Lichtsteuerung per DMX ist und bleibt eine Spezialdisziplin, eine Thematik, von der Noch-Laien leicht mal überfordert sein können, und vor dem berüchtigten Wald mit tausend Bäumen stehen. Doch der Wald wird schnell durchsichtig, wenn man das Prinzip erstmal verstanden hat. Und klar, das beginnt bereits bei der Verkabelung von DMX-Steuerpulten mit DMX-fähigen Lampen und Effekten. Keine Angst, das ist kein Hexenwerk. Lassen wir gemeinsam die Scheinwerfer strahlen!
Lichtsteuerung per DMX-Datenprotokoll
Über DMX und ein separates Lichtpult können Scheinwerfer ganz exakt gesteuert werden. Per simplem Tastendruck werden die Dimmer beeinflusst, die verschiedenen Farben aktiviert, automatische Farbwechsel hervorgerufen, die blinkende Strobe-Funktion abgerufen oder die Bewegungen der Moving Heads präzise vorgegeben und anvisiert und vieles mehr. Dabei stellt sich allerdings die alles entscheidende Frage: Wie erfährt das eine Gerät, was das andere von ihm will? Wichtig ist zunächst, dass Sender – das DMX-Steuerpult – und Empfänger – die Scheinwerfer – DMX-fähig sind. Tatsächlich aber ist das bei Bühnenlichtern heutzutage Standard; es gibt nur verschwindend wenige Ausnahmen. DMX512 ist die Bezeichnung für das Steuerprotokoll.
DMX Master 3 = Lichtsteuerpult für Einsteiger zur Steuerung einfacher Scheinwerfer und Moving Heads.
Die Verkabelung für die Datenübertragung
Beginnen wir mit der DMX-Verkabelung: Vom Lichtpult wird das DMX-Signal durch den DMX-Ausgang zum DMX-Eingang des ersten Gerätes im Setup geführt. Zwar sprechen wir hier von Steuerpulten und Lampen; letztlich aber ist es dem Signal vollkommen gleichgültig, ob er vom DMX-Steuerpult zuerst in einen statischen Scheinwerfer, vielleicht in einen Moving Head, statische Scheinwerfer oder sogar lichterlose Effekte wie beispielsweise eine DMX-fähige Nebelmaschine geführt wird. Zumal wir bei DMX von einem Datenprotokoll reden, bleibt das Prinzip identisch.
DMX-Steuerpulte: Via Bustopologie in Reihe schalten
Jedes nachfolgende DMX-Gerät ist in der Regel mit einem DMX-Eingang (DMX-In) und einem Ausgang (DMX-Out) ausgestattet. Darüber werden die weiteren Lampen und Effekte nun in Reihe geschaltet. Ganz simpel bedeutet das, dass das erste Kabel vom Ausgang des Lichtpultes zum Eingang des ersten Gerätes, das zweite Kabel vom DMX-Out des ersten Gerätes mit dem Eingang des zweiten verbunden wird und es zu den folgenden Geräte fröhlich so weitergeht. Bezeichnet wird dieser Vorgehensweise als Bustopologie. Bei manchen Lampen ist die Anzahl der Geräte, die auf diese Weise verbunden werden können, beschränkt. Ganz ehrlich: Ein Blick in die Bedienungsanleitung ist ganz sicher keine Schande. 😉
Sternenförmige Verkabelung eher seltener
Nicht vergessen zu erwähnen dürfen wir, dass es ebenfalls die Möglichkeit gibt, die Lampen sternenförmig zu verkabeln, was bei größeren Setups unter Umständen sinnvoll sein kann. Das funktioniert in der Regel nicht direkt über das DMX-Steuerpult; vielmehr kommt in solchen Fällen ein separater DMX-Splitter zum Einsatz. Hinsichtlich der Verkabelung bedeutet das, dass der DMX-Out des Steuerpultes mit dem DMX-In des Splitters verbunden und erst von dort sternenförmig mit dem Scheinwerfern verkabelt wird. Gebräuchlicher ist die Verkabelung in Reihe. Ebenso gibt es auch diverse Geräte auf dem Markt, die kabellos – etwa per W-DMX – verbunden werden können; gewissermaßen die kabellose Verkabelung.
