Elektron Digitakt II

Nachdem ich mit dem Syntakt vor einem Jahr meinen Einstieg in die Elektron Gear-Welt erlebte und mit der Zeit ebenfalls Digitakt und Digitone für Dawless nutze kam jetzt mit dem Digitakt II (Zwei/Two) ein willkommendes Upgrade.
Dabei ist es nicht „nur“ ein MKii sondern ein waschechter Nachfolger mit bis zu 16 Stereo Audio Spuren.
Ich hatte am Anfang ein digitales Rauschen/Knacksen im rechten Outputchannel bei aktivem Input, was nach einem Support Ticket bei Elektrin selbst innerhalb von 24h in einem Firmwareupdate gefixt wurde. Das ist Kundenservice!

Das Featureset ist deutlich angestiegen, wer also einsteigt sollte ersteinmal nach dem OG Digitakt schauen auf dem gebrauchtmarkt, aber wer den Sprung in state-of-the-Art Elektron Gear möchte, ist hier wohllig aufgenommen.

Der Transferspeed ist (hoffentlich bald fixbar) noch sehr langsam, sprich die 20GB mit Samples zu füllen würde ich nicht wirklich empfehlen. Die Stocksamples sind aber auch schon mehr als Durschnitt und sehr vielseitig einsetzbar.

Verarbeitung und Sound sind höchstes Niveau, wer schon mal Elektron Gear nebutzt hat fühlt sich bis auf den Track-Button schnell heimisch.

Falls irgendwann mal ein Update folgen sollte mit einfachererem manuellel Sample-Slicing sehe ich absolut keinen Grund mehr etwas anderes zu benutzen als den Digitakt II…und vielleicht einen analogen Synth als Egänzung.

Dream-Maschine. Kaufempfehlung.

Leider hat das Gerät in der aktuellen Version (1.01A) viel zu viele bugs. Am meisten gestört hat mich der corrupted file system bug (Ab Übertragung von etwa 20.000 Dateien, was bei circa 8,2 GB der Fall ist, kommt es zu Fehlern und des Dateisystem des Digitakt geht kaputt und Die Benutzung wird immer schwieriger, es kommt zu spontanen einfrieren und immer weiter zerstörten Daten. Es lässt sich durch eine Formatierung des +Drive wieder zurücksetzen. Ein wesentlicher Vorteil im Vergleich zum ersten Digital ist jedoch die weitaus größere Speicherkapazität. Und die muss erst mal unbenutzt bleiben, wenn man das Gerät jetzt schon benutzen will. Details dafür sind im Elektronauts bug report nachzulesen, haben etliche Nutzer bestätigt beziehungsweise reproduzieren können. Die Datenübertragung geht immer noch über das Mediprotokoll, deshalb dauert die Befüllung des digitakt II (theoretisch 20GB) ungefähr 17-24 Stunden, kein Witz. Das Sampling ist im Moment noch zu leise und auch das Audio in (kann mit internen sounds gemixt werden.)

Ansonsten ist es eine schöne Weiterentwicklung. Stereo Samples machen wirklich einen Unterschied für viele Bereiche, insbesondere bei den Stereoeffekten. Es kam noch ein Chorus mit dazu und ein Summen Overdrive. Die Reihenfolge von Filter und Verstärker ist jetzt andersherum. Das klingt meines Erachtens deutlich besser und organischer. Und es ist auch ein sehr gut klingender Kammfilter dazu gekommen. Für den Sequenzer gibt es auch Neuerungen, die ich gern auch bei den anderen Geräten sehen würde, zum Beispiel not trigs (spiele alle so zu viel Wiederholungen im Pattern diesen trig nicht), der euklidische Sequencer (wie AR 1.70) und andere Nettigkeiten. Super, ist jetzt, dass man Kits verwenden kann und es auch ein Performance Kit gibt. Was sich nicht geändert hat, ist, dass bestimmte Funktionen des digitone nicht implementiert wurden, quasi alles, was mit Melodie zu tun hat. Transponieren ist weiterhin eine Qual und einen Arpeggiator gibt es nicht.

Ich hoffe, Elektron kriegt es schnell hin, die aktuellen schwerwiegenderen Bugs auszubügeln.

