David Lynch Filmmusik
David Lynchs Musikuniversum: 10 Songs aus seinen Filmen

David Lynchs Musikuniversum: 10 Songs aus seinen Filmen

Zwischen Traum und Realität: Kultregisseur David Lynch ist bekannt für seinen surrealistischen Stil in Filmen wie „Blue Velvet“, „Twin Peaks“, „Eraserhead“ oder „Wild at Heart“. Dabei setzte er immer wieder Musik als außergewöhnliches Stilmittel ein. Am 15. Januar 2025 ist er im Alter von 78 Jahren verstorben. Wir erinnern an ihn mit zehn seiner eindrucksvollsten Songs aus seinen Filmen.

 

Kultfigur mit Weltruhm auf zahlreichen Tableaus

David Lynch, der US-amerikanische, multitalentierte Künstler, hat (Achtung festhalten!) als Filmregisseur, Filmproduzent und Drehbuchautor, als Schauspieler, Maler, Fotograf, Lithograf, Bildhauer, Möbeldesigner und Komponist unvergessliche Spuren in der kreativen Welt hinterlassen.

So setzte er mit seiner Arbeit bereits vor der Streaming-Ära Maßstäbe für Serien und hatte großen Einfluss auf spätere Kult-Regisseure wie Quentin Tarantino oder die Coen-Brüder. Als Filmemacher schaffte er es zu Weltruhm.

 

Pure Leidenschaft der surrealen Kontraste

Doch auch seine Leidenschaft für die Musik bestimmte sein Leben und führte zu Arbeiten, die genauso surreal waren wie seine Filme. Er schaffte nichts Geringeres, als den Experimentalismus zum Mainstream zu machen. Dabei schrieb und produzierte er nicht nur einige Songs für seine Filme selbst, sondern zeigte darüber hinaus ein feines Gespür dafür, bekannte Titel in unerwartete Kontexte zu platzieren. Häufig spielt die Musik eine wesentliche Rolle in seiner durchaus verstörenden Bildsprache und signalisiert oft die Überquerung einer Schwelle in eine seltsame, alternative Realität.

 

1. „Crazy Clown Time“ David Lynch, Album – 2011

Obschon selbst Musiker, hatte Lynch bis 2011 kein einziges Soloalbum veröffentlicht – erst mit „Crazy Clown Time“, einem dunklen, rauchigen und experimentellen Album. Zwei Jahre später folgte „The Big Dream“. Dafür hatte er extra das Asymmetrical Studio in Los Angeles gebaut.

David Lynch – „Crazy Clown Time“ (Official Video)

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2. „Locomotion“ aus „Inland Empire“ – 2006

Er war der personifizierte Meister der Kontraste. So nutzte er den fröhlichen Pop-Klassiker „Locomotion“ und präsentiert der Albtraum-freudigen Welt die Absurdität der filmischen Illusion, die sich immer weiter von der Realität entfernt. Unheimliche Lichtszenerie und choreografierter Tanz, dann wieder vollkommene Stille. Wer hätte das eindrucksvoller in Bild und Ton verpacken können als Lynch?

David Lynch’s Inland Empire (2022 Theatrical Re-Release Trailer)

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3. „Llorando“ / „Crying“ (Rebeka Del Rio) aus „Mulholland Drive“ – 2001

Wir erinnern uns wohl alle an die unvergessliche Szene aus „Mulholland Drive“, in der Sängerin Rebekah del Rio die spanische Version von Roy Orbisons „Crying“ performt. Die Absurdität nimmt ihren Lauf, als Rio plötzlich zusammenbricht, der Gesang aber einfach weiterläuft. Nur eine kleine Szene und dennoch ein Meilenstein der Film- und Filmmusikgeschichte.

Mulholland Drive (2001) – Llorando [HD]

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4. „I’m Deranged“ (David Bowie) aus „Lost Highway“ – 1997

David Bowie war nicht nur musikalisch in den Filmen vertreten. Er war auch  in „Twin Peaks“ als Schauspieler mit an Bord. Später wurde sein Song „I’m Deranged“ zum musikalisch tragenden Element in der Eröffnungssequenz des Filmklassikers „Lost Highway“. Das Interessante an der Kooperation: Bowie ließ sich von der filmischen Arbeit mit Lynch zu weiteren musikalischen Schritten inspirieren.

David Bowie – I’m Deranged (Lost Highway, 1997)

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5. „Sycamore Trees“ (Jimmy Scott) aus „Twin Peaks“ – 1991

In der letzten Episode der ursprünglichen „Twin Peaks“-Serie betritt Agent Cooper das „Rote Zimmer. Dort tritt der Jazz-Sänger Jimmy Scott auf und gibt mit sanfter Stimme das Stück „Sycamore Trees“ zum Besten und sorgt – typisch Lynch kontrastierend inszeniert mit Stroboskoplichtern – für einen unvergesslichen Moment. Ein Jahr später wurde Scott für sein Album „All the Way“ erstmals für den Grammy nominiert.

