6. Offen oder geschlossen
Geschlossene Klappen:
Die Finger betätigen die Klappen, das Tonloch selbst wird allerdings von der Klappe verschlossen.
Offene Klappen ...
... werden auch Ringklappenflöte genannt. Bei der Ringklappenflöte sind fünf der Tonlöcher in der Mitte offen. Die Löcher werden mit den Fingerkuppen geschlossen.
Die meisten Profis spielen Ringklappenflöten, es ist aber kein Muss. Die Ringklappenflöte hat den Vorteil, dass der Flötist die Luftgeschwindigkeit in den Fingerspitzen spürt, und sie so besser korrigieren kann. Zudem verlangt ein System mit offenen Klappen eine genauere Fingertechnik, die wiederum einem exakteren Flötenspiel zugute kommt. Die Griffmöglichkeiten sind ebenfalls sehr viel flexibler. Die offenen Klappen ermöglichen zahlreiche zusätzliche Griffe und Effekte wie Glissando, Multiphonics und Mikrointervalle (Tonabstände kleiner als ein Halbton), was vor allem beim Spielen von zeitgenössischer Musik hilfreich ist und häufig sogar vom Komponisten verlangt wird.
Um die Klappen richtig verschließen zu können, haben die Klappendeckel weiche Polster an der Innenseite. Diese bestehen aus Filzscheiben, die mit einem dünnen Vlies überzogen sind.
Die meisten Flöten haben dreizehn große und drei kleine Tonlöcher. Die kleinen sind dem Kopfstück am nächsten. Die meisten Tonlöcher werden beim Spielen durch die Finger geschlossen. Vier Klappen sind im Ruhezustand geschlossen. Um sie zu öffnen, benutzt man einen Hebel.
Die Flöte hat sechzehn Klappen, wir aber nur neun Finger. Wie geht das? Bei manchen Tönen werden mehrere Klappen geschlossen, auch wenn nur eine Klappe heruntergedrückt wird. Außerdem gibt es Trillerklappen, die man mit der rechten Hand bedient.
