
Vom 5. bis 11. März 2018 steigen unsere #ThomannDrumDays, insbesondere auf Facebook und Instagram. Es dreht sich alles rund um die Welt der Dums.
Für Drumheads und Schlagzeugbegeisterte haben wir exklusive Deals, VIP-Artist-Videos, hilfreiche Artikel hier auf dem t.blog und Unterhaltsames im Gepäck.
Schaut vorbei und haut rein ??
Ahorn, Birke, Pappel, Mahagoni, Stahl, Messing, Aluminium, Acryl … Die Auswahl an Kesselmaterialien bei Schlagzeugen ist nicht nur für Einsteiger oft eine Herausforderung. „Ahorn klingt ausgewogen, Birke hat mehr Bässe, Stahl klingt scharf, Messing weicher“… so steht es oft in den Anzeigen und Katalogen der Hersteller, aber ist das wirklich so einfach? Und was heißt „ausgewogen“ eigentlich? Und welches Material ist nun für mich geeignet, wenn ich meine Snare sowohl in der Punkband als auch mit dem Singer-Songwriter Projekt verwenden möchte? In diesem Blog möchten wir der Sache ein bisschen auf den Grund gehen. Auf geht’s!
Bei Einsteiger- und Mittelklasse-Drumsets spielt das Kesselmaterial nur eine untergeordnete Rolle
Nehmen wir an, ihr habt 500 bis 1000 Euro für ein Drumset der Einsteiger- oder unteren Mittelklasse gespart und möchtet für euer Geld das beste Kit kaufen. Ist da jetzt das Pearl Export mit Kesseln aus asiatischem Mahagoni und Pappel die geschicktere Wahl. Oder klingt beispielsweise das Tama mit reinen Pappelkesseln doch eine Spur besser?
Günstigere Drumsets sind oft aus weicheren, leicht zu verarbeitenden Hölzern wie Pappel und asiatischem Mahagoni (nicht zu verwechseln mit dem deutlich teureren afrikanischen Mahagoni) hergestellt, die – im Vergleich zu den High-End-Serien – einen tendenziell etwas weniger kräftigen Ton bieten und sich auch bei der Ansprache etwas bedeckter geben. Da nehmen sich die Hersteller objektiv aber kaum etwas. Die Antwort lautet also: Macht eure Entscheidung nicht am Kesselmaterial fest. Ob jetzt Kesselkomposition A, B oder C die beste ist, bleibt eine Geschmacksfrage. Das Wichtigste ist, dass die Größen stimmen, dass ihr mit der Hardware gut zurecht kommt und ihr auch optisch einfach Bock aufs Spielen bekommt, wenn ihr euer Kit im Proberaum begrüßt. Und wenn ihr den ersten Fellsatz durchgespielt habt, bringt ein Upgrade auf Markenfelle noch einmal einen deutlichen Sound-Schub.
- Evans EC2S Standard Set Clear
- Remo PP-0962-BE Emperor Coated
Toms, Bassdrums
Bei Toms und Bassdrums gibt es die Frage: Ahorn, Birke oder Buche? Oder doch was Exotisches? Oder eine Mischung? Auch wenn es heutzutage für wenig Geld schon erstaunlich gut klingende Schlagzeuge zu kaufen gibt, juckt es doch irgendwann in den Fingern und man möchte sich „was richtig Gutes“ kaufen. Ein Set fürs Leben, am liebsten eigens zusammengestellt, mit den perfekt passenden Größen, einem atemberaubenden Finish und – last but not least – dem optimalen Kesselmaterial. Dazu vorab eine kleine Bemerkung: Ob die Trommeln aus Ahorn oder Birke waren, hat noch niemals darüber entschieden, ob ein Song ein Riesenerfolg wurde oder nicht. Woran das liegt? Laien hören bei identisch gebauten und gestimmten Toms oder Bassdrums aus Ahorn, Birke oder Buche praktisch keinen Unterschied. Bei Hölzern, die deutlich härter sind wie beispielsweise Bubinga oder eben deutlich weicher wie Pappel oder Mahagoni, ist die Wahrscheinlichkeit etwas höher.
