Songs zu statisch: Synthesizer-Sounds
Songs zu statisch: Mehr Tiefe und Lebendigkeit für deine Lieder

Songs zu statisch: Mehr Tiefe und Lebendigkeit für deine Lieder

Wie kann man Tracks und Produktionen mehr Leben einhauchen und Synthesizer-Sounds abwechslungsreicher gestalten, ohne immer zu den gleichen Tricks und Werkzeugen zu greifen? Wir zeigen euch vier einfache Techniken für Hardware und Software, die garantiert gegen langweilige Sounds und zu statische Songs helfen. Denn, wie man so schön sagt: In der Bewegung liegt die Kraft!


Statische Synthesizer-Sounds, die bei jeder Note gleich klingen, können einen Track leicht etwas müde und schlapp klingen lassen. Klarer Fall: Es muss Bewegung in die Sounds, sonst klingt der Song zu statisch! Modulationen durch LFOs und Hüllkurven sind ein Weg, um das zu erreichen. Aber mit etwas Kreativität lassen sich noch viel mehr Möglichkeiten finden, um interessante Synthesizer-Sounds mit viel Bewegung und räumlicher Tiefe zu erstellen.

 

Songs zu statisch: mehr Größe hilft

Damit ein Sound lebendig und organisch klingt, muss er sich gar nicht unbedingt ständig verändern. Auch durch Räumlichkeit und „Größe“ kann man einem Sound Leben einhauchen. Und damit ist nicht automatisch ein Hall gemeint, der leicht dazu führen kann, dass der Mix an Tiefe verliert. Besser sind Sounds, die so trocken wie möglich sind, aber trotzdem groß und weit klingen.

Eine Idee, um so etwas in einem modularen Eurorack-Patch umzusetzen, ist Wavefolding. Nimm zum Beispiel einen Verbos Foundation Oscillator, der fünf verschiedene Schwingungsformen liefern kann. Diese werden per VCA zusammengemischt und dann in den dualen Wavefolder Bifold von Intellijel geschickt. Das Modul bietet die Möglichkeit zwischen zwei Wavefoldern im Buchla- bzw. Serge-Stil zu überblenden, somit zwei verschiedene, jedoch aus den gleichen Wellenformen gewonnene Signale, miteinander zu mischen. Das Ergebnis ist ein Sound, der groß und räumlich klingt – ganz ohne Hall.

Verbos Electronics Foundation Oscillator

Verbos Electronics Foundation Oscillator

 

Intellijel Designs Bifold

Intellijel Designs Bifold

Auch in einer DAW kann man Sounds größer klingen lassen, ohne zum Reverb zu greifen. Mit dem VST-Plug-in Microshift von Soundtoys man einen räumlichen Klang erzeugen, damit ein Song nicht mehr zu statisch wirkt. Der Effekt ist eine Kombination aus Pitch Boshifting und einem kurzen, modulierten Delay, das nicht als solches wahrgenommen wird. Das Ergebnis ist ein breiterer Sound mit einem chorus-artigen Stereo-Effekt – perfekt für einen räumlichen, aber trotzdem aufgeräumten Mix.

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Songs zu statisch: Layering hilft

Durch Übereinanderlegen mehrerer Sounds können interessante, lebendige Klänge entstehen. Wenn man spannende Kontraste miteinander kombiniert, wird das Ergebnis umso interessanter. Das gilt ganz besonders auch für Drum-Sounds. Ein Beispiel für solch eine unerwartete Kombination wäre Folgendes: Eine live gespielte Bongo wird mit tief gestimmten Schwingungsformen aus dem Verbos Foundation Oscillator kombiniert, der über das Eurorack-Modul Mutable Ears von der Bongo getriggert wird. Schließlich kommt noch der Texture Synthesizer Mutable Instruments Beads zum Einsatz, der dem Sound eine weitere Facette hinzufügt. Heraus kommt ein ebenso einzigartiger wie organischer Drum-Sound, der dynamisch auf die live gespielte Trommel reagiert und deshalb viel lebendiger als ein statisches Sample klingt. Schon klingt dein Song nicht mehr zu statisch!

Mutable Instruments Ears

Mutable Instruments Ears

 

Mutable Instruments Beads

 

Songs zu statisch: MIDI Control Changes (MIDI CC) helfen

Die Steuerung von Synthesizern, Drum-Machines und Software-Synthesizern über MIDI-CC-Messages ist ein weiterer Weg, um Sounds interessanter zu machen. Bei vielen Klangerzeugern lassen sich per MIDI nämlich viel mehr Parameter steuern als über die Regler des Bedienfelds – und zwar per MIDI-Controller, von einem Sequencer oder direkt in der DAW. Indem man verschiedene Einstellungen eines Sounds per MIDI moduliert, klingt keine Note ganz gleich. So kann man auf einfachem Weg Bewegung in einen Track bringen, der Song klingt nicht mehr zu statisch.

Ein Beispiel wäre eine Nord Drum 3, die von einem Elektron Octatrack getriggert und gleichzeitig moduliert wird. Auch beim Analogsynthesizer Deckard’s Dream kannst du Parameter wie Lowpass Brilliance, Filter Decay und Release per MIDI CC modulieren. Die entstehende Sequenz klingt gleich viel dynamischer und interessanter.

Clavia Nord Drum 3P

Clavia Nord Drum 3P

Elektron Octatrack MKII Black

Elektron Octatrack MKII Black

Black Corporation Deckard´s Dream MKII

Black Corporation Deckard´s Dream MKII

 

Songs zu statisch: Physical-Modeling hilft

Natürlich spielt auch die Wahl des passenden Synthesizers oder Klangerzeugers eine wichtige Rolle. Eine Syntheseform, die sich bestens für lebendige Sounds eignet, ist Physical-Modeling. Dabei werden die Klangeigenschaften verschiedener Klangkörper wie Saiten- oder Percussion-Instrumenten mithilfe von DSP-Algorithmen nachgebildet. Physical-Modeling-Synthesizer arbeiten also nicht mit statischen Schwingungsformen, sondern errechnen den Klang ständig neu. Beste Voraussetzungen für dynamische Sounds!

Ein Beispiel dafür ist das Eurorack-Modul Mutable Instruments Elements, das eine komplette Synthesizer-Stimme auf Physical-Modeling-Basis ist. Verschiedene Parameter des Moduls kannst du zusätzlich per LFO modulieren, was für noch mehr Bewegung sorgt. Und noch weitere Tipps für ungewöhnliche Klangerzeuger, mit denen du Tiefe und Bewegung in deine Tracks bringen kannst: die Software Gleetchlab und den Reaktor-Synthesizer Prism von Native Instruments.

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Meon ist Gitarrist und Blogger. Er arbeitet seit 7 Jahren bei Thomann und ist permanent von Musik, Musikern und Instrumenten umgeben.

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