Thomann Orchestra Stand Deluxe

Als Schlagzeuger gibt es für mich recht wenige Gigs, bei denen ich vom Blatt oder nach Noten spielen muss, doch für diese Fälle brauchte ich einen Notenständer. Meist steht er zuhause an einem festen Platz.
Viel mehr sollte er vielleicht auch nicht bewegt/transportiert werden, denn super stabil oder haltbar sieht er nicht aus.
Wer oft tourt sollte sich was ordentliches zulegen. Für den gelegentlichen Transport oder nur für zu Hause ist dieses Ding jedoch absolut ausreichend.
Jedoch ist die Verarbeitung nicht perfekt, meine Ablagefläche war seit dem ersten Aufbauen etwas geneigt, was jetzt aber nicht heißt, dass alles gleich runterfällt. Für den Preis ok

Ich besitze vier dieser Ständer und wäre eigentlich auch noch glücklich, wenn ich sie immer selber auf- und abgebaut hätte.

Leider gibt es in meinem Chor Leute, die meinen, dass man jede Schraube so fest anziehen muss, wie eine Radmutter. An einem Lochplattenaufnehmer ist nun anstelle des Innengewindes ein zylindrisches Loch, durch das man die Schraube reibungsfrei rein- und rausbewegen kann. Die Lochplatte kann man noch draufstecken, aber nicht mehr befestigen.

Die Füße haben mit der Zeit auch zunehmend Spiel bekommen, aber im aufgestellten Zustand steht der Ständer immer stabil.

Mit anderen Worten:
- Gut durchdacht (bzw. kopiert ;-)
- Anständig umgesetzt
- Leider nicht unkaputtbar

Ich habe meinen Pultbestand um zwei "Thomann Orchestra Stand Deluxe" erweitert.
Das Pult ist für den Probenraum ausreichend stabil bei sehr günstigem Preis. Ich habe in meinem Fundus absolut baugleiche Pulte anderer Eigenmarken, für die ich ca. 50% mehr hinlegen musste.
Das Blech der Notenauflage ist relativ dünn (wurde in den letzten Jahren bei allen Billigpulten dünner), ist aber im Probenraum kein Problem. Beim Transport muss man aber schon etwas achtgeben dass nichts verbogen wird, oder der Lack abgekratzt wird. Sehr kratzfest ist der leider nicht.

Fazit: Wer das Pult ständig transportieren will/muss, der sollte ein wenig mehr ausgeben und z.B. das sehr gute "K&M 12179" ins Auge fassen.
Aber wenn es nur stationär verwendet wird, bekommt man ein ordentliches Pult für kleines Geld.

Ich habe bewusst ein Massiv-Notenpult gesucht, bei dem die Verbindungsteile nicht aus Kunststoff, sondern aus Metall gefertigt sind. Kunststoffteile sind nämlich Schwachstellen und brechen häufig. Diese Schwachstelle hat der Thomann Orchestra Stand Deluxe jedenfalls nicht.
Allerdings ist die Steckverbindung des Pults zum Ständer so schmal, das die gewünschte Seitenstabilität, die insbesondere die günstigen Ständer mit Kunststoffverbindungen aufweisen, nicht gegeben ist. Legt man einen großen Ringbuchordner, voll mit Notenblättern auf das Pult, schwankt es seitlich mehr, als es sollte. Eine Halterung, die etwas breiter auf der Rückseite des Pults montiert ist, wäre deutlich stabiler und daher wünschenswert.

Das Kopfteil bietet etwas mehr Platz als zwei A4-Seiten hochkant nebeneinander benötigen. Da es aus Stahl ist, kann man auch Magnete verwenden (z.B. bei Wind). Schön breite Auflagefläche. Könnte ein bisschen besser entgratet sein. Verletzungsgefahr besteht zwar bei weitem nicht, aber ein bisschen rau ist der Rand stellenweise (besser nicht Instrumenten entlangschrammeln).

Es steht recht stabil. Beim versehentlichen Anrempeln des Pults fallen nicht gleich Notenblätter zu Boden (was mich bei meinem alten extrem genervt hat).

Die Schrauben haben große Plastikköpfe und sind daher sehr leicht zu bedienen. Wenn das Pult aufgeräumt werden soll, schraube ich schnell das Kopfteil ab, löse die Schraube für die Füße, klappe sie zusammen und stelle einfach beide Teile hinter den Schrank. Der Aufbau geht ebenso rasch vonstatten.