Erfahrene Soundtüftler und Drummer, die schon viele unterschiedliche Kits in ihren Räumlichkeiten (also unter identischen Bedingungen) gespielt haben, werden aber trotzdem bestimmte Vorlieben haben. So klingt Ahorn im Direktvergleich tatsächlich etwas mittiger als Birke, Bubinga mag den Bassbereich und den Attack etwas stärker betonen, und Pappelkessel klingen meist etwas softer und dunkler. Hier solltet ihr allerdings beachten, dass die Kesselmaterialien von den Herstellern nicht selten auch in unterschiedliche Konzepte und Bauweisen eingebettet sind. Achtet also bei den Vergleichen darauf, dass ein sehr dünner Kessel die Eigenschaften von weichen Hölzern wie Pappel oder Mahagoni noch verstärkt. Dieser Effekt ist natürlich gewünscht, wenn es klanglich in die traditionelle Retro-Richtung gehen soll wie bei diesem Gretsch Broadkaster Kit:
Umgekehrt klingt ein entsprechend konfiguriertes Sonor SQ2 mit dickerer Kesselkonstruktion und schärferen Gratungen wesentlich moderner und aggressiver:
Als legendäre Birken-Sound Referenz gilt übrigens das Yamaha Recording Custom, wobei die aktuelle Version mit ihren 30 Grad-Gratungen und den etwas dünneren Kesseln wieder in eine wärmere, softere Richtung tendiert als die Modelle, die ab der Mitte der 80er Jahre angeboten wurden.
Fazit
Härtere Hölzer wie Birke, Ahorn und Buche klingen präsenter, „lauter“, während softere wie Mahagoni und Pappel etwas weicher und gutmütiger rüberkommen. Die beiden letzteren finden sich daher auch oft in den modernen Vintage-style-Modellen vieler Hersteller. Mit diesen Infos solltet ihr schon ein bisschen eingrenzen können, auf welchen Klang ihr steht. Mithilfe des Internets könnt ihr auch schnell herausfinden, welche Drums eure Heroes spielen und euch ein paar Anregungen für die eigene Kit-Wahl abholen. Allgemein gilt hier dasselbe wie bei den günstigen Schlagzeugen: Toms und Bassdrums müssen die richtigen Größen haben, funktional einwandfrei sein und toll aussehen, das inspiriert nämlich deutlich mehr als das unsichtbare Wissen um eine spezielle Holzmischung. Und wenn euch die Angst vor einer vermeintlich falschen Kaufentscheidung den Schlaf raubt, seid unbesorgt. Auch das knalligste Metalkit lässt sich mit einem Satz Retro-Style Felle schnell zur 70er Jahre Funk-Maschine umrüsten. Zum Beispiel mit den Aquarian American Vintage Modellen:
Umgekehrt funktioniert das natürlich ebenfalls, denn ein Satz klarer, einlagiger Felle haucht auch dem dumpfer klingenden Retro-Kit Attack und Lebendigkeit ein:
Snare
Fällt es bei Toms und Bassdrums auch Profis sehr schwer, blind auf ein Kesselmaterial zu schließen, so erhöhen sich die Chancen bei Snaredrums deutlich, sofern man keine klanglichen Welten erwartet und auch hier wieder das konstruktive Gesamtbild im Blick beziehungsweise Ohr behält. Die am häufigsten verbauten Materialien sind Stahl, Messing, Aluminium sowie Ahorn und Birke.
Stahl
Stahl gilt zu Recht als relativ obertonreiches, hell und klar klingendes Material im Snare-Bau. Stahlsnares sind beliebt bei Drummern, die es mögen, wenn es ordentlich „knallt“. Das heißt aber nicht, dass das Material nur für Rock und Metal geeignet wäre, im Gegenteil. Ein tolles Beispiel für ein vielseitiges Instrument ist die Pearl Sensitone Steel Trommel, welche sich genre-übergreifend einsetzen lässt, preislich human ausfällt und gut verarbeitet ist.
Messing
Messing ist ein Klassiker und klingt runder als Stahl. Als „wärmer“ beschreiben viele Drummer den Klangcharakter von Messing-Snaredrums, und auch dies lässt sich als treffende Einordnung bezeichnen. Messing ist eine weichere Legierung als Stahl und absorbiert dementsprechend einen größeren Teil der hohen Schwingungen. Das Ergebnis ist ein Sound, den viele Drummer blind eher einem Holzkessel zurechnen würden. Der Messingklassiker schlechthin ist sicherlich die berühmte Ludwig Black Beauty.
