Köpfe, also funktionieren Werkzeuge zum wie z.B. The Key von Allparts nicht darauf, man muß die Intonation nach "klassischer" Art einstellen.

Für einen Eigenbau gekauft...
Habe mich für das Schaller entschieden, da ich unbedingt auswechselbare Messerkanten wollte.
Das Schaller ist wirklich robust und sauber verarbeitet. Richtig eingestellt ist es auch top stimmstabil.

Einzig die Feinstimmer finde ich etwas zu empfindlich.
Das Gewinde hat eine hohe Steigung, man muss etwas aufpassen nicht dran zu kommen und so unbeabsichtigt die Stimmung verstellt.
Man kann es aber auch als Vorteil sehen, denn man kann allein mit dem Feinstimmer die E Seite ins Drop Tuning bringen!