Fazit: produziert eine fein gekörnte leicht komprimierte Verzerrung, die mich stark an den Bonamassa-Sound erinnert. Meine erste Wahl vor einer Röhrenvorstufe, wenn es etwas edler zugehen soll.
Fangen wir vorne an.
Der Amp: getestet wird an einem Cream Fender Clone, also 2x12 ax7 vor zwei Siemens 6L6. Der Speaker ist ein Cream Alnico.
Clean eine Offenbarung.
Tritt man ihn, entsteht eine schöne Verzerrung, die den Bluesfan erreut. BB lässt gruessen.
Das Pedal: Geliefert wurde ein nett verpacktes Pedal in Pink. Ein Doppelverzerrer mit allen Möglichkeiten, die man sich wünschen kann. Man kann Level, Drive, warm oder hot sowie Tone einstellen. Man kann beide Effekte kombinieren, entweder A oder B, A und B oder B und A, also rückwärts schalten. Sehr schön.
Also, alle Regeler auf Standard gestellt:
Tone auf 14 Uhr
Drive auf 11 Uhr
Level auf 10 Uhr
Der Schalter steht auf hot.
Und siehe da, die STM Iceman davor bringt den Cream zum jauchzen. Es entsteht eine sehr fein gekörnte Verzerrung, die man als schönen dynamischen Cunch bezeichnen kann.
Dreht man den Level weiter auf, wird es lauter und der Amp kippt herrlich in die Obertöne um. Dreht man den Drive weiter auf, entsteht zumindest bei mir dieser geigenartige Ton, den ich bei Bonamassa so liebe. Den Toneregler weiter zurück auf 10 Uhr und da irgendwo liegt der Spot. Es nölt herrlich, der Amp singt und der Ton bleibt sehr fein.
JEtzt kombiniere ich mit der ersten Stufe einen crunchsound und mit der zweiten einen Hardrocksound - perfekt für den Cream. Man hat eine zweiter Vorstufe, also jetzt drei Varianten: Clean, Crunch und Brett.
Der Klang bleibt kontrolliert, die Zerre fein aufgelöst.
Bestes Bild: statt mit dem gröberen Sägeblatt für Holz kommt das Blatt für Kunststoff zum Einsatz: die Zähne sind seh viel feiner und damit ist der Schnitt -hier die Zerre- ebenfalls feiner. Feiner als was?
Beispielsweise als ein HK Tubemeister 18 oder ein Boss Superoverdrive SOD-1-. Den spiele ich seit 1983. Der produziert eine gröbere Körnung und ist etwas für die härteren Töne, ohne dabei wie ein Fuzz zu klingen.
Ich mag es, wenn die Körnung der Verzerrung fein bleibt. Deshalb spiele ich auch den EV 12 L . Der unterstützt dieses Verhalten.
Den HK habe ich auch mit den beiden Effektgeräten vor dem Amp ausprobiert. Da klingt es schon härter und gefällt mir, wobei der HK eigentlich auf den Evil Twin verzichten kann. Er produziert den Höllensound von Hause aus. Vor der cleanen Stufe auch hier sehr schön.
Wer einen 3 Liter S-Type von Jaguar schön mal gehört hat, weiß, was ich meine.
Was mich am Evil Twin überzeugt, ist der wirklich feine Klang an meinem Amp und die Möglichkeit von Crunch auf "Alarm" im Sinne eines Boosteffektes umzuschalten.
Der Zerrsound ist wirklich amtlich.
Wer es härter mag, der sollte mit dem Teil mal rumprobieren und die Vorstufe damit richtig anblasen.
Die Möglichkeiten vor dem passenden Amp sind richtig gut.
Ich mag ihn, den Twin. Es muss nicht immer die High-Endlösung für 400 Okken sein.
LG M.