Sollte euch der – zugegeben saftige – Preis für diese nahtlos gezogene Snaredrum zu hoch sein, lohnt sich auch ein Blick auf die vielen ähnlich gebauten Produkte. Für unter 200 Euro gibt es beispielsweise schon dieses Modell von Millenium:
Aluminium
Wer sich mit Metallkessel-Snares beschäftigt, kommt an Aluminium nicht vorbei, denn zwei der meistverwendeten Snaredrums aller Zeiten bestehen aus Aluminium. Die Rede ist von den Ludwig Modellen Supraphonic und Acrolite, beide mit dem legendären, nahtlos gezogenen Alu-Tubus ausgestattet, der auf unzähligen Aufnahmen verewigt wurde und nach wie vor extrem beliebt ist. Aluminium steht im Ruf, ein trocken klingendes Metall zu sein, entsprechende Snaredrums passen sich auch ungedämpft oft erstaunlich gut in unterschiedlichste Stile sein. Nachdrückliches Singen kann man den meisten Modellen also nicht nachsagen, Drummer mit Gaffatape-Allergie sollten sich definitiv mal nach entsprechenden Trommeln umsehen. Neben den Ludwigs gibt es noch eine Vielzahl an Alternativen in verschieden Preisregionen, beispielsweise aus der Tama SLP Reihe:
Ahorn
Wer es holzig mag, landet schnell bei Snares aus Maple. Klanglich eher hell als bedeckt, vielseitig und durchsetzungsfähig, dabei aber nicht schrill, so könnte man Ahorn gut beschreiben. So ist es kein Wunder, dass ihr in allen Stilen auf Drummer mit Maple-Snare-Vorliebe stoßt. Entsprechend riesig ist die Modellauswahl. Wenn ihr richtig Geld ausgeben könnt, sind die einteiligen Modelle von Noble and Cooley eine tolle Wahl, hier gibt es feinste Ansprache und fetten, edlen Kesselton in Hülle und Fülle.
Aber auch für einen Bruchteil des Geldes findet ihr absolut brauchbare Alternativen, bei denen vielleicht noch ein paar professionelle Felle und möglicherweise ein guter Snare-Teppich nachgerüstet werden müssen, aber sonst eine sehr gute Basis zur Verfügung steht.
Birke und Mischkonstruktionen (Hybridkessel)
Wer Ahorn sagt, muss auch B-Horn, entschuldigung, Birke sagen. Da Birke ebenfalls ein hartes Holz mit ähnlichen physikalischen Eigenschaften wie Ahorn ist, ergeben sich viele klangliche Parallelen. Insgesamt kann Birke als minimal bassiger und obenrum etwas schärfer bezeichnet werden, hier solltet ihr aber definitiv selbst testen, denn andere Konstruktionsmerkmale wie Gratungen, Spannreifen und Böckchen haben ebenfalls einen großen Einfluss auf den Gesamt-Sound. Feine Sounds und gute Verarbeitung liefert beispielsweise Sonor’s neue SQ1 Serie.
Viele „reine“ Birken-Snares gibt es momentan allerdings nicht auf dem Markt, stattdessen haben sich viele Hersteller auf die Produktion von Mischkesseln verlegt. Dabei wird nur ein Teil der Lagen aus Birke gefertigt, der Rest ist dann zum Beispiel Kapur, wie bei den Session Studio Modellen von Pearl:
Fazit
Klar, die Kesselmaterialien sind wichtig, ihr solltet euch aber keine grauen Haare darüber wachsen lassen. Überlegt euch lieber erst einmal, welche Größe und welche Preisklasse für euch in Frage kommt. Wenn ihr dann ein schönes Modell gefunden habt, treten die Materialien in die zweite Reihe. Anders sieht es natürlich aus, wenn ihr schon viele Erfahrungen gesammelt habt und wisst, wie eine Aluminium-Snare klingt. Dann sollte es natürlich auch eine entsprechende Trommel werden. Ansonsten solltet ihr auch unbedingt die entsprechenden Tests bei bonedo.de checken, denn hier gibt es zu vielen Modellen hochwertige Soundfiles und Beurteilungen, die am Ende vielleicht dazu führen, dass ihr bei was ganz anderem landet als ursprünglich geplant. Viel Spaß beim Hören, Checken und Spielen!
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Beratung
Falls du noch Fragen hast oder beraten werden möchtest, dann sind wir gerne als Ansprechpartner für dich da! Komm bei uns in der Schlagzeugabteilung in Treppendorf vorbei oder melde dich per E-Mail oder telefonisch unter (09546) 9223 40 bei uns! ?
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