Stairville DMX Splitter 6 RDM: Splitter für 1 Universum mit 3 pol und 5 pol Anschlüssen
DMX-Steuerpulte: Welche Kabel ihr verwenden solltet
Grundsätzlich kommen zweiadrige abgeschirmte Kabel meistens mit XLR-Stecker zum Einsatz. Die Besonderheit von DMX-Kabeln ist, dass die Impedanz bei 110 Ohm liegt, entsprechend dem eines digitalen AES/EBU-Kabels. Bei XLR-Mikrofonkabeln sieht das anders aus, die haben einen ohmschen Widerstand von ca. 70 Ohm. Theoretisch kann man zumindest bei kürzeren Strecken XLR-Mikrofonkabel verwenden, was in der Praxis auch häufig gemacht wird. Je länger jedoch die Kabelstrecken werden, umso höher ist das Risiko von Fehlfunktionen, den Signalreflektionen. Das Lustige bzw. für Lichttechniker Nervige von Fehlfunktionen ist: Wenn ein Gerät nicht funktioniert, machen alle anderen was sie wollen. Also keine Panik, wenn alles durch die Gegend flackert, ist nicht gleich die ganze Lichtanlage kaputt.
–> 3poliges DMX Kabel 5m
–> 5poliges DMX Kabel 5m
Es wird episch: Der Terminator
Der Ausgang der letzten Lampe kommt – gerade bei umfangreicheren Setups – eine spezielle Bedeutung zu: Dort hinein wird nämlich ein sogenannter Terminator gesteckt. Und nein, das ist nicht etwa ein kybernetischer Android aus einem Actionfilm mit Arnold Schwarzenegger, stattdessen ein Endstecker als Abschlusswiderstand mit ebenfalls 110 Ohm. Vermieden wird dadurch, dass die Lampen und Effekte aufgrund der gerade erwähnten möglichen Signalreflektionen nicht mehr richtig reagieren, auf die Befehle vom DMX-Steuerpult nicht mehr hören und ein unmotiviertes Eigenleben entwickeln. Der Terminator ist der Retter, womit wir dann irgendwie doch wieder beim Film angelangt wären.
–> 3pol Terminatoren
–> 5pol Terminatoren
Tücken der DMX-Adressierung
Wie erwähnt, ist die Reihenfolge gleichgültig. Korrekt stimmen muss lediglich die Adressierung. Jeder DMX-fähige Scheinwerfer besitzt zur Steuerung DMX-Kanäle. Je nach Umfang der Funktionalität der Lampe oder des Effektes werden unterschiedlich viele Kanäle benötigt bzw. zur Verfügung gestellt. So gibt es beispielsweise die PAR Scheinwerfer mit funktional relativ simpler Arbeitsweise, die dann beispielsweise 4 DMX-Kanäle benötigen. Somit würden im DMX-Universum von den – grob betrachtet – 512 verfügbaren DMX-Kanälen bei drei der PAR-Kannen jeweils 4 eigene Kanäle belegt. So würde man dem ersten die Kanäle 1 – 4, dem zweiten Kanal 5 – 8, dem dritten Scheinwerfer Kanal 9 – 12 zuweisen. Und so geht es fröhlich weiter. Moving Heads beispielsweise benötigen aufgrund der zahlreichen Funktionen als Bewegt-Lichter ungleich mehr DMX-Kanäle. Hinweis: Störungen bei DMX-Ketten sind ab und an möglich. Dies kann unterschiedliche Faktoren haben. Helfen kann hier oft ein Terminator, der am Ende der Kette angebracht wird, um den Kreislauf zu schließen.
Stromversorgung sinnvollerweise auch in Reihe
Selbstredend müssen die Lampen auch mit Strom gefüttert werden. Glücklich sind diejenigen, die eben nicht nur über eine DMX-Out-, sondern neben der Power-In- auch über eine Power-Out-Buchse verfügen. Somit lässt sich außer dem DMX-Signal auch der Strom von einem Gerät zum anderen durchschleifen. Ein riesen Vorteil, zumal sich der Kabelsalat an der Truss, am Lichtstativ und sonst wo auf und neben der Bühne mehr als deutlich reduziert. Allerdings sollte man hier (also bei der Reihenschaltung) die Maximale Belastung der Steckdose bzw. des Sicherungsautomaten überprüfen und zusammenrechnen, ob die gewünschte Scheinwerferanzahl möglich ist, da sonst die Sicherung auslöst oder Kabel-/Schmorbrände drohen. Übrigens: Sofern Audio- und Stromkabel für Licht zum Einsatz kommen, was wohl der übliche Fall sein dürfte, sollten diese möglichst nicht parallel verlegt werden.
–> Kaltgeräte Patch 5m
–> (Power Twist Patch 5m)
DMX & Lichtequipment: Beratung
Du hast Fragen zu Licht- und Bühnenequipment? Nur her damit! 🙂 Wir beraten dich unverbindlich.
Mail: licht@thomann.de
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DMX-Steuerpulte: Feedback
Wir wünschen euch eine gigantische Lightshow! Schreibt gerne in die Kommentare, wie ihr eure perfekte Verkabelung von DMX-Steuerpult und Lampen organisiert habt.
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