Nach langem Suchen habe ich nun endlich einen Weg gefunden überall leise Saxofon zu üben. Das EMEO ermöglicht mir überall und zu jeder Uhrzeit meine Technik, meine Improvisation und das Lernen von Songs auf ein neues Niveau zu bringen. Und das ohne dass ich mich groß umstellen müsste, wie es bei den ganzen anderen Wind-Controllern der Fall ist. Das EMEO ist eben ein ganz normales Saxofon - nur eben ohne Sound im Außen. Die Mechaniken, die Polster und selbst die Atemtechniken sind absolut gleich. Alles was ich auf dem Sax kann kann ich auch sofort auf dem EMEO und umgekehrt!
Ich kann mir auch eigene Griffe für den Altissimo-Bereich einprogrammieren. Genauso kann ich mein Saxofon-Mundstück verwenden. Was ich allerdings nicht kann, ist die Tönhöhe mit meinem Ansatz veränderten (Intonation). Dies ist die einzige Einschränkung.
Die mitglieferte Software „Respiro“ ist optimiert für den Einsatz mit dem EMEO. Das bedeutet, dass man sehr wenige „Glitches“ hört. Diese entstehen bei allen Windcontrollern durch den „unsauberen“ Wechseln von Griffen. Diese sind niemals ganz zu vermeiden. Aber „Respiro“ filtert diese eigentlich zu 95% heraus.
Man kann das EMEO auch z.B. in Cubase oder Logik mit anderen Soundbibliotheken verwenden. Da merkt man dann ganz gut, was ich hier meine. Bei der Aufnahme entstehen sehr viele, sehr kurze Zwischentöne. Aber in Verwendung mit „Respiro“ hört man diese eben nicht.
Das EMEO kann mit einem Computer (Widows/Mac) oder IOS Geräten kabelgebundenen oder via Bluetooth verbunden werden.
Wichtige Einschränkung hier: Die mitgelieferte „Respiro“ Software gibt es nicht für Android-Geräte.
Wahrscheinlich kann man das EMEO aber auch an diesen Geräten mit anderen Sounds betreiben - allerdings habe ich das nicht ausprobiert. Würde ich also nur eingeschränkt empfehlen.
Leider ist auch der komplette Installationsprozeß etwas mühsam und noch nicht so ganz zeitgemäß. Das liegt vor allem auch daran, dass das EMEO und die mitgelieferte Software aus 2 verschiedenen Händen kommen. Aber die Belohnung für diese kleine Einschränkung wird durch das unglaubliche Spielgefühl auf dem EMEO mehr als wettgemacht!
Das EMEO selbst verfügt im Gegensatz zu den meisten anderen Wind-Controllern über keinen eigenen eingebauten Sound. Aber es ist in wenigen Sekunden mit dem iPhone, iPad oder Computer verbunden und liefert dann hochwertige Sounds - natürlich ist auch hier die Einschränkung, dass es bisher (glücklicherweise für alle Saxofonisten) keinen wirklich brauchbaren halbwegs realistischen elektronischen Saxofon-Sound gibt. Sonst wären alle Saxofonisten ja bald arbeitslos 😉
Aber es gibt eine große Auswahl an schönen Sounds - es geht ja hier vor allem darum, dass EMEO zum Übern von Technik usw. zu verwenden. Da sind die Sounds dann eher zweitrangig - zumindest aus meiner Perspektive.
Genial ist somit auch die Möglichkeit über Kopfhörer (kabelgebunden!) zu Backing-Tracks zu üben. Das kann man wirklich überall machen ohne jemanden zu stören. Ich mache es gerne auf der Terrasse beim Sonnen 😁
Natürlich entsteht bei einer Verbindung mit Bluetooth eine leichte Latenz (Verzögerung durch die Funkverbindung). Hier kann man in der App Einstellungen vornehmen um diese möglichst kleine zu halten (Geräteabhängig). Wenn man wirklich technisch virtuose Sachen üben möchte, kommt man über eine Kabelverbindung nicht umhin. Hier ist die Verzögerung dann gleich Null.
Kabellose Kopfhörer sind hier überhaupt nicht zu empfehlen, weil deren Verzögerung alleine schon viel zu groß ist! Das gleicht gilt natürlich für Bluetooth-Lautsprecher. Das funktioniert genauso wenig!
Auch wenn man eine zusätzliche Software zur Verwaltung der Audioverbindungen auf dem Rechner verwendet - z.B. „Wavelink“ - kommt es sicher zu Problemen, da jeder Software immer Millisekunden zum Rechnen benötigt. Dies spürt ein virtuoser Spieler natürlich sofort!
Auch wenn das EMEO seinen Preis hat - schließlich ist es ja auch ein hochwertig verarbeitetes Saxofon mit vielen Einstellmöglichkeiten der Klappen und kein Plastikteil - sollte dies für jemanden, der nach einer Möglichkeit sucht endlich immer und überall üben zu können, keine Abschreckung sein. Zumal man wirklich alles sofort genauso auf dem Sax spielen kann!
Meine Spiel - vor allen meine Technik - hat es um ein vielfaches verbessert. Auch meine Improvisation ist viel besser und routinierter geworden, weil ich halt einfach stundenlang üben kann ohne jemanden zu stören!
Noch zu erwähnen wäre, dass die Menusur (also die Abstände der Klappen) zwischen Altsaxofon und Sopransaxofon liegt.