3. Dynamisch, Kondensator?

Kondensatormikros sagt man eine präzisere, höhenreichere Wiedergabe nach. Außerdem haben Kondensatormikros meist einen höheren Ausgangspegel (Empfindlichkeit) als dynamische Mikrofone. Ein Nachteil des Kondensatormikros ist, dass es eine Stromquelle benötigt. Die meisten Kondensatormikrofone werden mit Phantomspeisung betrieben, d.h. sie erhalten ihren Strom vom Mikrofonvorverstärker. Leider verfügen längst nicht alle portablen Aufnahmegeräte über Phantomspeisung. Einige Mikrofone lassen sich aber auch mit Batterie betreiben.

Die weitaus meisten Mikrofone, die für Interviewzwecke entwickelt wurden, sind dynamische Mikrofone. Das hat viele Gründe. Dynamische Mikrofone sind sehr robust und - anders als viele Kondensatormikrofone - unempfindlich gegen Feuchtigkeit. Außerdem benötigen dynamische Mikrofone keine Stromzufuhr.

Im praktischen Einsatz sind Robustheit und unproblematisches Handling viel wichtiger als besonders feinzeichnender Sound, der für Interviewzwecke ohnehin kaum ins Gewicht fällt. Zudem klingen viele dynamische Mikrofone wirklich ausgezeichnet.

Kondensator-, Dynamisch- und Bändchenmikrofon
Kondensator-, Dynamisch- und Bändchenmikrofon

Greife also am besten zu einem bewährten dynamischen Mikrofon. Ein Kondensatormikrofon solltest Du für Interviews nur in Erwägung ziehen, wenn Du über ein Aufnahmegerät verfügst, das nur sehr einfache, rauschige Mikrofonvorstufen hat. Der höhere Pegel eines Kondensatomikrofons sorgt hier für einen besseren Rauschabstand. Durch moderne Magnetmaterialien liefern einige dynamische Mikrofone aber inzwischen Pegel, die fast an Kondensatormikrofone heranreichen.

Bändchenmikrofone sind eigentlich eine Unterkategorie der dynamischen Mikrofone. Die Membran vom Bändchenmikrofon ist ein Aluminiumstreifen von 2-4 mm Breite und einigen Zentimetern Länge. Dieses Bändchen wird zwischen den beiden Polen eines Magneten eingespannt. Es kann nur um wenige µm schwingen. Da der Widerstand des Bändchens weniger als 1 Ohm beträgt, wird dem Bändchen ein Übertrager nachgeschaltet, der den Ausgangswiderstand auf ca. 200 Ohm transformiert. Obwohl Bändchenmikrofone wegen ihres warmen Klangs beliebt sind, haben sie einige Nachteile und werden daher im Allgemeinen nicht für die Berichterstattung ausgewählt. Sie haben eine relativ geringe Ausgangsleistung und sind auch nicht sehr robust. Außerdem reagiert es sehr empfindlich auf Wind, Erschütterungen und schnelle Bewegungen.

Ihre Ansprechpartner