Das Aufnehmen eines Demotapes oder Albums im Studio ist ein Prozess, der oft unterschätzt wird. Seid für Überraschungen gewappnet oder das Ganze könnte unangenehme Folgen für euren Geldbeutel als auch für das von euch kreierte Kunstwerk haben. Hier haben wir insbesondere für „Newcomer“ 10 Gebote zusammengestellt, die euch helfen, das Beste aus eurer Zeit im Studio herauszuholen.
1. Seid pünktlich! Die Uhr tickt – die Zeit im Studio kostet Geld. Vergeudete Zeit bedeutet Zeit, die du nicht in die Qualität deiner Aufnahme gesteckt hast. Gutes Zeitmanagement ist hier wichtig. Gehe effizient mit der kostbaren Zeit um und plane bereits vorher Zeitpuffer ein, das Einrichten von Studiogear kann beispielsweise länger dauern. #ticktackticktack
2. Lasst die „Groupies“ zu Hause!
Die Aufnahme eines Albums ist ein besonderer, magischer Moment, den Musiker gerne mit Partner, Freunden oder Familie teilen würden. Bedenkt aber: Wenn eine Band von fünf Mitgliedern Freunde und Bekannte als „moralische Unterstützung“ mitbringen, dann tummeln sich im Studio schon viel zu viele Personen, die dort eigentlich nicht hingehören und ablenken. Aufnehmen ist Arbeitszeit und erfordert vollste Konzentration, Ablenkungen solltet ihr vermeiden. Besucher wollen beschäftigt werden und können sehr laut werden, wenn im Studio öfter eingespielt werden muss und Langeweile aufkommt.
3. Kümmert euch um euer Equipment!
Keine Instrumente, keine Musik. Euer Gear sollte tipptopp in Schuss sein: gewartet, intoniert und gestimmt. Ersetzt gerissene Saiten und Felle im Voraus und stellt sicher, dass eure Instrumente wie gewünscht klingen. Bestenfalls zieht ihr vor jedem Recordingtermin komplett neue Saiten und Felle auf, manchmal ist das je nach Aufnahmezeit zwischendurch nötig. Ein weiterer Tipp für die Zeit vor dem Aufenthalt: Am besten stimmt ihr euch mit dem Studiobetreiber vorher ab, was ihr alles mitbringen müsst. Es ist als Musiker nie verkehrt genügend an Saiten, Plektren, Kabeln und Sticks etc. mit sich zu führen.
4. Übt eure Songs (vorher)!
Wenn eure Band im Studio erst einmal die Songs üben muss, dann ist das eher, sagen wir mal, kontraproduktiv – siehe Punkt 1. Vor dem Aufenthalt im Studio stellt ihr am besten eine Liste an Songs auf, die ihr im Studio aufnehmen möchtet. Die einzelnen Songs sollten bereits vollendet sein und ihr solltet sie als Band präzise und klar spielen können. „Sollte“. 😉 Also ab in den Proberaum und üben, üben, üben!
5. Plant euer Budget!
Besprecht eure Pläne mit demjenigen, der euch aufnimmt. Stellt sicher, dass alle Bedingungen und Vereinbarungen geklärt und abgesegnet sind. Das Budget sollte realistisch, dennoch nicht zu knapp gehalten sein.
6. Seid respektvoll!
In jedem Studio herrschen andere Regeln, an die sich Gäste schon allein aus Respekt halten sollten, beispielsweise Alkohol- und Rauchverbote. Respektiert die Gepflogenheiten im Studio, die Angestellten und die Toningenieure, die darin ihr Bestes geben. Seid offen und dankbar für ihre Ratschläge und Tipps. Geht als Band respektvoll miteinander um – Drama und Raufereien sind unprofessionell und haben bei Aufnahmen absolut nichts zu suchen – good Vibes sind angesagt.
7. Seid vorbereitet!
Seid für lange Tage und vielleicht auch Nächte gewappnet: Kommt ausgeruht und ohne Magenknurren an, bringt genügend Snacks und Getränke mit – vermeidet jedoch die Sorte an Drinks, die zu träge oder aufgedreht machen. Mit einem Kater ins Studio zu gehen, passiert sehr oft, ist aber ein absolutes No-Go. Geht locker an die Sache ran, nehmt sie aber auch nicht zu locker.
8. Bringt Soundbeispiele mit!
Manchen Musikern fällt es schwer, sich verbal auszudrücken oder sie beherrschen schlichtweg den Fachjargon des Studios nicht. Eine Abhilfe schafft die Sprache der Musik: Bringt Soundbeispiele mit! Und schon habt ihr eine Diskussionsgrundlage für das Gespräch mit dem Toningenieur.
9. Probeaufnahmen nicht vergessen!
Hier gehen wir noch einen Schritt weiter in Bezug auf die Soundbeispiele. Erste Demos liefern nicht nur eine Diskussionsgrundlage, sie helfen Neulingen auch dabei sich an Aufnahmen zu gewöhnen und vermitteln eine gewisse Routine. Der Druck und die Schüchternheit (ja, auch das gibt es unter Musikern) vor Ort im Studio sind dann nicht so schlimm.
10. Kopf hoch!
Wo Menschen sind, da passieren Fehler, und die müssen auch mal korrigiert werden. Kopf hoch und keine Panik! Wenn ihr als Team zusammenarbeitet, regelmäßig Pausen einlegt und mit einer ordentlichen Portion Geduld und Optimismus an die Sache geht, dann kann eigentlich nichts mehr schiefgehen. Und nicht vergessen: Spaß haben!
Amen! 😉
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Welche Tipps habt ihr beim Recording in petto oder welche Erfahrungen habt ihr in Sachen Recording gemacht? Wir freuen uns über eure Kommentare!
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