
Erfindungen und visionäre Vorreiter ihrer musikalischen Disziplin hat es immer wieder gegeben. Bands und Einzelkünstler haben bei den Fans für staunende Gesichter gesorgt. Durch technische Innovationen wurden Musikern und Produzenten immer wieder neue kreative Möglichkeiten eröffnet. All diese Meilensteine aufzuzählen, würde vermutlich komplette Lexika der Musikgeschichte füllen. Aber es gibt eben diese speziellen Eckpfeiler, die besonderen Einfluss auf alles hatten, was danach kommen sollte und wollte.
1. Les Paul: Erfinder der E-Gitarre und Pionier in der Aufnahmetechnik
Les Paul ist insbesondere für die Erfindung der weltberühmten Gibson Les Paul bekannt, die nach wie vor eine der meistgespielten Gitarren schlechthin ist. Dabei gerät sein Einfluss als Pionier im Bereich der Aufnahmetechnik zuweilen ein wenig in den Hintergrund. Der allerdings war und ist immens. Les Paul hat sich als einer der ersten mit dem Multi-Tracking-Recording auseinandergesetzt, dem Mehrspurverfahren. Keinesfalls war er der erste, der die Overdub-Technik nutzte, allerdings mit seiner Partnerin Mary Ford derjenige, der für die entscheidende Popularität sorgte.
2. The Who: Initialzündung für Jim Marshall
Jim Marshall ist längst zur Legende im Bau von Gitarren- und Bassverstärkern geworden. Die Amps bevölkern die Bühnen mit ihrem druckvollen Sound seit Jahrzehnten. Interessant dabei: Der eigentliche Ansporn für die Entwicklung der Röhrenverstärker von Marshall kam von The Who, genauer gesagt von Pete Townsend. Der nämlich wollte unbedingt einen aggressiven, verzerrten Sound haben und er wollte mehr Lautstärke. Ende 1962 brachte Marshall den „Number One“ auf den Markt; es war der erste jemals gefertigte Marshall JTM45. Für Townsend & Co. produzierte er mit dem Super 100 Head das erste 100W starke Top-Teil, außerdem das 8×12‘‘ Speaker Cabinet. Druck für die großen Bühnen der Welt.
3. Erfindung der ersten Fuzz-Pedale
Der spezielle Sound der Fuzz-Pedale hat diverse Musikgenres und ganz Generationen von Musikern geprägt. Das Fuzz polarisiert, es wird geliebt und gehasst. Für etliche Gitarreros ist es unverzichtbarer Soundbestandteil. In der Gunst der E-Gitarristen hat es ein ständiges Auf und Ab erlebt. Geboren als erste Gattung der Verzerrer-Pedale in den 60ern, schien es in den 80ern in der Vergessenheit zu versinken. Dann kam der Grunge und sorgte für einen erneuten Siegeszug. Der Rest ist aktuelle Geschichte. Das erste Fuzz stammt mit dem Maestro FZ-1 Fuzz von Gibson aus dem Jahr 1962.
4. George Martin als Produzent bei den Beatles
Welchen außergewöhnlichen Einfluss Produzenten auf die Musik haben können, stellte George Martin eindrucksvoll als Produzent der Beatles unter Beweis. Als Gentleman hinter den Genies machte er die Pilzköpfe weltberühmt. Spätestens bei Alben wie „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“ revolutionierte George Martin die Aufnahmetechnik und Soundgestaltung, wurde neben seiner Rolle als Produzent zugleich zum Arrangeur und Ideenlieferanten. Er war verantwortlich für den Wechsel zur Vierspur-Technik und sehr spezielle Overdubs. Wenn es einen fünften Beatle gab, dann war es George Martin.
5. Queen veröffentlichen erstes Musik-Video zum Promoten eines Songs
Wir schreiben das Jahr 1975. Queen veröffentlichen das Musikvideo zu Bohemian Rhapsody, um den gleichnamigen Song aus der Feder von Freddie Mercury zu promoten. Ausgekoppelt wurde der Song aus dem Album „A Night at the Opera“. Mehr als fünf Mio. Mal verkauft, wurde es der erste Nummer 1 Hit von Queen. Das Video gilt als das erste Pop-Video, das den Verkaufserfolg einer Single untermauern sollte. Im Juli 2019 knackte das Video eine Mega-Marke: eine Milliarde Aufrufe auf YouTube!
