3. Offen oder geschlossen?
Offene Systeme
...sind für das natürliche, originale Hören die ideale Lösung. Technisch ist dieses Ideal aber nicht vollkommen zu erreichen, weil eine Konstruktion immer das ungehinderte Schwingen und Strahlen der Membran verhindert. Durch eine 'luftige' Bauweise und 'weiche' Materialien wird von den Entwicklern versucht, diesem Ideal möglichst nahe zu kommen, wobei der Erfolg (im sog. akustischen Abdeckungskoeffizienten beschrieben) bei etwas 30 bis maximal 55 % Durchlässigkeit besteht. Offene Systeme liegen locker auf dem Kopf auf und schirmen das Ohr nur wenig nach außen ab, so dass auch Geräusche aus der Umgebung voll wahrgenommen werden, bzw. auch die Umgebung Geräusche aus dem Kopfhörer wahrnehmen kann. (Daher ist der Einsatz solcher Kopfhörersysteme im Aufnahmeraum eines Studios meist ungeeignet.) Dafür sind sie auch bei langem Einsatz bequem zu tragen.

Halboffene Systeme
...sind dann meist das Ergebnis der Kopfhörerentwicklung. Hier werden die hohen Frequenzen durch die Kopfhörerkonstruktion nach außen weitgehend abgeschirmt, während die tiefen Frequenzen nach außen durchgelassen werden. Entsprechend können die tieffrequenten Umgebungsgeräusche störend in Erscheinung treten. Dafür werden die tiefen Signalanteile naturgetreuer wiedergegeben als bei geschlossenen Systemen. Vor allem im Heimbereich werden halboffene Kopfhörer überwiegend gekauft, weil der Tragekomfort besser als bei geschlossenen Systemen ist und die Störung durch tiefe Frequenzen dort meist ohne Bedeutung ist.

Geschlossene Systeme
...dichten den Bereich zwischen Ohr und Schallerzeuger für bessere Basswiedergabe und gegen Störeinflüsse von außen ab. Mittels ringförmigen Polstern wird die Ohröffnung möglichst komplett umschlossen und von Bügel fest angepresst. Dadurch kann das Tragen nach längerer Zeit leider unbequem werden, außerdem wird bei längerem Tragen der Hitzestau um die Ohren lästig. Dafür schirmt jedoch das Gehäuse und die Ringpolster das Ohr besser vor unerwünschten Umgebungsgeräuschen ab und auch vom erzeugten Schalldruck geht wenig nach außen verloren, so dass vorallem die Basswiedergabe eindrucksvoll druckvoll, wenn auch gepresst bleibt.
