5. (Nach-)Bearbeitung

Um den natürlichen Klang der Akustikgitarre möglichst authentisch zu erhalten, sollten Sie Bearbeitungen auf ein Minimum beschränken. Experimentieren Sie lieber mit Mikrofonauswahl und -positionierung. Beschränken Sie insbesondere Dynamikkompression/Limiting auf ein absolutes Minimum. Ein paar kleinere EQ-Eingriffe sind aber oft sinnvoll:

Viele Akustikgitarren zeigen eine Resonanz im Bereich zwischen 100 und 250 Hz. Wo genau, hängt von Bauform und Holzzusammenstellung der Gitarre ab. Um die Resonanz ausfindig zu machen, aktivieren Sie das untere Mittenband eines parametrischen EQ und sweepen mit einer kräftigen, schmalbandigen Anhebung durch diesen Frequenzbereich. An einem Punkt beginnt der Sound zu dröhnen – das ist die Resonanzfrequenz Ihrer Gitarre. Diesen Bereich sollten Sie leicht absenken, und zwar umso mehr, je voller das Arrangement ist. Senken Sie nicht mehr ab als nötig, denn diese Resonanz gehört zum Klangcharakter Ihrer Gitarre. Wenn der Song nur aus Gitarre und Gesang ohne weitere Instrumente besteht, ist eine Absenkung des Resonanzbereichs oft nicht zwingend erforderlich. Bei Strumming stört die Resonanz mehr als bei Picking.

Die Akustikgitarre kommt sich leicht mit der Bassgitarre in die Quere. Für ein aufgeräumtes Klangbild sorgt ein Low Cut auf der Akustikgitarre, der die tiefen Frequenzen absenkt und der Bassgitarre überlässt. Ein sanfter hoch ansetzender Low Cut (150 Hz bei 6 dB/Okt) eignet sich in der Regel besser für Akustikgitarre als ein tief ansetzender mit höherer Flankensteilheit (75 Hz bei 12 oder 18 dB/Okt).

Sind Akustikgitarre und Bass gleichzeitig zu hören, ist die Absenkung der tiefen Gitarrenfrequenzen kaum zu bemerken. Setzt der Bass erst nach der Akustikgitarre ein, können Sie den Low Cut auch erst mit dem Einsatz der Bassgitarre aktivieren. So erhalten Sie den vollen, tragfähigen Akustikgitarrensound im Intro und erreichen dennoch einen straffen Gesamtsound, wenn die restlichen Instrumente einsetzen.

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