Die neuen Features im Vergleich zur Original-Version werden überall beschrieben, daher wiederhole ich das hier nicht. Es sind im wesentlichen Software-Anpassungen.
Daß die Hardware (vor allem der Formfactor) weitgehend unangetastet blieb (außer ein paar Tasten und die Größe des Speicherplatzes), ist eine Verbeugung vor den Elektron-Traditionalisten. Hier verliert Elektron langsam aber sicher den Anschluss.
Apropos: trotz des großen Gehäuses ist die Ausstattung mit Anschlüssen dürftig, es fehlen zwei zusätzliche Audio-outs, es gibt weiterhin weder CV-Konnektivität noch ADAT.
Auch könnte die viele Luft im Gehäuse locker von einem entsprechenden Akku verdrängt werden, was den Digitakt zu einem Standalone-Gerät á la Push 3 machen würde - Fehlanzeige, auch nicht als Aufpreisversion.

Enttäuschend auch das einfarbige und weiterhin sehr kleine Pixel-Display auf Electribe-Niveau - hier ist der Digitakt II technisch auf Höhe der Nuller Jahre und im Sonnenlicht kaum abzulesen.

Wenn in den Firmware-Updates, auf die wir nun alle warten, die unzähligen Software-Bugs und Unzulänglichkeiten * ausgemerzt sind, ist der Digitakt II dennoch eine enorme Verbesserung im Vergleich zur OG Version. Vor allem die Möglichkeiten, eine viel kreativere Live-Performance aufs Parkett zu legen, sind erheblich ausgeweitet worden. Wenn man sich da einarbeitet, kann man mit der Kiste sensationelle Songs abliefern.

Aber 1000 Euro? Wer von außerhalb der Elektron-Welt einsteigen möchte, wird für das Geld eine Reihe leistungsstarker Alternativen finden, allen voran die Produkte von Torso, Polyend, Akai u.a., die günstiger, leichter, kleiner und teilweise leistungsfähiger sind.

Vermutlich ist dies der beste Zeitpunkt, um gebraucht einen Digitakt I zu ergattern. Ich habe meinen voreilig zum halben Preis verramscht, weil ich Angst hatte, gar nichts mehr dafür zu bekommen.
Heute würde ich sagen, ich hätte den alten behalten sollen, mir stattdessen einen Torso T-1 dazu gönnen, und wäre bestens bedient gewesen.

* Welche Unzulänglichkeiten sind hier gemeint:
- Sample-Slicing nur sehr rudimentär machbar
- keine Overbridge-Kompatibilität
- Line-in-level-Probleme,
+Drive-Management-Ausfälle nach dem Hochladen von Daten,
- rückständige Transfer-Software,
- Crackling im rechten Kanal,
- Hintergrund-Beleuchtungsrauschen,
- zahlreiche unerwartete Verhaltensänderungen des Digitakt II unter reproduzierbaren Bedingungen,
- MIDI-Clock-Instabilität,
- häufige Fehlsteuerungen via MIDI-out,
- Sample-editing muss unbedingt noch viel besser werden,
- Granulare Synthese ist mau gelöst,
- Spectrale Effekte habe ich nicht gefunden,
- generative Sequenzierung läuft mit externen Gerät sehr viel besser, kein Wunder, daß hier ein Aftermarket entstanden ist.
- fast alles, was mit Melodie/Synthesizern zu tun hat, wird stiefmütterlich behandelt und wahrscheinlich bewußt ausgeklammert, um Platz für den Digitone II zu lassen (der OG DT ist out of stock, so fings vor dem DTII-Release auch an).

Leistungsstarker und inspirierender Sampler für moderne elektronische Musik

Ich nutze den Digitakt II seit einigen Wochen intensiv in meinem Studio-Setup. Die Klangqualität ist hervorragend – die verbesserten Wandler liefern einen sehr klaren, druckvollen Sound, der sich gut im Mix durchsetzt.

Besonders beeindruckend ist die neue Möglichkeit, in Stereo zu sampeln. Im Vergleich zum ursprünglichen Digitakt eröffnen die Stereo-Ein- und Ausgänge deutlich mehr kreative Möglichkeiten, vor allem bei komplexen Texturen und Ambient-Elementen. Auch der erweiterte Speicher und die zusätzlichen Spuren machen das Arrangieren deutlich flexibler.

Der Workflow ist typisch Elektron: effizient, aber mit Einarbeitungszeit. Hat man sich einmal eingearbeitet, ist die Bedienung sehr intuitiv und kreativitätsfördernd. Der Sequencer bietet mit den bekannten Conditional Trigs und Parameter Locks enorm viele Variationsmöglichkeiten auf kleinstem Raum.