Sycamore Trees – Twin Peaks

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6. „Falling“ aus „Twin Peaks“ – 1991

Während der Arbeit am Soundtrack zu „Blue Velvet“ hatte Angelo Badalamenti die Sängerin Julee Cruise ins Spiel gebracht. Zumal ihre geisterhaft ätherische Stimme sich geradezu perfekt in Lynchs surreale Welten einfügte, wurde sie schnell zum himmlisch schwebenden Bestandteil der Zusammenarbeit. Und so wurde der Song „Falling“ zum musikalischen Highlight von „Twin Peaks“, der Instrumentaltrack zur Titelmelodie der Serie. Und nicht zuletzt gab’s dafür im Jahr 1991 einen Grammy.

Julee Cruise – Falling (Twin Peaks Soundtrack)

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7. „Just You“ aus „Twin Peaks“ – 1990

Schauspieler James Marshall hatte wie zufällig beim Dreh seine Gitarre mit dabei. Kurzerhand wurde er von Lynch gefragt, ob er einen Song für die Serie einspielen wolle. Das Resultat war ein von den Platters inspiriertes Lied: „Just You“. Im Film spielte er die Gitarre allerdings nicht selbst, sondern die Punk-Ikone John Doe.

Just You von Angelo Badalamenti

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8. „Love Me“ (Performed von Nicolas Cage) aus „Wild at Heart“ – 1990

Wenn Kuriositäten zur Realität werden: Nicolas Cage verkörperte in „Wild at Heart“ einen Typen, der irgendwie verdammte Ähnlichkeit mit einem gewissen Elvis Presley aufwies. So bei der Rockclub-Version von „Love Me“. Erst viel später heiratete er Lisa Mary Presley. Ein verrückter Zufall oder Schicksal?

Wild At Heart – Love Me (Performed by Nicolas Cage)

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9. „In Dreams“ (Roy Orbison) aus „Blue Velvet“ – 1986

Für Roy Orbison war es nicht weniger als ein Revival, als sein Song „In Dreams“ in „Blue Velvet“ verwendet wurde, den der geheimnisvolle Ben in eine Arbeitsleuchte sang. Komisches Mikrofon und Orbison wollte das zunächst eigentlich nicht. Glücklicherweise hatte er sich doch noch überzeugen lassen. Die Kunstwelt hätte sonst einen Klassiker weniger.

Roy Orbison – In dreams – from the movie Blue Velvet

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10. „In Heaven (Lady in the Radiator Song)“ aus „Eraserhead“ – 1977

„Eraserhead“ war bahnbrechend, damals noch als Schwarz-Weiß-Projekt umgesetzt. Die ohnehin verstörende Atmosphäre wird durch rumpelnde Klanglandschaften aus der Feder von Lynch und Alan R. Splet zusätzlich verstärkt. Melancholie trifft auf Rebellion und Anti-Mainstream. Es sollte einer der ersten Kultfilme von David Lynch werden. Der Rest ist Geschichte.

In Heaven (Lady in the Radiator Song)

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Zusatz: „Go“ (Moby) gesampelt aus „Twin Peaks” – 1991

Zum Schluss noch außer Konkurrenz ein Song, der auf einem Lied von Angelo Badalamenti basiert, aber so nie in einem von David Lynchs Filmen oder Serien vorkam. Moby, damals noch kein Superstar, sampelte „Laura Palmer’s Theme“ aus „Twin Peaks“ und erschuf mit seinem Track einen der ersten Techno-Welthits überhaupt. Tatsächlich war es erst seine zweite Single, nachdem der Track ohne Twin-Peaks-Sample zuvor als B-Seite auf seinem Debüt erschien. Was für eine Starthilfe!

Moby – Go

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David Lynch: Feedback zu Songs & Musik

„Musik“, sagte David Lynch noch im vergangenen Jahr, „ist eine Magie.“ Zweifellos, hat er das immer wieder bewiesen. Welche Songs und Filme aus der Feder des Star-Regisseurs gefallen euch am besten? Wir freuen uns auf eure Kommentare.

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Franziska startete ihre Musiklaufbahn an der Violine und ist heute musikalisch zwischen Smetana und In Flames zu Hause. In ihrer Freizeit engagiert sie sich in allerlei Kulturbereichen und lebt ihre Leidenschaft - die Kunst - in all ihren Facetten.

Ein Kommentar

    Der Titel Go von Moby kam bei seiner Veröffentlichung 1991 zu mir in meinem Plattenladen Container Records in Hamburg Bramfeld zum erstenmal ins Gehör. Er hat mich so elektrisiert so wie selten ein Song zuvor, ich setzte mich sofort in ein Flugzeug um in New York Moby zu treffen.
    Bei seinem damaligen Label Instinct Records traf ich ihn und wir verbrachten einen tollen Tag/Abend zusammen, ich veranstaltete dann sofort eine Party in Hamburg wo er sich als Künstler darstellen konnte.
    Alles ist Geschichte! Und das ist gut so!!

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