Gleich vorweg: Mit einem „echten“ Plesshorn kann das Tashenjagdhorn klanglich und leider auch stimmlich nicht mithalten, was einfach der Machart geschuldet ist (kleiner Rohrdurchmesser, kleiner Schalltrichter). Allerdings muss man bedenken, dass es sich hierbei keineswegs um ein „Konzert-Instrument“ handelt, sondern eben um ein „Gebrauchshorn“.
Ich verwende das Horn als Ansteller bei Treibjagden, um eben die jagdlichen Signale (Anblasen, Abblasen, … ) während der eigendlichen Jagd zu geben. Dabei ist die kompakte Bauweise eben ein klarer Vorteil, da es (wie der Name schon sagt) in die Jackentasche passt. Die musikalischen Leistungen treten hierbei natürlich in den Hintergrund.
Zu den klanglichen Eigenschaften: Wie bereits gesagt, sind diese nicht mit einem echten Plesshorn vergleichbar, da der Ton durch den kleinen Schalltrichter eher dünn wirkt. Generell stimmt das Horn sehr tief im Vergleich zu einer Trompete (ca. 435 Hz), was wegen dem fehlenden Stimmzug nicht korrigiert werden kann. In sich ist die Stimmung nicht ganz korrekt, die tiefen Töne sind tendenziell zu hoch, die hohen etwas zu tief.
Interessant ist, dass die Stimmung in sich besser wird, wenn man das mitgelieferte Flügelhorn-Mundstück gegen ein Trompeten-Mundstück tauscht. Ich verwende daher nun standardmäßig mein „reguläres“ Bach-Trompeten-Mundstück, auch wenn (durch den längeren Schaft) die Stimmung noch etwas tiefer wird.
Fazit: Als „Arbeitsgerät“ für den jagdlichen Einsatz: TOP, da es sich doch besser spielen lässt, als vergleichbare Taschenhörner. Für Auftritte, bei denen die musikalisch/klangliche Leistung im Vordergrund steht (Jagdkonzerte, Jägermessen, …) ist es nicht geeignet.