Gibson 490T CC

Kurz und gut: Ein Hammer Pickup!

Deshalb musste der originale Humbucker meines HSS-Strat Klons letztlich gehen. Sein Sound war nicht schlecht, aber passte nicht so recht zu den Single Coils, die er mal eben überbrüllte. Ganz nebenbei, die Single Coils wurden auch gefeuert und durch Lipstick Single Coils von Seymour Duncan ersetzt. Dazu später mehr.

Die Abwicklung der Bestellung des 490T (für Treble, nicht Trouble!) ging bei Thomann fix vonstatten, dafür gebührt ein extra Dankeschön!

Der Wow-Effekt fängt schon gleich bei der Verpackung an, so ein schönes und stilvolles Kunststoffkästchen habe ich selten gesehen. Der Pickup liegt darin wie Schneewittchen im Kristallsarg, man mag das Kästchen gar nicht öffnen, es wirkt wie ein Kunstwerk. Echt! Aber egal, auch Schneewittchen wurde wachgeküsst, also raus mit dem Pickup. Er ist absolut perfekt verarbeitet, irgendwelche Makel konnte ich absolut nicht entdecken. Die Verchromung wirkt wie der sprechende Spiegel, von dem die böse Stiefmutter sich bewundern ließ. Lediglich die Polepieces durchbrechen diesen Eindruck, aber das ebenfalls mit Perfektion.

Keine Wachsreste, nirgends!

Ein Satz Schrauben und Federn werden mitgeliefert. Weil sie später im Inneren der Gitarre verschwinden, wirken die Federn dann doch etwas billig, aber was soll's, sie sind solide und tun ihren Job. Die Muttern sind jedoch wieder hübsch verchromt, was zumindest die Köpfe auf dem Schlagbrett strahlen läßt.

Der Pickup ist vieradrig verdrahtet, es bietet sich also die Möglichkeit zum Splitten des Pickups. Die Anleitung dazu liegt bei, ist aber recht einfach und sparsam gehalten. Dafür ist sie leicht verständlich und übersichtlich. Ein kleines Manko mag sein, dass sie nur auf Englisch vorliegt.

Der 490T passt in alle üblichen Humbuckerrahmen, ebenfalls in das Schlagbrett meiner HSS-Strat, und zwar perfekt.
Da die serienmäßigen Single Coils neben der Sleeping Beauty ziemlich schnöde aussehen, habe ich sie durch Lipstick Single Coils ausgetauscht, die genauso glänzen und funkeln, wie der 490T. Macht sich optisch super, aber der Sound, geht das zusammen? Na klar! Aber ich muss zugeben, dass es ein Experiment war, das glücklicherweise gelungen ist.

Denn das Problem mit der alten Ausstattung war, dass der alte Humbucker soundmäßig nicht sehr gut mit den Single Coils harmonierte. Das änderte sich jetzt schlagartig. Der 490T gilt zwar nicht als "Brüller", aber er macht -in Serie geschaltet- dennoch gut Druck, klingt ganz nach wildem Rock, und zerrt schon im Clean-Kanal (eines Transistor-Übungsverstärkers aus dem Hause Marshall, ca. 1990er Jahre) ein wenig. Das dabei die Höhen schon gut rüber kommen, findet ganz mein Gusto. Parallel geschaltet mäßigt er sein Temperament ein wenig und klingt sehr schön offen und perlig, fast wie ein Single Coil, aber ohne Brumm - klar. Auch der Output senkt sich naturgemäß und nähert sich damit den Lipsticks an, weshalb man nun relativ bedenkenlos von Humbucker auf Single Coils schalten darf, ohne dass eine Anpassung des Volumereglers erfolgen müsste - naja, vielleicht nur noch ein klein wenig, aber echt nicht viel. Nur nebenbei bemerkt sei, dass die Lipsticks den Sound des 490T kongenial ergänzen. Sie sind etwas mittiger abgestimmt, aber ebenso und immer noch sehr offen und frisch, weshalb sie das Klangspektrum sehr erweitern, und so aus der Gitarre ein sehr universell einsetzbares Instrument machen - gut, für die Metaller unter uns sollte es schon heftiger zur Sache gehen, und auch mehr Grollen im Amp landen.

Auch die Lipsticks brummen kaum, obwohl ich meine Strat jetzt nicht übermäßig geschirmt habe. Jedenfalls muss man schon sehr genau hinhören, um ein sehr leises Brummen zu vernehmen, und genau deshalb fallen die Lipsticks dem 490T akustisch nicht in den Rücken.

Insgesamt erfüllt der 490T voll meine Erwartungen, und zwar in jeder Hinsicht: optisch, wie elektroakustisch! Mit seiner eher hell, aber keinesfalls schrill abgestimmten Charakteristik weicht er von den typischen, wärmeren Humbuckern aus dem Hause Gibson etwas ab, aber für den Preis gibt's kaum was besseres für den universellen Einsatz. Daher alle Zwerge... - ähh, Sterne.
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Auf der Suche nach einem passendem Steghumbucker mit moderatem Output kam auch der Gibson 490T vorrübergehend zum Einsatz. Für mich klingt er zu gesättigt und etwas schwerfällig. Mir schwebte ein spritziger, offener aber dennoch druckvoller Ton vor, den konnte ich mit diesem Humbucker nicht realisieren. Natürlich spielen dabei Faktoren wie Grundklang der Gitarre, Hardware (insbesondere die Brücke) und nicht zuletzt der eigene Geschmack eine Rolle. Für dichte, klassische Rocksounds kann er eine gute Wahl sein. Für mich ist er nichts.

Ich hatte den 490t als "Replacement" in einer Gamble Rockfire Custom gewählt - leider entspricht der Pickup auf lange Zeit nicht meinen Vorstellungen.

Positiv: Verarbeitung, länge des Anschlusskabels, Verpackung
Negativ: Sound

Hingegen das Obertonspektrum ganz meinen Wünschen entspricht, so war mit der PU mit meinen Amps "untenrum" einfach zu wuchtig und ich erhielt keine wirklich angenehme Distortion.
Schade - ich fürchte, dass die Kombination 490t plus medium output plus die Gamble Rockfire nicht unbedingt die beste für meine Amps ist, aber etwas weniger "bass response" wäre vielleicht hilfreich.