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6. Erfindung des Floyd Rose – Wimmerhaken für Saitenakrobaten
Ab 1977 revolutionierte eine mehr als pfiffige Erfindung die E-Gitarren-Welt. Das Gitarren-Vibrato-System Floyd Rose erblickte das Licht der Welt. Der gleichnamige Erfinder und in Bands im Raum Seattle aktive Gitarrist Floyd D. Rose konzipierte das System als Antwort auf seine Verärgerung, dass herkömmliche Tremolos die Stimmung der Saiten nicht halten konnten. Es entstand das sogenannte Double-Locking-System. Kaum auszudenken, welche Gitarrenhelden ohne das Floyd Rose ihr Potenzial nicht annähernd hätten ausschöpfen können und auf welche Dive-Bombs wir hätten verzichten müssen.
7. Die hohe Kunst des Fingertappings
Auch für einen gewissen Eddie Van Halen kam das Floyd Rose bei seinem stilprägenden Fingertapping gerade recht. Er zelebrierte die Tapping-Technik bis zum Exzess. Zuweilen hatte man das Gefühl, sein komplettes, abgefahrenes Spiel auf der Gitarre bestünde ausschließlich aus Tricks, die er nicht nur in seinen Soli zu einem kunstvoll rockenden Gesamtgeflecht verstrickte. Er war beileibe nicht die einzige Gitarren-Ikone, die aus dem vollen Tapping-Fundus schöpften, aber einer der einflussreichsten Vorreiter. Plötzlich wurden auf sämtlichen Bühnen und in jedem Shop Gitarristen gesichtet, die seine Tricks kopierten.
8. Black Sabbath als Vorreiter des Heavy Metal und Doom Metal
Keine Ahnung, wie der Heavy Metal und der Doom Metal sich ohne Black Sabbath entwickelt hätten. Die Band um die Haudegen Ozzy Osbourne und Tony Iommi waren auf alle Fälle die Mitbegründer dieser harten Genres in den 70ern. Sie machten Musik, vor der die Zuhörer sich fürchten sollten. Zum unvergessenen Klassiker wurde ihr Album „Paranoid“, wobei schon der Titel markant Auskunft über den rüden Alltag der nachhaltig prägenden Band gab. Es war musikalische Rebellion pur; unangepasst, laut und druckvoll auf den Punkt gebracht. Und nein, Ozzy hat der Fledermaus nicht den Kopf abgebissen. Auch über Legenden gibt es Legenden.
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9. Franz Zappas‘ epochaler Einfluss auf die Rockmusik
Einer, der trotz seiner Genialität und seinem unglaublichen Einfluss viel zu selten genannt wird, ist Frank Zappa. Das mag damit zusammenhängen, dass er sich selbst zeitlebens niemals vereinnahmen lassen wollte, außerdem seine Musik aufgrund der Komplexität für Normalhörer zuweilen schwer verdaulich war. Er ließ sich nicht davon abbringen. Er war der personifizierte Meister des Crossover schlechthin. Zappa kombinierte rockige Elemente mit klassischen Einflüssen und jazzigen Collagen. Er war Multiinstrumentalist, Sänger, Produzent und eine unangefochtene Ikone seiner Zeit. Frank Zappa experimentierte mit etlichen Instrumenten, die bei Rockbands kaum oder gar nicht zum Einsatz kommen. Und er spielte in Taktarten, die andere nicht mal zählen können.
Mehr Wendepunkte der Musikgeschichte gibt’s mit einem Klick unter diesem Link (Part 1)!
Euer Feedback
Bereits zum Part I dieser Artikelserie haben wir interessantes Feedback mit erwähnenswerten Tipps von euch erhalten. Wir sagen herzlichen Dank und wie ihr seht, gehen wir gerne darauf ein. Klar, dass wir uns auf weitere Kommentare von euch freuen! 😉
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