Akustische Drumsounds, elektronische Drumsounds, hybride Drumsounds. Heutzutage kann man Trommelklänge nicht mehr klar voneinander unterscheiden. Sie sind vielmehr austauschbar, gemixt, gehen nahtlos ineinander über und sind an erster Stelle nicht länger genrespezifisch. Für Drummer eröffnet dies eine ganz große Bandbreite an Möglichkeiten: von kleinen mechanischen Modifikationen bis zur kompletten Elektrifizierung des Drumkits. Hier erörtern wir einige Schritte, die du unternehmen kannst, um deinen akustischen Drums einen mehr elektronischen Touch zu geben.
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Elektronischer Drumsound – die Basics
Zunächst einmal, was kennzeichnet einen „elektronischen“ Drumsound? Eine Antwort könnte sein, dass solche Sounds entweder von einem Computer generiert wurden oder dass ihre immer exakt gleiche Wiederholung einen maschinenartigen Flow generiert, welcher der Musik ein bestimmtes Feeling gibt.
Eine andere Erklärung ist, dass elektronische Sounds oft mit ihrem eigenen akustischen Raum kommen, der nicht dem eines Drumsets in natürlicher Umgebung entspricht, sondern künstlich und begrenzt klingt. Und genau da kannst du als Drummer sehr effektiv starten:
Schritt 1: Akustische Drums muten
Eine offen klingelnde Snaredrum hat ihren eigenen Charme und wird sich gut im akustischen Kontext behaupten. Aber wenn ein elektronischer Sound imitiert werden soll, erschaffen diese Obertöne ein sehr natürliches, räumliches Feeling, das normalerweise gegengesetzt zu unserer Absicht ist. Daher brauchen wir Dämpfung. Es gibt dafür verschiedene Varianten, z. B. die Brieftaschentechnik (siehe Foto unten), die einen kurzen, fetten Sound liefern, der der Session dieses Hip-Hop-Gefühl verleiht.
Dennoch verlässlicher wird es mit Produkten, die für diesen Zweck entwickelt wurden. Die Leder-Dämpfer von Snareweight sind erhältlich in einer großen Bandbreite an Dämpfungsstufen, die einfach an den gewünschten Sound angepasst werden können. Die speziellen kragenlosen Felle von Big Fat Snaredrum liefern den fetten Drummachine-Sound der 70er.
Schritt 2: Drums frisieren mit Jingles
Viele elektronische Snare-Sounds sind geprägt durch einen Teil eines gesampleten Tamburins. Besonders Soul-Musik der 60er hat dieses Merkmal. Solche Sounds hört man in Hip Hop, Neo Soul oder Drum’n’Bass. Entweder alleine oder in Kombination mit Damping genutzt, ergibt dies sehr authentische, funky Sounds, die hervorragend zu elektronischen Basslinien und beim Recording generell passen. Hier sind ein paar Vorschläge:
Schritt 3: Elektronische Pads zum Akustik-Kit hinzufügen
Ein beliebter Weg, einem Akustik-Drumkit einen elektronischen Anstrich zu verpassen, ist elektronische Komponenten hinzuzufügen. Die Vielfalt an Produkten in dieser Abteilung ist ziemlich groß. Daher solltest du dich genau fragen, was du willst, bevor du ein Gerät kaufst. Soll es der sehr bekannte elektronische Clap-Sound sein oder die manchmal angetriggerte boomy Bassdrum? Willst du einen vorgefertigten Sound auf deinem Album hören oder willst du Kontrolle über die Klangparameter?
Die SPD-One-Modelle von Roland zum Beispiel sind sehr leicht zu bedienen, liefern aber gleichzeitig verschiedenen Gruppen an klassischen elektronischen oder perkussiven Sounds. Die verschiedenen Modelle ermöglichen dir das Spiel eigener Sounds, die du mit dem Drumstick antriggerst. Volle Kontrolle liefert das Roland SPD-SX, das mit neun Schlagflächen sowie ausgiebigen Möglichkeiten zur Sound-Editierung und -Speicherung beeindruckt. Dieses Gerät ist außerdem einzigartig, da es mit Plattformen wie Splice genutzt werden kann, bei denen du durch alle möglichen Sounds browsen und diese dann ins Gerät via Ableton Live Lite und Wave-Manager-Software einladen kannst. Außerdem kannst du deine eigenen Sounds mit einem Mikrofon aufnehmen und sie für einen komplett individuellen Sound deiner Library hinzufügen.
Der schwedische Hersteller Clavia hat einen etwas anderen Ansatz mit seinem Nord Drum 3P. Anstelle von Samples bietet dieses Gerät einen eingebauten Synthesizer, mit dem du deine eigenen hochqualitativen elektronischen Drumsounds kreieren kannst.
Schritt 4: Akustische und elektronische Sounds antriggern und mixen
Immer mehr Schlagzeuger verwenden sowohl live als auch im Studio einen Mix von natürlichen Drumsounds und elektronischen Elementen. Der üblichste Weg, dies zu tun, ist eine Kombination eines Drumkits und eines Triggers. Der Trigger wir am Rand (Rim) der Trommel befestigt und es erklingen der natürliche Trommelsound mit dem zugemischten Signal eines angetriggerten Drum-Moduls gleichzeitig, wenn der Sensor ausgelöst wird. Wenn du diese Kombination aufnehmen willst, benötigst du ein oder mehrere Mikrofone, ein Interface und ein Recording-Gerät wie beispielsweise einen Computer.
Theoretisch kannst du jedes Drum-Modul dafür benutzen. Es liegt an dir, wie viel von beiden Signalquellen du zum Mix gibst. Willst du mehr Kick und Subbass live abliefern? Dann suchst du in deinem Modul einfach nach einem passenden Sound und schickst ihn zum Livemixer.
Oder geht’s darum, dem Sound der akustischen Snaredrum ein bisschen mehr elektronischen Glanz in Form von weißem Rauschen oder zusätzlichem Attack zu verpassen? Der RT-30HR Snare Trigger von Roland könnte perfekt dafür sein oder der erweiterte RT-MicS, ein All-in-one-Gerät mit Trigger, Mikrofon und Sample-Sounds.
Wenn mehrere Trommeln elektrifiziert werden sollen, ist der TM6-Pro die perfekte Wahl. Er bietet ausgiebige Sound- und Editierungsmöglichkeiten und funktioniert auch als Interface. Das Yamaha EAD10 Modul bietet viel Spaß und einen recht neuen Ansatz zur Elektrifizierung von Drumsets. Es triggert nur die Bassdrum, aber zwei kleine Mikrofone nehmen das komplette Kit auf und dann wird eine Serie bearbeiteter Sounds hinzugefügt, die unglaublich und definitiv komplett anders als ein akustisches Drumset klingen.
YouTube-Channel Thomann’s Drum Bash
Wir hoffen, dir hat unser Artikel über das Frisieren deines akustischen Drumkits mit elektronischen Sounds per Trigger und Module gefallen. Fröhliches Experimentieren! Und vergiss nicht unserem neuen Thomann’s Drum Bash YouTube-Kanal zu folgen → tho.mn/tdrum
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