Shure SE425-CL

Ich nutze den SE425 nun seit diesem Jahr viel als Gitarrist einer Rockband, sowohl im Proberaum, als auch auf der Bühne. Dabei ist der Ohrhörer in vielerlei Hinsicht bemerkenswert.

Zusammenfassung für die, die nicht viel lesen möchten:
Die Shure SE425 sind in allen Kategorien wirklich gute IEM-Ohrehörer, nur das, was man dann tatsächlich hört, das klingt ernüchternd.
Einen besseren Sound gibts aus China für 25% des Preises.

Die Bewertung:
+Verarbeitung: Sehr gut. Der SE425 macht einen wirklich robusten Eindruck. Weder Schweiß, noch grobe Handhabung konnten ihm bis jetzt etwas ausmachen und das scheint sich auch nicht so bald zu ändern.
+Außengeräuschisolierung (Schaumstoff-Ohrpassstücke): Mit unserem lauten Drummer und zwei aufgedrehten Gitarrenverstärkern wird er auch fertig. Im Vergleich zu den vorher verwendeten Alpine Ohrstöpseln fällt er nicht negativ auf.
+Tragekomfort: Man könnte sie im Ohr vergessen. Die Schaumstoffstöpsel sind wirklich gut, die anderen habe ich bis jetzt nicht mit der Band genutzt und die Tannenbaumstöpsel sind für diejenigen, die sich ihr IEM direkt ins Hirn schieben wollen prima, für alle anderen eher ungeeignet :) Der feste Teil am Kabel, dass ausreichend lang ist, lässt sich gut biegen und bleibt in Position.

Soweit echt ein sehr empfehlenswertes Produkt. Kommen wir zum
-Sound: Ist für den Preis bemerkenswert - bemerkenswert enttäuschend.
Bühnenbild ganz okay für IEM, insgesamt aber ein lebloser, fast schon dumpfer Sound. Zum Musikhören wirklich nicht geeignet. Auf der Bühne können in den starken tiefen Mitten (die Mitten sind insgesamt stark ausgeprägt), Gitarren gut zu hören sein, trotzdem fehlt es an Präsenz, an Klarheit, also bleibt der Sound dumpf und matschig. Und das ist nicht "ehrlich" oder gar "linear" und das muss man sich auch nicht schönreden :) . Erst recht nicht bei einem Preis von 259€. Für 100€ weniger sähe es da schon anders aus, denn in allen anderen Kriterien ist der SE425 wirklich stark.
ABER man bekommt einen deutlich besseren Sound, der neutral und nicht matschig ist, mit IEM-Ohrhörern aus China für <70€. Und das ist nicht mal eine Übertreibung, sondern bittere Realität. Ich habe selbst welche getestet und im Netz gibt es unzählige Reviews zu solchen Produkten. Diese können in der Preiskategorie <100€ bei allem mit dem SE425 mithalten, nur in Sachen Außengeräuschisolierung und Robustheit muss man auch dort preislich nach oben gehen. Aber bei weitem nicht so, als dass man in die Nähe vom Preis der SE425 käme.

Tja. Sollte man sich den Shure SE425 anschaffen?
Wenn du einfach nur einen funktionierenden Monitoring-Ohrhörer möchtest, der sehr robust ist, den du lange und komfortabel tragen kannst und dir der Klang nicht so wichtig ist? Sollte dir der Preis dafür nicht zu hoch sein, definitiv.
Legst du neben all dem Wert auf den Klang und würdest in Erwägung ziehen, ein Produkt, dass nicht von einem Markenhersteller kommt, zu kaufen? Dann überlege es dir gut, denn die SE425 können klanglich wirklich ernüchternd sein.

Ich habe seit Jahren die ganz einfachen SE112 von Shure und dachte ich mache mal ein Upgrade. Der Klang dieser Hörer ist super linear und eigentlich das was ich brauche, aber der beste In Ear Hörer nützt nichts wenn er nicht richtig sitzt. Leider werden heute fast alle In Ears wie so eine Halbschnecke gebaut und der Kabelausgang befindet sich gar nicht so weit weg von dem Teil das ins Ohr geht. Das soll wohl der Kompaktheit dienen. Ich denke nicht dass ich so übergrosse oder aussergewöhnliche Ohren habe aber wenn ich diese Hörer so weit in den Gehörgang einführen möchte dass sie dicht sind, ramme ich mir das Kabel neben das Ohr in den Kopf. Also komme ich gar nicht erst so weit und der Hörer rutscht gleich wieder raus. Die Folge ist einfach nur Schmerzen von den kläglichen Versuchen den Hörer immer wieder reinzuschieben damit er dicht ist. Ich versteh es einfach nicht, das gleiche Drama hatte ich bereits mit 2 verschiedenen von Sennheiser durch.
Die beste Lösung bisher für mich ist also immer noch der 112er mit den gelben Schaumstoff Ohrstücken, obwohl der Frequenzgang gruselig ist und ich am Mixerbus ganz schön schrauben muss.
Oder ich werde mir wohl welche anpassen lassen müssen, bei der Kohle die für die Schaumstoffstücke immer drauf geht, macht das langsam keinen Unterschied.
Schade schade Schokolade ....

Vorab sei gesagt, dass ich kein Musiker, sondern nur ein Musikhörer bin. Die Shure hatte ich mir zum Hören an m einem iPhone gekauft.

Um es kurz zu machen, die SE425 betonen die Höhen, verdecken die Mitten und haben so gut wie kein Bass. Letzterer Punkt würde vermutlich von mir positiv bemerkt, wenn die klangliche Abstimmung neutral ausgelegt wäre. Aber von neutral kann hier leider keine Rede sein.

Der Ärger fing für mich bereits beim Auspacken an, da der Karton verklebt ist und man diesen aufreißen muss. Die Anschlusskabel sind relativ steif, verheddern sich aber dadurch auch nicht so leicht. Allerdings ist das Kabel verdammt lang. Die Kabelführung über den Ohren und am Rücken herunter ist gewöhnungsbedürftig. Allerdings konnte ich die Hörer selbst mit den kleinsten Aufsätzen nur mit viel Gefummel in den Ohren platzieren.

Wenn ich mir vorstellte Musiker zu sein, dann würde ich bei diesem Gefummel und der Kabelführung vermutlich verrückt werden. Auf der Bühne müsste doch alles einfach und schnell gehen, oder?

Aber die ganze Sache ist wohl zu individuell, so dass es keine allgemein gültige Bewertung geben kann. Wer die Shure, so wie ich, nur zum Musikhören nutzen möchte, dem rate ich, sich nach anderen Inears umzusehen.