Ein kleiner Kritikpunkt ist das Display – es könnte etwas größer sein. Ansonsten ist der Digitakt II ein rundum gelungenes Gerät, das sowohl im Studio als auch live eine sehr gute Figur macht.

Für alle, die elektronische Musik produzieren oder live performen möchten, ist der Digitakt II ein kompaktes, aber sehr leistungsfähiges Werkzeug. Klare Empfehlung!

Wie immer bei Elektron: Entweder man liebt den Workflow oder kommt damit nicht zurecht, ich liebe ihn. Kein Blick in die Bedienungsanleitung bisher notwendig, alles ist nach gewohnter Elektron-Manier aufgebaut und sofort intuitiv bedienbar, wenn man mit den schwedischen Kisten schon gearbeitet hat.

Verarbeitung top, Tasten klackern ziemlich laut, das sehe ich aber nicht unbedingt als Nachteil und ist wahrscheinlich auch so gewollt.

Bisher keine Abstürze oder ähnliches, alles macht was es soll in der ersten Softwareversion.

Ein bisschen unverständlich finde ich, warum man dem Digitone II Arpgeggiator, Chord-Modus, Transpose und 16 Noten pro Track gleichzeitig gegenüber den fünf des Digitakt II zugesteht, traditionell ist der Sampler ja auch der Hauptsequencer und von der Hard- und Software dürfte das problemlos möglich sein. Finde ich schade, kennt man aber auch von den Schweden, man will sich ja nicht selbst das Wasser abgraben.

Wenn man eher einen Hauptsequencer sucht, dann hat aber klar der Digitone II die Nase vorn.

Vorab: die Qualität der Aufnahmen der Line Inputs sind der Absolute Wahnsinn. Die AD Converter sind meiner Meinung nach das mit beste was es auf dem Markt gibt.
Klar gibts auch eine lernkurve aber ich finde es immernoch recht intuitiv im Vergleich zu manch anderen Geräten. Die Sample Engines in kombination mit den 3 LFOs (die man glaub ich auf echt ALLES anwenden kann) geben sehr viel Spielraum für Soundmanipulation.
Hab damit schon ein paar Software Synths gesampeled und war überrascht wie unglaublich gut das pitch schifting funktioniert.
Von mir eine ganz klare empfehlung für alle die die Groovebox / Inspirationsbox suchen und sich noch nicht entscheiden können.
Das Gerät ist in jeder hinsicht eine 10/10 außer man möchte etwas portables haben.

Mein erster Elektron und der erste Eindruck ist klasse. Sehr vielseitig und der Sequenzer macht Laune. Das „Tastenfeeling“ und allgemeines handling finde ich gut gelungen. Man kommt gut rein in den „workflow“ und durch die kompakte Bauweise erreicht man alles ohne Probleme. Der 12V Stecker/Buchse ist das einzige Manko was mir bisher aufgefallen ist. Beim anheben oder drehen des Digitakt 2 kann es recht schnell passieren, dass es die Spannung verliert und kurz neustartet. Für so eine empfindliche Stelle ist das design fraglich. Es betrifft aber nicht nur Elektron. Die robuste Box aus Metall wird auch leicht warm was aber absolut im Normalbereich liegt. An dem Display odet Displaygröße habe ich nicht auszusetzen. Auch im Garten bei Sonnenschein kann ich alles nötige gut erkennen.

Das ist ein würdiger Nachfolger zur ersten Ausgabe.
Ich glaube ich brauche dazu nicht viel schreiben - jeder der sich mit sowas beschäftigt weis in etwa was er da vor sich hat.
Die einzige Sache die mich an Elektron stört (1. jammern auf wirklich hohem Niveau, und 2. deshalb ein Punkt abzug bei Features...):
Sie schaffen es nach über 20 Jahren Sequenzerbau nicht dass man jeden Track einzeln "weiterschalten" kann. Wenn man einen Patternwechsel macht ändern sich die Pattern sämtlicher Tracks. Schön wäre es, wenn man wie z.B. bei Bitwig, Akai Force oder Ableton Live das pro Track separat auch machen könnte. Wie gesagt, jammern auf hohem Niveau - der Sound, die Schnelligkeit bis mal was läuft usw. wirklich on the top!